Otto-Wels-Haus

Otto-Wels-Haus, 2009
(c) Bundesarchiv, Bild 183-D0726-0010-001 / CC-BY-SA 3.0

Das Otto-Wels-Haus ist ein Funktionsgebäude des Deutschen Bundestags in Berlin. Es befindet sich am Boulevard Unter den Linden (Nr. 48–56) in der Dorotheenstadt im Ortsteil Mitte. Es ist nach dem Sozialdemokraten Otto Wels (1873–1939) benannt, einem führenden Politiker der Weimarer Republik.

Geschichte

Das Gebäude wurde von den Architekten Emil Leibold, Herbert Boos und Hanno Walther Anfang der 1960er Jahre errichtet. Es diente als Sitz des Ministeriums für Innerdeutschen Handel, Außenhandel und Materialversorgung der DDR. Die Einweihung erfolgte am 26. Juli 1965. Das Haus wies damals acht Gebäudeteile mit 430 Büroräumen, einen großen Saal für 300 Personen, zehn kleinere Sitzungszimmer und verschiedene andere repräsentative Räume auf.

Nach der deutschen Wiedervereinigung besorgten die Architektenbüros Brands, Kolbe und Wernik von 1992 bis 1997 eine Grundsanierung, bei der vom alten Gebäude lediglich die Stahlbeton-Skelettkonstruktion erhalten blieb. Bei der Außengestaltung des um ein Stockwerk erhöhten Gebäudes bediente man sich dezent neoklassizistischer Stilelemente. Im Inneren bietet das Haus nun Platz für Büros von Bundestagsabgeordneten, in den untersten zwei Geschossen öffnet es sich zum Boulevard Unter den Linden mit einer Ladenzeile.

Am 23. März 2017 gab Bundestagspräsident Norbert Lammert bekannt, dass der Ältestenrat beschlossen habe, das bis dahin nach seiner Adresse Unter den Linden 50 bezeichnete Gebäude in „Otto-Wels-Haus“ umzubenennen. Anlass war der Jahrestag der Reichstagsdebatte zum Ermächtigungsgesetz von 1933. Otto Wels hatte damals – trotz der bereits einsetzenden Verfolgung und der Anwesenheit von SA-Männern im Saal – für die SPD die Aufgabe übernommen, die Ablehnung des „Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich“ zu begründen, u. a. mit den berühmten Worten „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“

Weblinks

Commons: Otto-Wels-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 31′ 1,5″ N, 13° 23′ 6,7″ O

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Berlin, Mitte, Unter den Linden 48-56, Bürogebäude Deutscher Bundestag 09.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das ehemalige Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel der DDR, heute Otto-Wels-Haus (Bürogebäude des Deutschen Bundestags), Unter den Linden 48/56 in Berlin-Mitte. Das Gebäude nimmt den gesamten Block zwischen Unter den Linden, Neustädtischer Kirchstraße, Mittelstraße und Schadowstraße ein. Es wurde 1963-1965 nach Entwürfen der Architekten Emil Leibold, Herbert Boos und Hanno Walther errichtet und 1993-1995 von den Architekten Brands, Kolbe & Wernik umgebaut sowie um ein Geschoss aufgestockt; dabei blieb vom ursprünglichen Bau nur das Stahlskelett erhalten. Neben Büros von Abgeordneten des Deutschen Bundestags besitzt das Haus Ladengeschäfte am Boulevard Unter den Linden. Als Teil des Bauensembles Dorotheenstadt ist das Gebäude denkmalgeschützt.
Bundesarchiv Bild 183-D0726-0010-001, Berlin, Unter den Linden, Aussenhandelsministerium.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-D0726-0010-001 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Berlin, Unter den Linden, Aussenhandelsministerium Zentralbild Spremberg 26.7.1965 Außenhandelsministerium Unter den Linden übergeben.Ein ungewöhnlich großer Schlüssel, der dem Minister für Außenhandel und Innerdeutschen Handel,Horst Sölle, am 26.7.1965 überreicht wurde,symbolisierte die feierliche Übergabe des neuen Gebäudes für das Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel der DDR in Berlin Unter den Linden.Das Haus mit seinen acht Gebäudeteilen hat 430 Büroräume,einen großen Saal für 300 Personen,zehn kleinere Sitzungszimmer und verschiedene andere repräsentative Räume.UBz: Das neue Gebäude für das Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel.