Ostmakedonien und Thrakien

Region
Ostmakedonien und Thrakien
Περιφέρεια Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης
Lage der Region Ostmakedonien und Thrakien innerhalb GriechenlandsKretaAlbanienNordmazedonienBulgarienTürkeiNördliche ÄgäisSüdliche ÄgäisIonische InselnPeloponnesAttikaAthosWestgriechenlandEpirusThessalienWestmakedonienZentralmakedonienOstmakedonien und ThrakienMittelgriechenland
Lage der Region Ostmakedonien und Thrakien innerhalb Griechenlands
Basisdaten
Staat:Griechenland
Fläche:14.179,055 km²
Einwohner:608.182 (2011[1])
Bevölkerungsdichte:44,02 Einwohner je km²
Hauptstadt:Komotini
Regionalbezirke:6
Gemeinden:22
NUTS-2-Code:EL51
Website:www.remth.gr

Ostmakedonien und Thrakien, auch Ostmazedonien und Thrazien, (griechisch Ανατολική Μακεδονία και ΘράκηAnatolikí Makedonía ke Thráki) ist die nördlichste der dreizehn Verwaltungsregionen Griechenlands und besteht aus dem östlichen Teil des griechischen Makedoniens sowie dem griechischen Teil Thrakiens. Hauptstadt der Region ist Komotini.

Geografie

Ostmakedonien und Thrakien liegt im Norden Griechenlands und grenzt in den Rhodopen nördlich an Bulgarien, im Osten trennt der Fluss Evros das griechische West- von Ostthrakien, das zum europäischen Teil der Türkei gehört. Im Westen trennen die Gebirgszüge der Berge Mavro Vouno, Menikio und Pangeo die Region vom Tal des Strymonas, das zu Zentralmakedonien gehört. Im Süden wird die Region durch die Ägäisküste zum Thrakischen Meer begrenzt, in das die Flüsse Nestos, Xiropotamos und Evros entwässern. Die Inseln Thasos und Samothraki gehören zum Regionsgebiet.

Zum historischen Gebiet Makedonien zählen die Regionalbezirke Drama, Kavala und Thasos; zu Thrakien zählen die Gebiete Xanthi, Rodopi und Evros.

Regionalbezirke und Gemeinden

Die Region Ostmakedonien und Thrakien gliedert sich in sechs Regionalbezirke und 22 Gemeinden. Proportional zu deren Einwohnerzahl entsenden die Regionalbezirke eine bestimmte Anzahl Abgeordneter in den 51-köpfigen Regionalrat.[2]

RegionalbezirkEinwohner[1]SitzeGemeinden
Drama98.2878Doxato, Drama, Nevrokopi, Paranesti, Prosotsani
Evros147.94713Alexandroupoli, Didymoticho, Orestiada, Samothraki, Soufli
Kavala124.91711Kavala, Nestos, Pangeo
Rodopi112.0399Arriana, Iasmos, Komotini, Maronia-Sapes
Thasos13.7701Thasos
Xanthi111.2229Avdira, Myki, Topiros, Xanthi
Ostmakedonien und Thrakien608.18251

Bevölkerung

In Ostmakedonien und Thrakien lebten im Jahr 2001 623.248 Einwohner, mehrheitlich Griechen. Westthrakien ist das traditionelle Siedlungsgebiet der muslimischen Minderheit Griechenlands, die auf mindestens 100.000 Personen geschätzt wird.[3] Der größte Teil von ihnen sind Türken, außerdem leben rund 39.000 bulgarischsprachige Pomaken[4] sowie einige tausend muslimische Roma in der Region. Dabei sind vor allem die historisch thrakischen Gebiete muslimisch bevölkert, da Thrakien vom Bevölkerungsaustausch infolge des Vertrags von Lausanne 1923 ausgenommen war. Wie viele Gebiete Nordgriechenlands war auch das Gebiet der Region ansonsten von ebendiesem Bevölkerungsaustausch betroffen, so dass viele der hier ansässigen Griechen aus Familien stammen, die in den 1920er Jahren aus dem Osmanischen Reich ausgewiesen und hier angesiedelt wurden.

Politik

Die ersten Regionalwahlen in Griechenland 2010 ergaben noch eine deutliche Mehrheit der PASOK für den Regionalrat; den Posten des Gouverneurs konnte Aristidis Giannakidis für seine Liste erringen.[5]

Regionalwahl in Ostmakedonien und Thrakien am 7. und 14. November 2010
1. Wahlgang2. Wahlgang
WahlbündnisPolitische ZugehörigkeitStimmenin %SitzeStimmenin %SitzeSitzverteilung (51 Sitze)
„Soziales Bündnis für Ostmakedonien und Thrakien“
(Κοινωνική Συμμαχία για την Ανατολική Μακεδονία και Θράκη)
PASOK150.25741,7511136.76852,572031
„Regionale Wiedergeburt“ (Περιφερειακή Αναγέννηση) Nea Dimokratia147.84541,0811123.41147,43516
„Volkstümliche Sammlungsbewegung von Ostmakedonien und Thrakien“ (Λαϊκή Συσπείρωση Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης) KKE27.8527,7422
„Links-ökologische Kooperation“ (Αριστερή Οικολογική Συνεργασία) SYRIZA16.6094,6211
„Ökologie – Solidarität“ (Οικολογία – Αλληλεγγύη) Ökologen Grüne10.7873,0011
„Erhebung in Ostmakedonien und Thrakien“
(Ανταρσία στην Ανατολική Μακεδονία–Θράκη)
ANTARSYA6.5231,81

Bei den folgenden Wahlen konnte die Nea Dimokratia die Mehrheit der Sitze erringen und den Regionalgouverneur stellen. 2014 wurde der Konservative Giorgos Pavlidis in dieses Amt gewählt. Nachdem Pavlidis im Oktober 2016 verstorben war, wurde Christos Metios (ebenfalls ND) zum Nachfolger bestimmt.

Regionalwahl in Ostmakedonien und Thrakien, Mai 2014[6]
1. Wahlgang2. Wahlgang
WahlbündnisPolitische ZugehörigkeitStimmenin %Stimmenin %Sitzverteilung (51 Sitze)
„Regionale Wiedergeburt“ (Περιφερειακή Αναγέννηση) Nea Dimokratia122.08634,73168.85256,3431
„Soziales Bündnis für Ostmakedonien und Thrakien“
(Κοινωνική Συμμαχία για την Ανατολική Μακεδονία και Θράκη)
PASOK96.95927,58130.84543,6610
„Radikale Selbstverwaltung“ (Ριζοσπαστική Αυτοδιοίκηση) SYRIZA40.10511,413
„Makedonien–Thrakien Unser Griechenland“Anexartiti Ellines28.7288,172
„Griechischer Sonnenaufgang für Ostmakedonien und Thrakien“
(Ελληνική Αυγή για την Ανατολική Μακεδονία και την Θράκη)
Chrysi Avgi20.9425.962
„Volkstümliche Sammlungsbewegung von Ostmakedonien und Thrakien“
(Λαϊκή Συσπείρωση Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης)
KKE18.8595,361
„Kenntnis und Zusammenarbeit“ (Γνώση και Συνεργασία) DIMAR10.1582,891
„Ökologie – Solidarität“ (Οικολογία – Αλληλεγγύη) Ökologen Grüne8.3222,371
„Linke antikapitalistische Intervention“
(Αριστερή Αντικαπιταλιστική Παρέμβαση στην ΑΜΘ)
ANTARSYA18.8595,361

2019 konnte Christos Metios den Gouverneursposten für die Nea Dimokratia verteidigen, konnte sich aber im zweiten Wahlgang nur knapp gegen den unabhängigen Kandidaten Christodoulos Topsidis durchsetzen.[7]

Regionalwahl in Ostmakedonien und Thrakien am 26. Mai und 2. Juni 2019
1. Wahlgang2. Wahlgang
WahlbündnisPolitische ZugehörigkeitStimmenin %Stimmenin %Sitzverteilung (51 Sitze)
„Neue Regionale Wiedergeburt“ (Νέα Περιφερειακή Αναγέννηση) Nea Dimokratia109.27534,36122.15450,8217
„Regionale Synthese“ (Περιφερειακή Σύνθεση)97.34730,61118.20049,1616
„Unabhängige Einheitsinitiative“ (Ανεξάρτητη Ενωτική Πρωτοβουλία) SYRIZA40.49012,736
„Region in Aktion“ (Περιφέρεια σε Δράση)Kinima Allagis33.80410,625
„Volkstümliche Sammlungsbewegung von Ostmakedonien und Thrakien“
(Λαϊκή Συσπείρωση Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης)
KKE16.4255,163
„Patriotischer Sonnenaufgang für die Region Ostmakedonien und Thrakien“
(Πατριωτική Αυγή για την Περιφέρεια Ανατολικής Μακεδονίας και Θράκης)
Chrysi Avgi11.5293,622
„Erhebung in Ostmakedonien–Thrakien“
(Ανταρσία στην Ανατολική Μακεδονία – Θράκη)
ANTARSYA4.7041,481
„Ungebundener wachstumsorientierter Wiederaufbau“
(Αδέσμευτη Αναπτυξιακή Ανασυγκρότηση)
Anexartiti Ellines4.4851,411

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 60,9 (EU-27 = 100).[8] Im Jahr 2018 betrug die Arbeitslosenquote 15,9 %.[9]

Einzelnachweise

  1. a b Ergebnisse der Volkszählung 2011, Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) ELSTAT (Excel-Dokument, 3,1 MB)
  2. Griechisches Gesetzesblatt vom 29. März 2019 Απόφαση Αριθμ. 22339. (ΦΕΚ Β1056/29.03.2019), «Ορισμός αριθμού περιφερειακών συμβούλων κάθε εκλογικής περιφέρειας του άρθρου 136 του ν. 3852/2010, με βάση το μόνιμο πληθυσμό της, όπως προκύπτει από την τελευταία απογραφή.» S. 13161. PDF Online; 273 kB (griechisch)
  3. Angaben des griechischen Außenministeriums zur muslimischen Minderheit (Memento desOriginals vom 17. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ypex.gov.gr
  4. Klaus Steinke: Pomakisch. In: Miloš Okuka, Gerald Krenn (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens (= Wieser-Enzyklopädie des europäischen Ostens. Band 10). Wieser Verlag, Klagenfurt/Celovec 2002, ISBN 3-85129-510-2, S. 391–393 (aau.at [PDF; 142 kB]).
  5. Wahlergebnis Ostmakedonien und Thrakien
  6. „Οι νικητές στην Περιφέρεια Δυτικής και Ανατολικής Μακεδονίας-Θράκης“, To Vima, 26. Mai 2014.
  7. Griechisches Innenministerium: Regionalwahlen – Mai 2019. Region Ostmakedonien und Thrakien
  8. Eurostat News Release 23/2009: Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF-Datei; 360 kB)
  9. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 10. Mai 2019.

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