Ostheim (Malsfeld)

Ostheim
Gemeinde Malsfeld
Koordinaten:51° 5′ N, 9° 29′ O
Höhe: 277 (269–304) m
Fläche:5,24 km²[1]
Einwohner:376 (31. Dez. 2020) HW+NW[2]
Bevölkerungsdichte:72 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1974
Postleitzahl:34323
Vorwahl:05661
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Karte
Blick von Nordosten über Ostheim und A 7 in das Tal der Pfieffe

Ostheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Malsfeld im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Geographie

Ostheim liegt etwa 4,5 km südwestlich des Malsfelder Kernorts am Schwalm-Zufluss Rhünda. Nördlich des Dorfes liegt die Ostheimer Senke, durch welche die Rhünda abfließt. Im Südosten der Gemarkung Ostheim befindet sich der 392 m hohe Hügelskopf. Südsüdwestlich liegt der Goldbergsee, ein ehemaliger Braunkohletagebau und heutiges Naturschutzgebiet. Durch das Dorf führt die Landesstraßen 3428, die westlich der Ortschaft auf die nördlich vorbeiführende L 3224 trifft. Östlich vorbei führt die Bundesautobahn 7.

Geschichte

Die evangelische Kirche. Im Vordergrund die innen hohle Tanzlinde.

Der Ortsname geht auf die östliche Lage bezüglich der Hohenburg (Homberg) zurück. Die Endung -heim lässt auf eine Gründung des Dorfes durch die Franken schließen.

Die älteste bekannte Erwähnung von Ostheim erfolgte im Zeitraum von 1154 bis 1159 unter dem Namen „Ostheim“ in einer urkunde des Klosters Hasungen.[1] Im Jahr 1376 gehörte Ostheim zum Amt Homberg, 1542 wurde es dem Amt Melsungen zugeteilt.

Zum 1. Januar 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die bis dahin selbständigen Gemeinden Malsfeld (mit den Ortsteilen Elfershausen und Dagobertshausen), Beiseförth, Mosheim (Landkreis Fritzlar-Homberg), Ostheim und Sipperhausen (Landkreis Fritzlar-Homberg) zur neuen Großgemeinde Malsfeld zusammengeschlossen. Gleichzeitige wechselte Malsfeld in den neu errichteten Schwalm-Eder-Kreis.[3][4] Als Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Malsfeld bestimmt. Für alle ehemalig eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Im Jahre 2012 wurde das 850-jährige Bestehen des Dorfes gefeiert. Die Feierlichkeiten wurden um drei Jahre verschoben, da sich Ostheim im Jahre 2009 noch im Dorferneuerungsprogramm befand.

Bevölkerung

Die Ostheimer Einwohner wurden in der Vergangenheit als Kohlkippen bezeichnet. Der Ursprung dieser Bezeichnung ist unbekannt.

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ostheim 375 Einwohner. Darunter waren 9 (2,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 75 Einwohner unter 18 Jahren, 156 zwischen 18 und 49, 84 zwischen 50 und 64 und 60 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 150 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 105 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1510: 13 wehrhafte Männer
  • 1585: 42 Haushaltungen
  • 1747: 47 Haushaltungen
Ostheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
317
1840
  
374
1846
  
371
1852
  
354
1858
  
322
1864
  
329
1871
  
323
1875
  
329
1885
  
321
1895
  
302
1905
  
455
1910
  
443
1925
  
430
1939
  
451
1946
  
715
1950
  
643
1956
  
585
1961
  
528
1967
  
479
1970
  
479
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2010
  
?
2011
  
375
2020
  
376
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[6]; Gemeinde Malsfeld[2]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Ostheim gehört seit 1585 zum Kirchspiel Sipperhausen.[1]

Historische Religionszugehörigkeit
• 1885:321 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961:458 evangelische (= 86,74 %), 69 katholische (= 13,07 %) Einwohner[1]

Wirtschaft

Im nahegelegenen interkommunalen Gewerbegebiet wurden 350 Arbeitsplätze geschaffen. In früherer Zeit arbeiteten die Einwohner zum Teil in den nahegelegenen Basaltsteinbrüchen. Bis Anfang der 1990er Jahre wurde Braunkohle im Tagebau abgebaut.

Literatur

Weblinks

Commons: Ostheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Ostheim, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 29. Juli 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 8. August 2015.
  2. a b Ortsteil Ostheim. In: Webauftritt. Gemeinde Malsfeld, abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, §§ 13 und 27 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405.
  5. Ortsvorsteherinnen & Ortsvorsteher. In: Webauftritt. Gemeinde Malsfeld, abgerufen im Oktober 2020.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 92, archiviert vom Original am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de

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Flug -Nordholz-Hammelburg 2015 by-RaBoe 0920 - Ostheim.jpg
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
Bilder vom Flug Nordholz-Hammelburg 2015: Ostheim, Ortsteil der Gemeinde Malsfeld im Schwalm-Eder-Kreis, Nordhessen. Links im Hintergrund ist die Fuldatalbrücke Morschen zu erkennen, ein 1450 m langes zweigleisiges Eisenbahnüberführungsbauwerk der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg.