Oskar Appelius

Friedrich August Oscar Appelius (* 11. November 1837 in Berlin; † 27. September 1904 in Charlottenburg) war ein deutscher Architekt und preußischer Militär-Baubeamter.

Leben

Oskar Appelius war der Sohn des Apothekers und Stadtältesten von Berlin Friedrich Adolph Heinrich Appelius (1796–1873) und der Emilie Auguste geb. Franck.[1] Ab 1848 war er Schüler im Grauen Kloster und machte dort 1857 Abitur. Nach Stationen der Ausbildung 1857/58 beim Stadtbaurat Gustav Holtzmann und 1858 bis 1861 an der Bauakademie mit abschließender Bauführerprüfung, war er von 1861 bis 1863 praktisch tätig beim Architekten Martin Gropius. 1864 legte Appelius das Staatsexamen zum Regierungsbaumeister (Assessor) ab.

Ab 1871 war Appelius im Entwurfsbüro der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft tätig. 1876 ging er von dort in die Militärbauverwaltung und wurde 1877 Garnison-Bauinspektor. 1879 wurde er als Intendanturrat und Baurat nach Stettin versetzt, 1883 dann nach Straßburg. 1888 berief man ihn in das Preußische Kriegsministerium in Berlin wo er 1890 Geheimer Baurat und Vortragender Rat und 1895 Oberbaurat wurde. 1897 wurde ihm dort die Leitung der Militärbauverwaltung übertragen. Am 9. Februar 1898 wurde er Mitglied der Akademie des Bauwesens. Von 1891 bis 1893 und von 1896 bis 1898 war er Vorstandsmitglied des Architektenvereins. Ende 1903 ging Appelius als Wirklicher Geheimer Oberbaurat[2] in den Ruhestand.

Sein Bruder war der Amtsgerichtsrat Hermann Appelius (1836–1908)[3], sein Neffe der preußische Verwaltungsjurist Franz Appelius.

Werk

  • 1876: Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs in Dessau
  • 1878–1881: Kaserne des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments in Berlin-Moabit, Kruppstraße (Bauleitung, zusammen mit Richard La Pierre, nach Vorgaben von Gustav Voigtel und Entwurf von Garnison-Bauinspektor Otto Heimerdinger)[4]
  • 1879–1880: Offizierskasino in Berlin-Moabit, Perleberger Straße 62 (Bauleitung, 1879 von La Pierre abgelöst, nach Entwurf von Otto Heimerdinger. Nach dem Zweiten Weltkrieg als Ballhaus Tiergarten genutzt, seit 2001 Sitz der Usbekischen Botschaft)[5]
  • 1879–1881: Oberfeuerwerkerschule, Invalidenstraße/Ecke Lehrter Straße (Bauleitung, zusammen mit La Pierre, nach Entwurf von Verworn. Nicht mehr vorhanden)
  • 1879–1888: Erweiterung der Ulanenkaserne Moabit (zusammen mit La Pierre)
  • 1892: Villa Apellius, Knesebeckstraße 63

Literatur

  • Uwe Kieling: Berliner Baubeamte und Staatsarchitekten im 19. Jahrhundert. Gesellschaft für Heimatgeschichte und für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR, Berlin 1986, S. 8
  • Uwe Kieling: Berlin. Bauten und Baumeister von der Gotik bis 1945. Berlin-Edition, Berlin 2003, ISBN 3-8148-0095-8, S. 313.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. St. Petri-Kirchengemeinde Berlin: Taufbuch. Berlin 17. Januar 1838.
  2. Berliner Architekturwelt, 7. Jahrgang 1904/1905, Heft 8, November 1904, S. 311 (urn:nbn:de:kobv:109-opus-4883).
  3. St. Petri-Kirchengemeinde: Taufbuch. Berlin 20. Juli 1836.
  4. Kasernen des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments Kruppstraße 3/4 und 13–18
    Kaserne des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments Kruppstraße 3/4
  5. Ballhaus Tiergarten Perleberger Straße 62/62A, Berlin-Moabit.