Os bei Süderbrarup

Naturschutzgebiet „Os bei Süderbrarup“

Blick nach Osten entlang des Nordhanges

Lagenordwestlich Süderbrarup, Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein
Fläche30 ha
KennungNSG Nr. 2
WDPA-ID82292
Geographische Lage54° 39′ N, 9° 46′ O
Os bei Süderbrarup (Schleswig-Holstein)
Einrichtungsdatum12. August 2003
VerwaltungLLUR
f6
Weg am Rand des Naturschutzgebietes

Das Os bei Süderbrarup (dänisch Sønder Brarup Ås bzw. Åsen) ist ein Naturschutzgebiet in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Süderbrarup im Kreis Schleswig-Flensburg.

Das Naturschutzgebiet ist nahezu vollständig Bestandteil des FFH-Gebietes „Wellspanger-Loiter-Oxbek-System und angrenzende Wälder“.[1] Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Kreis Schleswig-Flensburg.

Das Naturschutzgebiet liegt direkt nördlich von Süderbrarup am Rande des Naturparks Schlei. Es stellt ein in der Weichsel-Kaltzeit entstandenes, etwa 500 Meter langes und bis 9 Meter hohes Os im Tal der Oxbek und daran angrenzende Niederungs­bereiche mit Wasserflächen, Feuchtwiesen, Röhrichten und Bruchwald unter Schutz. Das Os selbst wurde bereits 1926 durch Polizeiverordnung geschützt. Es war mit 1,27 Hektar das kleinste Naturschutzgebiet Schleswig-Holsteins.[2] Ein Teil des Os wurde für den Bau eines Bahndamms der 1881 eröffneten Bahnstrecke Kiel–Flensburg, die das Naturschutzgebiet durchquert, abgetragen. Das Naturschutzgebiet grenzt im Norden an die Oxbek.

Der sandige Untergrund des Os ist Standort von Trockenrasen und Heide mit typischer, an nährstoffarme Standorte angepasste Vegetation, darunter z. B. Kartäusernelke, Apfel-Rose[3] Wiesen-Flockenblume und Rundblättrige Glockenblume.[4] Vielfach ist Gehölzaufwuchs zu finden, der durch Entkusselung zurückgedrängt wird. An feuchten Standorten im Niederungsbereich sind z. B. Drahtsegge und Kleiner Baldrian[3] sowie Sumpfdotterblumen und verschiedene Orchideen zu finden.[4] Südlich des Os befindet sich ein von einem Bruchwald umgebener Teich. Die Grünland­bereiche im Naturschutzgebiet werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Teilweise werden die Weiden mit Robustrindern und Schafen beweidet.[5][6] Westlich des Bahndamms befindet sich auch eine Ackerfläche.

Durch das Naturschutzgebiet verläuft ein Wirtschaftsweg, der auch als Rad- und Wanderweg genutzt werden kann. Am Rand des Os und an der Oxbek befinden sich Aussichtspunkte. Das Gebiet wird von der Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg betreut.[7]

Der Fußweg zum Naturschutzgebiet geht gleich östlich des Bahnübergangs auf dem Heidbergweg in Süderbrarup ab. Man kann auch von der Ruruper Straße zwischen Böel und Norderbrarup aus auf den Wirtschaftsweg gehen, der Zugang ist etwa 100 m westlich der Eisenbahnbrücke im Verlauf der Ruruper Straße. Von dort aus geht man über den Wirtschaftsweg westlich der Bahnstrecke und nutzt dann denselben Bahnübergang am Heidbergweg.

Literatur

  • W. Wolff: Aber einen Os bei Süderbrarup in Schleswig. In: Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Band 68/1916, S. 8–14 (Info)

Weblinks

Commons: Os bei Süderbrarup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wellspanger-Loiter-Oxbek-System und angrenzende Wälder, Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 12. März 2020.
  2. Os bei Süderbrarup lockt mit Wallberg, Röhrichten und Bruchwald@1@2Vorlage:Toter Link/www.sn-sh.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 36 kB), Extratour der Stiftung Naturschutz, 31. August 2009, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Abgerufen am 21. März 2013.
  3. a b „Os bei Süderbrarup“ - Naturschutzgebiet im Kreis Schleswig-Flensburg wird größer (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today), Pressemitteilung, Der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein mit der Staatskanzlei, Landesregierung Schleswig-Holstein, 8. September 2003.
  4. a b Naturschutzgebiet „Os bei Süderbrarup“, Schutzgebiete, Naturpark Schlei. Abgerufen am 21. März 2013.
  5. Halboffene Weidelandschaften (Memento vom 1. April 2016 im Internet Archive), Bunde Wischen e. V.
  6. Schafherde darf ihr Zuhause behalten (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today), Gemeinde Oeversee, 14. Dezember 2011. Abgerufen am 21. März 2013.
  7. Betreuung geschützter Gebiete in Schleswig-Holstein, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, April 2017 (PDF, 275 kB). Abgerufen am 12. März 2020.

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Naturschutzgebietsschild in Teilen Deutschlands
Wappen Kreis Schleswig-Flensburg.svg
Wappen des Kreises Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Über blauem, mit zwei silbernen Wellenfäden belegtem Wellenschildfuß von Blau und Gold schräglinks geteilt mit zwei schreitenden, rot bewehrten Löwen in verwechselten Farben.
Blick nach Osten entlang des Nordhangs des Os bei Süderbrarup 3690.jpg
Autor/Urheber: Stefan Koehler MD, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Os bei Süderbrarup ist ein eiszeitlicher Wall aus Schmelzwassersedimenten, die nach dem Rückzug der Gletscher in Form eines Walls stehen geblieben sind. Dies ist ein Blick entlang des Nordhangs des Os im Frühling. Das Naturschutzgebiet "Os bei Süderbrarup" ist selbst Teil des FFH-Gebiets "Wellspanger-Loiter-Oxbek-System und angrenzende Wälder" (1324-391, WDPA 555517804).
Weg Naturschutzgebiet.jpg
Weg im Naturschutzgebiet Os bei Süderbrarup, Blick in Richtung Norden, Fläche westlich der durchs NSG führenden Bahnstrecke