Osdorfer Born

Der Osdorfer Born ist eine Plattenbau-Großsiedlung in Hamburg. Sie liegt in den Stadtteilen Osdorf und Lurup, nahe der westlichen Stadtgrenze. Die Siedlung ist nach einem Bach benannt, der in die Düpenau mündet. Der Osdorfer Born hat eine Fläche von 0,7 km². 2004 lebten hier 10.552 Einwohner, wodurch sich eine Bevölkerungsdichte von 15.047 Einwohnern je km² ergab.

Entwicklung

Die Siedlung wurde seit 1960 von der Neuen Heimat und mehreren Genossenschaften geplant und größtenteils in den Jahren 1967 bis 1972 gebaut. Sie war neben Steilshoop und Mümmelmannsberg eine der ersten Hamburger Großsiedlungen. Weitere folgten, waren jedoch wesentlich kleiner als diese. Das Wohnhaus mit 20 Stockwerken in der Straße Achtern Born war seinerzeit das höchste in Hamburg. Es heißt im Volksmund „Affenfelsen“.

Den Ortskern der Siedlung bildet das Einkaufszentrum Born-Center. In dessen Nähe befinden sich auch das Klick Kindermuseum und die Maria-Magdalena-Kirche. Eine Besonderheit im Osdorfer Born ist das höchste Graffiti der Welt auf einer Hauswand mit 43 m Höhe. Regen Zuspruch findet im Sommer die 40 m lange Wasserrutsche im nahegelegenen Freibad mit einem 50-m-Becken.

2005 war Osdorfer Born auch der Ursprung für das gewaltpräventive Projekt „BGK – Bildung gegen Kriminalität“.

Verkehrsanbindung

Aus Kostengründen strich der Senat unter dem damaligen Ersten Bürgermeister Hans-Ulrich Klose ein Projekt zum Anschluss des Osdorfer Borns durch die Schnellbahn kurz vor dem auf 1974 angesetzten Termin zum Baubeginn. Nach der Jahrtausendwende kamen diverse Planungen zu Schienenanbindungen des Viertels auf. So waren in den Plänen des Senats zu einem Stadtbahnnetz sowohl 2001 als auch 2009 Strecken zum Osdorfer Born vorgesehen, die jeweils nach Regierungswechseln wieder eingestellt wurden. Somit blieb es bis heute bei der ÖPNV-Anbindung über Stadtbuslinien. Nachdem zwischenzeitlich eine U-Bahn-Linie geplant war, wurde 2019 entschieden, dass eine neue S-Bahn-Linie (S32) hierfür geschaffen werden soll. Diese wird den Osdorfer Born mit der S-Bahn-Station Holstenstraße verbinden. Als Vorläufer dieser S-Bahn-Linie wurde Xpressbuslinie 3 eingerichtet, die in etwa 20 Minuten die S-Bahn-Station Holstenstraße erreicht. Sie sorgt auch für die direkte Anbindung an die Hamburger Innenstadt,[1][2] womit sie in verbesserter Form die Funktion der Schnellbuslinie 37 übernehmen soll, die bis Dezember 2021 den Osdorfer Born direkt mit Altona und der Hamburger Innenstadt verband, dann aber eingestellt wurde.

Die Metrobuslinie 21 verbindet den Osdorfer Born im Fünf- bzw. Zehn-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Stationen Klein Flottbek (S1 und S11) und Elbgaustraße (S3 und S21) sowie mit dem Elbe-Einkaufszentrum (EEZ). Die Fahrtdauer zu den S-Bahn-Stationen beträgt etwa 15 Minuten.[3]

Maria-Magdalena-Kirchengemeinde

Bereits seit 1964 bemühte sich die Kirchengemeinde St. Simeon Alt-Osdorf um Gelder zum Erwerb eines Grundstückes. Nach dem am 27. Januar 1968 ein Kirchenpavillon eingeweiht wurde, begann noch im gleichen Jahr die Jugend- und Seniorenarbeit und in dem ausgelobten Architektenwettbewerb erhielt der Entwurf von Klaus Nickels und Timm Ohrt den 1. Preis, der daraufhin binnen drei Jahren verwirklicht wurde. Am 24. Dezember 1971 wurde der erste Gottesdienst in dem fertiggestellten Gemeindezentrum gefeiert. Der ungewöhnliche Bau wurde aufgrund seiner architektonischen Gestaltung von der Auswahlkommission der Baubehörde der Freien und Hansestadt Hamburg 1973 als vorbildlich ausgezeichnet.

Am 24. Juli 1990 zerstörte ein Feuer das Kirchenschiff und Innenräume vollständig, sie wurden jedoch anschließend wiederhergerstellt. Im Zuge umfangreicher Umbauarbeiten in den Jahren 2003/2004 wurde ein bis dahin nicht vorhandener Glockenturm erbaut, außerdem zogen eine Kindertagesstätte und das Klick Kindermuseum in Teile des Gemeindezentrums. In einem Festgottesdienst am 11. April 2004 wurden die Glocken des neuen Glockenturmes geweiht und die Kirche wiedereröffnet. Sie erhielt den Namen Maria-Magdalena-Kirche, und die Kirchengemeinde wird ebenfalls nach der biblischen Figur Maria Magdalena Ev.-Luth. Maria-Magdalena-Kirchengemeinde benannt. Die Umbaumaßnahmen wurden seit Juni 2007 mit einer Umfeld- und Platzneugestaltung abgeschlossen.

Persönlichkeiten aus dem Osdorfer Born

Galerie

Literatur

  • Dirk Schubert: Hamburger Wohnquartiere. Ein Stadtführer durch 65 Siedlungen, Berlin 2005, ISBN 3-496-01317-6, S. 254–257.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die S32 erschließt den Westen Hamburgs. Abgerufen am 19. März 2022 (deutsch).
  2. Linienfahrplan der Xpressbuslinie X3, hvv.de, abgerufen am 19. März 2022
  3. Linienfahrplan der Metrobuslinie 21, hvv.de, abgerufen am 19. März 2022

53° 35′ N, 9° 51′ O

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Bürgerhaus Bornheide in Hamburg-Osdorf, Stadteilzentrum mit vielen Beratungsstellen und Projekten, Sozialkaufhaus, Cafe´und dem Zirkus-Projekt Abrax Kadabrax der Jugendnordkirche.
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Graffito am Immenbusch 33 in Hamburg-Osdorf. Das über die gesamte Stirnfassade reichende Graffito gilt als das höchste der Welt. Geschaffen wurde es von den Brüdern Haris und Aimal Jahed, um einen kunstvollen Rekord aufzustellen, sie brauchten 80 Tage und kamen damit ins Guiness-Buch der Rekorde. Eingeweiht wurde es am 6. August 2002. Anwohner erzählen, dass das Gebäude bald renoviert werden soll und das es das Ende von dem Graffito wäre. Mehr Infos zum Bild unter folgendem Link: https://www.abendblatt.de/hamburg/article107099822/Osdorf-Das-hoechste-Graffito-der-Welt.html
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Hochhaus-Siedlung Osdorfer-Born in Hamburg-Osdorf, Germany.