Osek

Osek
Wappen von Osek
Basisdaten
Staat:Tschechien Tschechien
Region:Ústecký kraj
Bezirk:Teplice
Fläche:4236,8569[1] ha
Geographische Lage:50° 37′ N, 13° 41′ O
Höhe:307 m n.m.
Einwohner:4.670 (1. Jan. 2021)[2]
Postleitzahl:417 05
Kfz-Kennzeichen:U
Struktur
Status:Stadt
Ortsteile:3
Verwaltung
Bürgermeister:Jiří Macháček (Stand: 2021)
Adresse:Zahradní 246
417 05 Osek
Gemeindenummer:567779
Website:www.osek.cz
Lage von Osek im Bezirk Teplice

Osek (deutsch Ossegg) ist eine Stadt in Tschechien. Sie gehört zum Okres Teplice der nordböhmischen Region Ústecký kraj.

Geographie

Lage

Die Stadt liegt in Nordböhmen am Südhang des Erzgebirges. Das Gemeindegebiet erstreckt sich nach Norden bis zum Betteleck an der deutschen Grenze.

Gemeindegliederung

Die Stadt Osek besteht aus den Ortsteilen Dlouhá Louka (Langewiese), Hrad Osek (Riesenberg) und Osek (Ossegg).[3] Grundsiedlungseinheiten sind Dlouhá Louka, Dubina, Hrad Osek, Hrdlovka-Nový Dvůr (Neudorf), Klášterní, Mackov (Motzdorf), Nová Ves (Willersdorf), Osek-střed, Pod Stropníkem, Sídliště Hrdlovská, Špičák-Stropník und Tyršova.[4]

Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Dlouhá Louka, Hrad Osek, Hrdlovka-Nový Dvůr, Mackov, Nová Ves u Oseka und Osek u Duchcova.[5]

Nachbarorte

Český Jiřetín (Georgendorf)Rechenberg-BienenmühleMoldava (Moldau)
Lom (Bruch)Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtHrob (Klostergrab), Háj (Haan)
Mariánské Radčice (Maria Ratschitz)Bílina (Bilin)Duchcov (Dux)

Geschichte

Kloster Ossegg
Denkmal für die Toten des Grubenunglücks von 1934

Die Stadt ist vor allem durch das Zisterzienser-Kloster Ossegg, dessen Gründung auf das Jahr 1192 zurückgeht,[6][7] und die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt bekannt. Das Zentrum der heutigen Stadt entstand auf dem Gebiet der historischen Altstadt. Die eigentliche Siedlung aus dem 12. Jahrhundert stand am Fuß des Erzgebirges, an einem alten Handelsweg, einem Böhmischen Steig von Böhmen über Bílina (Bilin) nach Sachsen, heute Alte Salzstraße genannt. Nordwestlich des Klosters steht die Ruine der früheren Schutzburg Risemburg.

Das damalige Dorf Ossegg wurde 1872 zum Markt erhoben. 1914 erlangte Ossegg die Stadtrechte.[8]

Mit dem Zerfall Österreich-Ungarns am Ende des Ersten Weltkriegs und Gründung der Tschechoslowakei wurde Ossegg 1918 Teil dieser. Infolge des Münchner Abkommens gehörte Ossegg von 1938 bis 1945 zum Landkreis Dux, Regierungsbezirk Aussig, im deutschen Reichsgau Sudetenland. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die deutschsprachige Bevölkerung größtenteils enteignet und vertrieben.

Demographie

Bis 1945 war Ossegg überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
JahrEinwohnerAnmerkungen
18300800in 116 Häusern[7]
18572957am 31. Oktober[9]
18711150in 129 Häusern[10]
19004083(als Gemeinde 8810) meist deutsche Einwohner[11]
19308421[12]
19397699[12]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs[13]
Jahr19701980199120012003
Einwohner3 7285 6635 1945 0304 975

Weitere Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Osek

  • Die barocke Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul wurde 1714 durch Octavio Broggio errichtet. Daneben befindet sich das Grabmal des Prinzen Joseph Xavier Karl Raphael Philipp Benno von Sachsen bzw. von der Lausitz von Franz Pettrich.
  • Ein Denkmal an der Straße nach Loučná und auf dem Friedhof erinnert an das Grubenunglück vom 3. Januar 1934, bei dem 142 Bergleute bei einer Kohlenstaubexplosion auf der Grube Nelson III umkamen.
  • Im Ort erinnern zahlreiche Bildstöcke und Heiligenstatuen an die religiöse Geschichte.
  • Im Ortsteil Hrad Osek (Riesenberg) befindet sich die Ruine der Burg Rýzmburk, deren Gründung auf den König Ottokar II. Přemysl zurückgehen soll.

Stadtwappen

Das grüne, untere Feld des Wappens symbolisiert die Weiden der Umgebung und das silberne Feld steht für den ehemaligen Silber- und Zinnabbau. Im oberen Streifen erinnert das linke Feld mit dem Abtsstab an das bedeutende Kloster, das rechte Feld zeigt das Stammeswappen derer von Hrabischitz, Ossegg von Riesenburg und Kostka von Postupitz, einen aufrechten Rechen mit sieben Zinken. Das tschechische Wort „hrábě“ bedeutet Rechen und gab den Namen dieses Uradelsgeschlecht in Böhmen als die „Träger des Wappens mit dem Rechen“. Die mittleren Felder mit einer Eiche und den Schlägel und Eisen verweisen auf den Waldreichtum bzw. Bergbau in der Umgebung des Ortes.

Söhne und Töchter der Stadt

Bilder

Weblinks

Commons: Osek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/567779/Osek
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2021 (PDF; 349 kB)
  3. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/567779/Obec-Osek
  4. http://www.uir.cz/zsj-obec/567779/Obec-Osek
  5. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/567779/Obec-Osek
  6. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 5: Leutmeritzer Kreis, Prag und Wien 1787, S. 146–152.
  7. a b Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 1: Leitmeritzer Kreis, Prag 1833, S. 149–150, Ziffer 1).
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. April 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/historie.osek.cz
  9. Statistische Übersichten über die Bevölkerung und den Viehstand in Österreich. Wien 1859, S. 40, rechte Spalte.
  10. G. A Ressel (Hrsg.): Adressbuch des politischen Bezirks Teplitz. Zugleich topographisch-historisches Handbuch. Teplitz 1873, S. 115.
  11. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 15, Leipzig und Wien 1908, S. 165.
  12. a b Michael Rademacher: Landkreis Dux. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  13. Tschechische Bevölkerungsstatistik
  14. http://historie.osek.cz/kategorie/epochy-oseka/leta-1848-1938/zemevrtna-spolecnost-julius-thiele-%E2%80%93-k-stemu-vyroci-umrti-juli

Auf dieser Seite verwendete Medien

Czech Republic adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Tschechien
Osek, Klášterní sq 2.jpg
Autor/Urheber: Czech Wikipedia user Packa, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Klášterní square in Osek town, Czech Republic
Osek, Tyršova str, East 2.jpg
Autor/Urheber: Czech Wikipedia user Packa, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Tyršova street – road No 27 in Osek town, Czech Republic
Osek Monastery 3.jpg
Autor/Urheber: Czech Wikipedia user Packa, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Osek Monastery in Osek town, Czech Republic
Osek CoA TP CZ.svg
Coat of arms of Osek town, Teplice District, Czech Republic.
Osek TP CZ.png
Location of Osek town within Teplice District and administrative area of Teplice as a Municipality with Extended Competence.