Osteosklerose

Klassifikation nach ICD-10
Q78.2Marmorknochenkrankheit
M85.8Sonstige näher bezeichnete Veränderungen der Knochendichte und -struktur
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Osteosklerose (Synonym: Eburnisation, Eburneation, von altgriechisch ὀστούνostoun, deutsch ‚Knochen‘ und σκληρόςsklēros, deutsch ‚hart‘) wird eine Sklerose (Verhärtung) des Knochengewebes bezeichnet. Diese tritt als lokales oder generalisiertes übermäßiges Wachstum (Hypertrophie) von Knochengewebe auf, wobei die Belastbarkeit vermindert wird.

Primäre Form

Als primäre Form kommt sie (generalisiert) bei der Osteopetrose (Marmorknochenkrankheit), dem Engelmann-Syndrom, der Melorheostose und weiteren, seltenen Syndromen vor, so beim Lenz-Majewski-Syndrom, Tricho-dento-ossäres Syndrom, Trichothidystrophie Typ G oder dem Raine-Syndrom, ferner bei der infantilen malignen Osteopetrose[1], bei der Osteopathia striata - kraniale Sklerose, der Pyknodysostose, der Osteopoikilose (Buschke-Ollendorff-Syndrom) oder zusammen mit Leukozytenadhäsionsdefekten[2].

Weitere Syndrome finden sich unter Primäre Knochendysplasie mit erhöhter Knochendichte.

Sekundäre Form

Sekundäre Formen sind Folgen anderer Krankheitsbilder wie Entzündungen, Tumoren oder Nierenerkrankungen.

Ein Beispiel ist die renale Osteodystrophie, die Osteodystrophia deformans, die Osteomyelofibrose, die Hypervitaminose D, der Hypoparathyreoidismus oder das Schnitzler-Syndrom.[3]

Osteosklerose kann auch durch eine chronische, stark überhöhte Fluoridaufnahme verursacht werden. Man spricht dann von einer Fluorose. Betroffen sind dabei hauptsächlich das Becken, die Wirbelsäule und die Rippen; im unteren Wirbelsäulen- und Kreuzbeinbereich können Schmerzen auftreten.[4]

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Osteopetrose, maligne, autosomal-rezessive Form. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  2. Eintrag zu Leukozytenadhäsionsdefekt. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  3. Eintrag zu Schnitzler-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  4. Bundesverband der Unfallkassen: Informationen für die Erste Hilfe bei Einwirken gefährlicher chemischer Stoffe, GUV-I 8504, 2007@1@2Vorlage:Toter Link/publikationen.dguv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 607 kB)