Oststraße (Leipzig)

Oststraße
Wappen
Wappen
Straße in Leipzig
Oststraße
© August Geyler / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Oststraße
Ost- / Ecke Hofer Straße (2022)
Basisdaten
OrtLeipzig
OrtsteilReudnitz-Thonberg, Stötteritz
Angelegtab etwa 1880
Anschluss­straßenJohannisallee, Papiermühlstraße
QuerstraßenVolckmarstraße,
Josephinenstraße,
Schulze-Boysen-Str.,
Rubensstraße,
Albert-Schweitzer-Str.,
Riebeckstraße,
Robert-Volkmann-Str.,
Möbiusstraße,
Holsteinstraße,
Steinberger Straße,
Lipsiusstraße,
Hofer Straße,
Posadowskyanlagen,
Am Güterring
PlätzeMöbiusplatz,
Alfred-Frank-Platz
Nutzung
NutzergruppenFußverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge2,40 km[1]

Die Oststraße ist eine Hauptverkehrsstraße im Stadtbezirk Südost in Leipzig. Sie quert den Ortsteil Reudnitz-Thonberg in West-Ost-Richtung, streift Anger-Crottendorf und endet in Stötteritz.

Verlauf

Die Oststraße beginnt an der Prager Straße am Ostplatz und verläuft zunächst in östliche Richtung vorbei am ehemaligen Kinderkrankenhaus und an der Rückseite der Reudnitzer Brauerei. Nach 700 Metern kreuzt sie die Riebeckstraße. Nach weiteren 300 Metern folgen links der Möbiusplatz und rechts der Alfred-Frank-Platz. An der Brücke der Bahnstrecke Leipzig Hbf–Leipzig-Connewitz wendet sich die Straße nach Südosten. Während bis hierhin vor allem denkmalgeschützte Wohnhäuser vorherrschen, folgen nun Kleingärten und andere Grünflächen wie der Ostfriedhof, das Sommerbad Südost und das Südost-Stadion des (SSV Stötteritz), zu dem eine Stichstraße abzweigt, die auch Oststraße heißt. Dann folgt bis zur Einmündung in die Papiermühlstraße das Stötteritzer Wäldchen.

Geschichte

Da Leipzig und seine Vororte zum Ende des 19. Jahrhunderts beträchtlich wuchsen, wurde für den Bereich nördlich von Neureudnitz ein neuer Wohnbereich vorgesehen. Als zentrale Ost-West-Achse wurde ab etwa 1880 eine Straße angelegt, die 1883 den Namen Oststraße erhielt.[2] Sie führte zunächst bis zur Riebeckstraße. Als erste Bebauungen entstanden Wohnhäuser im Bereich der kreuzenden Josephinenstraße, das Kinderkrankenhaus, die IX. Bürgerschule (später Hans-Schemm-Schule) und das Salomon-Stift an der Kreuzung Riebeckstraße.

Oststraße 1903 mit Riebeckteich

Bis etwa 1900 war die Bebauung bis zur Riebeckstraße abgeschlossen. Der Weiterführung der Oststraße war zunächst der Nutzteich der Riebeckbrauerei im Wege, aus der diese im Winter das Eis für die Kühlung im Sommer gewonnen hatte. Da inzwischen Eismaschinen zur Anwendung kamen, wurde der Teich trockengelegt und im nördlichen Teil zugeschüttet, sodass der Straßen- und Wohnungsbau weitergehen konnte.[3] Auf dem südlichen Teil entstand 1950 der Alfred-Frank-Platz.[4]

Nachdem bereits 1904 der Stötteritzer und der Anger-Crottendorfer Weg zu letzterem zusammengelegt worden waren, wurde 1913 dieser zur Oststraße hinzugenommen, die damit ihren heutigen Verlauf erhielt.[2]

Mit dem Komplex der Wohnbauten der Baugenossenschaft Festbesoldeter um die Hofer Straße wurde um 1915 der Wohnungsbau in der Oststraße im Wesentlichen abgeschlossen.

Im Zweiten Weltkrieg gab es bis auf das Kinderkrankenhaus, die Hans-Schemm-Schule und den Ostfriedhof in der Oststraße kaum Schäden.[5] Das Kinderkrankenhaus wurde wieder aufgebaut und die Schüler der Hans-Schemm-Schule in die an der Möbiusstraße liegende Humboldtschule übernommen.

Das Gebäude des heutigen Restaurants Reudnitzer Terrassen, Oststraße 77, war ehemals das Pumpenhaus einer von der Riebeckbrauerei betriebenen Brunnenanlage neben dem Riebeckteich.[6]

Öffentlicher Nahverkehr

Bereits 1898 verkehrte durch die Oststraße vom Bayerischen Bahnhof kommend eine elektrische Straßenbahn, deren Betrieb aber im Rahmen einer Netzbereinigung 1923 wieder eingestellt wurde.

1953 wurde die seit 1938 in Leipzig betriebene O-Bus-Linie A durch die Oststraße bis zur neuen Endstelle in der Lipsiusstraße verlängert.[7] Aber bereits 1969 wurde wegen zu hoher Instandhaltungskosten der Obus-Betrieb auf dieser Linie eingestellt.

Gegenwärtig wird die Oststraße durch die Stadtbuslinie 60 bedient, ebenfalls mit Endstelle in der Lipsiusstraße.[8]

Literatur

  • Gina Klank, Gernoth Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Hrsg.: Stadtarchiv Leipzig. 1. Auflage. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 161.

Weblinks

Commons: Oststraße – Sammlung von Bildern
  • Oststraße. In: Verzeichnis Leipziger Straßennamen.
  • Oststraße. In: Leipzig-Lexikon.

Einzelnachweise

  1. gemessen mit Google Maps
  2. a b Verzeichnis Leipziger Straßennamen
  3. Riebeckteich und Eisfabrik I. In: Geheimtipp Leipzig. Abgerufen am 9. Dezember 2022.
  4. Petra Mewes, Peter Benecken: Leipzigs Grün – Ein Park- und Gartenführer. Passage-Verlag, Leipzig 2013, ISBN 978-3-938543-49-8, S. 174/175.
  5. Siehe dazu Karte in Peter Schwarz: Das tausendjährige Leipzig. Vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 1. Auflage. Band 3. Pro Leipzig, Leipzig 2015, ISBN 978-3-945027-13-4, S. 192/193.
  6. Auskunft des Wirts
  7. André Loh-Kliesch: Obus. In: Leipzig-Lexikon. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  8. Liniennetzplan. (PDF) Abgerufen am 10. Dezember 2022.

Koordinaten: 51° 19′ 51″ N, 12° 24′ 45″ O

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Oststraße 1903.jpg
Oststraße 1903 mit Riebeckteich
Mehrfamilienhaus Hofer Straße 84.jpg
© August Geyler / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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