Oscar Wichtendahl

Verschlungene Künstlersignatur OSCAR W; Öl auf Wand im Salle Nollet in Hannover, November 1890

Oscar Wichtendahl, auch Oskar Wichtendahl, (geboren 18. Oktober 1860 in Hannover; gestorben 5. April 1933 ebenda) war ein deutscher Architekt, Restaurator und Kirchenmaler. Eigene Arbeiten schuf er vor allem in den Formen des Historismus, teils auch des Jugendstils.[1]

Leben

Wichtendahl war Sohn der Luise Bromberg und des August Wichtendahl.[2]

Er studierte Malerei und Architektur[3] an den Kunstakademien in München, Berlin und Stuttgart. Seit 1885 lebte und wirkte er in Hannover und war Vorstandsmitglied im ästhetisch konservativen Hannoverschen Künstlerverein.[4] In den 1880er Jahren unternahm er Studienreisen nach Italien, Nordafrika und in den Nahen Osten.

Um 1900 erwarb der Kunstmaler Wichtendahl das Grundstück „Saline“ in Heyersum.[5] Das Grundstück kam später in den Besitz der Schwiegertochter (Frau Schulz) des Malers L. Wichtendahl.[6]

1910–1912 begleitete er Johann Albrecht von Mecklenburg auf einer Asienreise. Das Haus Braunschweig-Lüneburg bestellte ihn 1922 zum Konservator seiner Kunstsammlungen und zum Verwalter des Welfenmuseums. Wichtendahl war seit 1890 mit Laura (geborene Elbers) verheiratet.

Das Grab Wichtendahls findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde.[3]

Werke (Auswahl)

Von Kaiser Wilhelm II. gestiftetes Mosaik Christus als Weltenherrscher an der Markuskirche in Hannover

Wandbemalungen in:

Mosaike:

Literatur

  • Hugo Thielen: Wichtendahl, Oscar. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 387.
  • Ines Katenhusen: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzungen mit der Moderne in der Weimarer Republik. (unter dem Titel Das Verständnis für eine Zeit gewinnt man vielleicht am besten aus ihrer Kunst als Dissertation an der Universität Hannover vorgelegt) (= Hannoversche Studien, Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover, Band 5.) Hahn, Hannover 1998, ISBN 3-7752-4955-9, S. 223 f. und öfter.
  • Hugo Thielen: Wichtendahl, Oscar. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 675.
  • Stefanie Lindemeier: Wichtendahl, Oscar, in dies.: Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen. Textband und Katalog (= Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, Bd. 41), zugleich Dissertation unter dem Titel Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen, Darstellung von historischen Methoden, Techniken und Materialien an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2014, ISBN 978-3-7319-0024-5, passim, v. a. S. 171; Digitalisat
  • Wichtendahl, Oskar. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 510 (biblos.pk.edu.pl).

Weblinks

Commons: Oscar Wichtendahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefanie Lindemeier: Wichtendahl, Oscar, in dies.: Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen. Textband und Katalog ( = Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen, Bd. 41), zugleich Dissertation unter dem Titel Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen, Darstellung von historischen Methoden, Techniken und Materialien an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2014, ISBN 978-3-7319-0024-5, passim, v. a. S. 171; Digitalisat.
  2. Oscar Wichtendahl nebst Querverweisen in der Datenbank der Familien Merkel und Zeller [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 6. Juni 2023.
  3. a b Hugo Thielen: Wichtendahl, Oscar. In: Hannoversches Biographisches Lexikon…. 2002, S. 387.
  4. Stefanie Lindemeier: Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe- und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen …. S. 56.
  5. Hans-Heinz Emos, Hans-Henning Walter: Alte Salinen in Mitteleuropa. Zur Geschichte der Siedesalzerzeugung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00352-9, S. 126 (Eingeschränkte Ansicht, books.google.de).
  6. Heyersum – Ehemalige Saline. In: Hermann Deckert (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Band 26: II. Regierungsbezirk Hildesheim, 10. Kreis Alfeld, II. Der ehemalige Kreis Gronau. Theodor Schulze, Hannover 1939, S. 150 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Klaus Mlynek: WILHELM II., Dt. Kaiser, König von Preußen. In: Dirk Böttcher: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 978-3-87706-706-2, S. 389.

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Hannover - Markuskirche - Mosaik.JPG
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Markuskirche in Hannover: Mosaik auf der Südwestseite
1890-11 Salle Nollet, Künstlersignatur Oskar Wichtendahl.jpg
Autor/Urheber: Bernd Schwabe in Hannover, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Künstlersignatur von Oskar Wichtendahl auf dem im November 1890 geschaffenen Wandgemälde im Salle Nollet ...