Oscar Holderer

Oscar Holderer (hinterste Reihe, ganz links) als Teammitglied der Operation Paperclip im Jahr 1946 im Fort Bliss, Texas

Oscar Carl Holderer (* 4. November 1919 in Prüm, Deutsches Reich; † 5. Mai 2015 in Huntsville, Alabama) war ein deutsch-US-amerikanischer Raketeningenieur.[1] Als Mitarbeiter Wernher von Brauns war er an der Konstruktion der Mondflugrakete Saturn V beteiligt.

Leben

Oscar Holderer war bis gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde an der Entwicklung und dem Bau der V2-Rakete beteiligt.[2]

Nach dem Ende des Krieges kam der gelernte Maschinenbauingenieur im Rahmen der Operation Paperclip zunächst nach Texas und war dort im Fort Bliss verantwortlich für den Bau des ersten Windkanals für Raketen in den Vereinigten Staaten.[3] Ein solcher wurde später unter Holderers maßgeblicher Mitwirkung im Apollo-Programm für die Entwicklung der Mondrakete Saturn V eingesetzt.[4] 1955 erhielt Holderer die US-Staatsbürgerschaft. Nach seinem Ausscheiden bei der NASA im Jahr 1974 beschäftigte er sich mit der Entwicklung von Trainingsgeräten für Weltraumflüge, die noch heute im U.S. Space & Rocket Center in Huntsville, Alabama, im Einsatz sind. Durch seine Entwicklungsarbeiten war er zuletzt Inhaber von 19 Patenten.[5]

Im Jahr 2008 wurde er in die United States Space Camp Hall of Fame aufgenommen. Neben Georg von Tiesenhausen war er einer der beiden letzten lebenden Mitarbeiter Wernher von Brauns aus der Heeresversuchsanstalt Peenemünde.[6]

Oscar Holderer starb am 5. Mai 2015 im Alter von 95 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Seine erste Frau Inge (geborene Spors, 1919–1993) war bereits am 20. April 1993 nach 50 gemeinsamen Ehejahren gestorben. Er hinterließ seine zweite Ehefrau, zwei leibliche Söhne sowie einen Stiefsohn und eine Stieftochter.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. German-born US rocket expert Oscar Holderer dies at 95. Mitteilung der BBC vom 7. Mai 2015 (englisch, abgerufen am 7. Mai 2015).
  2. Liz Hurley: Oscar Holderer, one of remaining members of von Braun team, dies. Nachruf auf waff.com vom 7. Mai 2015 (englisch, abgerufen am 7. Mai 2015).
  3. Peter Winkler: Der letzte der Raketenmänner. In: Neue Zürcher Zeitung vom 7. Mai 2015 (abgerufen am 7. Mai 2015).
  4. Raketenpionier Holderer gestorben. Mitteilung der Deutschen Welle vom 7. Mai 2015 (abgerufen am 7. Mai 2015).
  5. Lee Roop: Oscar Holderer dies, last of Wernher von Braun's original 'Operation Paperclip' moon rocket team. Nachruf auf al.com vom 6. Mai 2015 (englisch, abgerufen am 7. Mai 2015).
  6. Letzter Weggefährte von Wernher von Braun gestorben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. Mai 2015 (abgerufen am 7. Mai 2015).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Project Paperclip Team at Fort Bliss.jpg

Group of 104 German rocket scientists in 1946, including Wernher von Braun,[1] Ludwig Roth and Arthur Rudolph, at Fort Bliss, Texas. The group had been subdivided into two sections: a smaller one at White Sands Proving Grounds for test launches and the larger at Fort Bliss for research.[2] Many had worked to develop the V-2 Rocket at Peenemünde Germany and came to the U.S. after World War II, subsequently working on various rockets including the Explorer 1 Space rocket and the Saturn (rocket) at NASA.

Titles and Captions in Published Books

  • Von Braun Rocket Team at Fort Bliss, Texas[3]
  • Members of the German rocket team who worked on rockets for Army Ordnance under Paperclip are shown at White Sands Proving Ground, New Mexico, in 1946[4]
  • Peenemünde's core personnel is reassembled at White Sands, New Mexico, in 1946.[5]
  • Von Braun group at White Sands Proving Ground, 1946[6]