Ossiloop

Start des Ossiloop im Julianenpark in Leer.
Die Strecke führte auch über den Ostfriesland-Äquator zwischen Sandhorst und Plaggenburg.

Der Ossiloop ist eine Laufveranstaltung in Ostfriesland, die sich über drei Wochen im Mai eines jeden Jahres hinzieht.

Geschichte

Der Etappenlauf wurde im Jahre 1982 durch Klaus Beyer (gest. 2012[1]) vom SV Holtland als Etappenlauf von „Leer bis ans Meer“ ins Leben gerufen und von ihm 25 Jahre lang organisiert. Seit dem 26. Ossiloop im Jahr 2007 wird der Ossiloop unter der organisatorischen Leitung von Edzard Wirtjes von Fortuna Logabirum veranstaltet. Der Name stammt von der scherzhaft für Ostfriesen gebrauchten Bezeichnung „Ossi“. „Loop“ ist hingegen die plattdeutsche Bezeichnung für „Lauf“.

Der Lauf wird in sechs Etappen absolviert, die jeweils dienstags und freitags gelaufen werden. Insgesamt beträgt die Strecke 64,7 Kilometer, wobei die Streckenabschnitte jeweils 9,8 bis 11,9 Kilometer betragen. Gelaufen wird meist auf dem Ostfriesland-Wanderweg, der ehemaligen Trasse der Kleinbahn Leer–Aurich–Wittmund. Die Laufrichtung wechselt zwischen dem Julianenpark in Leer (Start) bzw. dem Denkmalsplatz in Leer (Ziel) und dem Hafentor des Ostanlegers in Bensersiel (Start/Ziel). 2007 erfolgte erstmals eine individuelle elektronische Zeitnahme mit Hilfe des ChampionChip-Systems. Im Jahr 2020 fiel der reguläre Ossiloop aufgrund der COVID-19-Pandemie aus und wurde stattdessen als Ossiloop anners durchgeführt, bei dem die Teilnehmer jeweils für sich an den Etappentagen die jeweilige Streckenlänge laufen und über eine App erfassen. Die geänderte Durchführungsart führte zu einem neuen Teilnehmerrekord. Der Veranstalter hat sich deshalb entschlossen, den Ossiloop anners auch im Jahr 2021 und zusätzlich zum regulären Ossiloop anzubieten. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde der reguläre Ossiloop auch 2021 abgesagt.

Der Ossiloop hat sich von seinen bescheidenen Anfängen zu einer anerkannten Großveranstaltung entwickelt. Im Jahre 2017 starteten über 3.029 Läufer, von denen knapp 2.429 alle sechs Etappen absolvierten. Neben zahlreichen Freizeitläufern sind auch die Läufer der ostfriesischen und auswärtigen Lauf-Elite vertreten. Inzwischen findet die Veranstaltung auch in der überregionalen Presse ihren Widerhall. Außerdem bildet der Ossiloop den Rahmen für den Krimi „Der Etappenmörder“ (2006 neu erschienen unter dem Titel „Der Tod läuft mit“) von Peter Gerdes.

Etappen

Bis 2009 erfolgte der Lauf „von Leer bis ans Meer“. 2010 erfolgte der Lauf erstmals in umgekehrter Richtung (mit Start in Bensersiel und Ziel in Leer). Grund dafür ist das Wetter in Bensersiel, das häufig eine Abschlussfeier verhinderte. Dadurch verlängerte sich die letzte Etappe auf 13,6 Kilometer und ist damit nur etwas kürzer als die Königsetappe, die etwas verkürzt wurde. Der Zieleinlauf wurde in die Leeraner Innenstadt zum Denkmalsplatz verlegt. Eine Abstimmung im September 2010 unter den Teilnehmern 2009 und 2010, die in beide Richtungen gelaufen sind, ergab den Wunsch nach einem jährlichen Richtungswechsel.

„Von Leer bis ans Meer“

  • 1. Etappe: Logabirum – Holtland (10,5 Kilometer)
  • 2. Etappe (Klaus-Beyer-Etappe): Holtland – Stikelkamp (Gut Stikelkamp) (8,8 Kilometer)
  • 3. Etappe (Mühlenetappe): BagbandHoltrop (11,9 Kilometer)
  • 4. Etappe: Aurich – Aurich (10,0 Kilometer)
  • 5. Etappe (Harlingerlandetappe): PlaggenburgDunum (11,3 Kilometer)
  • 6. Etappe: Dunum – Bensersiel (11,1 Kilometer)

Die größte Streckenänderung erfolgte im Jahr 2003, als das Ziel der 2. Etappe von Bagband nach Stikelkamp zum Gut Stikelkamp verlegt wurde. Die Streckenführung der Etappen ist sonst größtenteils unverändert.

Die zweite Etappe trägt zur Erinnerung an den Initiator des Laufes seit dem Jahr 2009 den Namen „Klaus-Beyer-Etappe“. Auf der Königsetappe, der längsten Etappe des Ossiloops, überquert man den Ostfrieslandäquator (Welt-Icon). Die fünfte Etappe führt überwiegend durch einen grünen Tunnel.

„Vom Meer nach Leer“

  • 1. Etappe: Bensersiel – Dunum (11,1 Kilometer)
  • 2. Etappe: Dunum – Plaggenburg (11,9 Kilometer)
  • 3. Etappe: Plaggenburg – Holtrop (14,0 Kilometer), später Sportplatz Egels - Marktplatz Aurich (9,6 Kilometer)
  • 4. Etappe: Holtrop – Bagband (12,0 Kilometer)
  • 5. Etappe: Gut Stikelkamp – Holtland (9,5 Kilometer), später 9,8 Kilometer
  • 6. Etappe: Holtland – Leer (13,6 Kilometer), später Nortmoor - Leer (10,2 Kilometer)

„Ossiloop anners“

  • 1. Etappe: 11,2 Kilometer
  • 2. Etappe 11,5 Kilometer
  • 3. Etappe 9,7 Kilometer
  • 4. Etappe: 11,9 Kilometer
  • 5. Etappe 9,8 Kilometer
  • 6. Etappe: 10,2 Kilometer

Die Gesamtsieger

JahrMännerFrauenmännliche Jugendweibliche Jugend
1982Melchert StromannHilde BontjerHenry SluiterN.N.
1983Johann JanßenHilde BontjerPeter SteinkeN.N.
1984Reinhard LudwigInes KlugePeter SteinkeN.N.
1985Eduard TjarksBarbara BehrendtWolfgang MeyerN.N.
1986Harry JürrensHilde Steinke, Barbara BehrendtWolfgang MeyerN.N.
1987Stefan BrunsHilde SteinkeJörn MenneN.N.
1988Jörn MenneAnke WatzemaPeter SteinkeN.N.
1989Eduard TjarksHilde SteinkePeter SteinkeN.N.
1990Gerhard HinrichsIrmgard StromannEnno HeidergottN.N.
1991Gerhard HinrichsHilde BontjerJan LietzauN.N.
1992Reinhard LudwigsHilde BontjerAndreas OnkenN.N.
1993Peter SteinkeHilde SteinkeKarsten WoltermannN.N.
1994Frank GroenClaudia BeyerMaik PeykoN.N.
1995Frank GroenClaudia BeyerJan WaschkauN.N.
1996Walter Kaderhandt, Peter SteinkeHilde SteinkeJan WaschkauN.N.
1997Enno HeidergottClaudia BeyerJan WoltermannN.N.
1998Peter SteinkeIrmgard HartmannAlwin BeitelmannJana Junkmann
1999Peter SteinkeDagmar Gumbrecht-VinkeHenning BachInga Jürrens
2000Peter SteinkeGerda SawatzHolger LammersClaudia Boekhoff
2001Enno HeidergottDagmar Gumbrecht-VinkeGerd WolzenHenrike Grulich
2002Michael MäschigInga JürrensGerd WolzenAndrea Manssen
2003Michael MäschigInga JürrensIno GeisemeyerAnn-Christin Heitner
2004Holger GrigatIrmgard HartmannEike-Hergen BerghausSabrina Hoffmeister
2005Stephan ImmegaInga JürrensEike-Hergen BerghausMartina Rückbrod
2006Stephan ImmegaKerstin LükenMarin OrnfjordMartina Rückbrod
2007Stephan ImmegaSonja HoogestraatMartin BussJasmin Schmidt
2008Stephan ImmegaSonja HoogestraatHauke KöllerLiza Brinkmann
2009Georg DittrichEva BrinkmannHauke KöllerJanna Fangmann
2010Stephan ImmegaInga JürrensMartin BussMareike Bruhnken
2011Stephan ImmegaInga JürrensJohannes WiltfangSaskia Bohlken
2012Stephan ImmegaInga JürrensGerd Jelto SeveriensPauline Peters
2013Georg DittrichInga JürrensJann PenonJulia Duin
2014Georg DittrichInga JürrensJann PenonLuisa Kisch
2015Georg DittrichHeike PiotrowskiLukas RoßmannLuisa Kisch
2016Georg DittrichTanja SchwarzLars SchwalmTessa Roos
2017Andreas KuhlenRenate KramerTammo OldigsNanke Smid
2018Andreas KuhlenTanja SchwarzJannes SmidKatharina Saathoff
2019Andreas KuhlenVerena CoordesTom Ole TheilkenKatharina Saathoff
2022Andreas KuhlenKatharina SaathoffHendric SieboldsMerle Hamacher

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erfinder des Ossiloops verstorben. Anzeiger für Harlingerland, 18. Oktober 2012, abgerufen am 18. Januar 2014.
  2. Ergebnisse - Ossiloop. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ossiloop.eu. Archiviert vom Original am 23. Mai 2016; abgerufen am 23. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ossiloop.eu

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