Osterdorfer Löcher

Die Osterdorfer Löcher sind ein Dolinenfeld aus etwa achtzig auch als Höllentrichter, Teufelslöcher oder Wasserschlinger bezeichneten Vertiefungen. Sie liegen unweit des namensgebenden Ortes Osterdorf, einem Gemeindeteil von Pappenheim im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Im Höhlenkataster Fränkische Alb werden die Osterdorfer Löcher unter der Nummer K 8 geführt. Sie sind als Höllentrichter NW von Osterdorf beim Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop unter der Nummer 577G005 eingetragen und werden geowissenschaftlich wertvoll eingestuft.[1]
Die Osterdorfer Löcher befindet sich im Naturpark Altmühltal in einem Waldgebiet nordwestlich von Osterdorf, südlich von Schambach und östlich von Treuchtlingen unweit der Albtrauf am Rande einer Hochfläche der Altmühlalb, einem Naturraum der Fränkischen Alb. Unweit nördlich und westlich verläuft die Gemeindegrenze zu Treuchtlingen. Die Osterdorfer Löcher liegen auf einer Höhe von etwa 530 m ü. NHN.[2]
Das Dolinenfeld befindet sich auf einem Gebiet von etwa 300 × 150 Metern, insgesamt rund 4,5 Hektar. Die etwa 80 Erdlöcher sind annähernd kreisrund, haben einen Durchmesser von zwei bis drei Metern und sind bis zu 10 Meter tief.[1]
Ein Erklärungsversuch für das Dolinenfeld ist der Urmain, der in der Tertiärzeit große Wassermassen durch die Region transportierte.[3] Wahrscheinlicher ist jedoch die Annahme, dass die Löcher ein Grubenfeld für Bohnerz waren. Zurück blieben Halden, Trichtergruben und Karstschächte.[1]
In den Dolinen sammelt sich bei Schneeschmelze oder nach starkem Regen das Wasser und verschwindet spurlos im Boden – daher auch die Bezeichnung „Wasserschlinger“. Durch die Erdlöcher versickert Wasser ohne Filterung durch Sand oder Kies, weshalb sie eine Gefährdung des Grundwassers darstellen.[3]
Das Geotop steht in der Bayerische Denkmalliste als Bodendenkmal unter Schutz (Denkmal-Nr. D-5-7031-0336).[4]
Literatur
- Arthur Rosenbauer (2013): Höhlen, Grotten und Dolinen - Region Altmühlfranken. Wek-Verlag. ISBN 978-3-934145-87-0.
Weblinks
- Audioaufnahme über die Osterdorfer Löcher (MP3; 1,8 MB)
- Topographische Karte: Lage der Osterdorfer Löcher im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Hoellentrichter NW von Osterdorf (PDF; 177 kB), Bayerisches Landesamt für Umwelt; Abgerufen am 13. Februar 2013.
- ↑ Topographische Karte: Osterdorfer Löcher, auf BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise).
- ↑ a b Osterdorfer Löcher, in: naturpark-altmuehltal, Homepage des Naturparks Altmühltal, abgerufen am 11. September 2025.
- ↑ BLfD Denkmaldatenbank D-5-7031-0336. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 11. September 2025.
Koordinaten: 48° 57′ 37,3″ N, 10° 56′ 53,3″ O
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Einer der "Höllentrichter" bei Osterdorf.