Otmar Fischer
Otmar Rudolf[1] Fischer (* 6. Juli 1934[2] in Friedelsheim;[3] † 21. Februar 2022[4]) war ein protestantischer Pfarrer und Kommunalpolitiker (SPD). Bekannt wurde er durch die Mundartpredigten, die er von 1978 bis 2016[5] in seiner pfälzischen Pfarrgemeinde Weisenheim am Berg unter dem Motto „In de Palz geht de Parre mit de Peif in die Kärsch“ hielt.
Leben und Wirken
Der Sohn eines Winzers und Waldarbeiters war seinem Geburtsort eng verbunden. Zu Lebzeiten beabsichtigte er, sein dortiges Elternhaus, das seinem 2004 verstorbenen Sohn gehörte, in ein Museum umzuwandeln. Nach seinem letzten Willen soll das Haus zusammen mit einer Stiftung von 26.000 € der Gemeinde Friedelsheim zur Verfügung gestellt werden.[6]
Fischers erste Gemeinde war Kandel, wo er von 1962 bis 1966 als Vikar und Pfarrer wirkte.[7] In Weisenheim am Berg und Bobenheim am Berg, die pfarramtlich verbunden sind, wirkte er 30 Jahre lang bis 1999.[8]
Fischer engagierte sich bis ins hohe Alter kommunalpolitisch für die SPD.[9] Von 1974 bis 1995 war er ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Weisenheim am Berg.[10] Er gehörte seit 1974 auch dem Rat der Verbandsgemeinde Freinsheim an.[11]
Fischer war verheiratet mit Johanna Maria Fischer geb. Klesy (1931–2020) und hatte drei Kinder.[12] Er gehörte ab 1954 der christlich-überkonfessionellen Studentenverbindung Mainzer Wingolf an.[1]
Stiftungen
Neben der Stiftung Friedelsheim von 2006 aus dem Vermögen seines verstorbenen Sohnes rief Fischer 1999 aus den Erträgen seiner Veröffentlichungen die Pfarrer-Otmar-Fischer-Stiftung Betreutes Wohnen Weisenheim/Bg. – Bobenheim/Bg. ins Leben.
Ehrungen
- 1990: Karnevalsorden Pälzer Krischer
- 2009: Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz[13]
- Ehrenbürger von Weisenheim am Berg
Werke
- In de Palz geht de Parre mit de Peif in die Kärsch. 1. Auflage, Verlag Pfälzer Kunst Blinn, Landau 2002, ISBN 3-922580-91-2.
- In de Palz geht de Parre mit de Peif in die Kärsch. Plöger Medien, Annweiler 2008, ISBN 978-3-89857-234-7.
Weblinks
- Literatur von und über Otmar Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz der Otmar-Fischer-Stiftung
Einzelnachweise
- ↑ a b Otmar Fischer: In de Palz geht de Parre mit de Peif in die Kärsch. 1. Auflage. Verlag Pfälzer Kunst Blinn, Landau 2002, ISBN 3-922580-91-2, S. 122.
- ↑ Daten aus Wahlbekanntmachung 2014.
- ↑ Notiz zum Geburtsort.
- ↑ Julia Plantz: Dialekt-Prediger: „De Parre mit de Peif“ Otmar Fischer verstorben. In: Die Rheinpfalz. 22. Februar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022.
- ↑ Weisenheim am Berg: Otmar Fischers letzte Mundartpredigt. rnf.de, 19. August 2016, abgerufen am 25. Februar 2022.
- ↑ Ratsprotokoll vom 7. September 2004 (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive).
- ↑ Gemeindebrief Kandel Nr. 2/2015.
- ↑ Anmerkung: Im Web wird 40 Jahre angegeben, was jedoch nicht zur vorherigen Pfarrstelle in Kandel passt.
- ↑ Kandidatur für den Gemeinderat 2014.
- ↑ Fischer bei VG Freinsheim.
- ↑ ktx (Autorenkürzel): CDU auf verlorenem Posten. In: Die Rheinpfalz. 10. Juli 2014, abgerufen am 25. Februar 2022.
- ↑ Traueranzeigen von Johanna Fischer | Trauer & Gedenken. Abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Beck: „Land ist reich an Menschen, die Herausragendes leisten“. Land Rheinland-Pfalz, 7. Dezember 2009, abgerufen am 25. Februar 2022 (Fischer hielt bei der Ordensverleihung die Dankansprache der Ordensempfänger).
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Otmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mundartdichter, evangelischer Pfarrer und Kommunalpolitiker |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1934 |
GEBURTSORT | Friedelsheim |
STERBEDATUM | 21. Februar 2022 |