Orosei

Orosei
Orosei (Italien)
StaatItalien
RegionSardinien
ProvinzNuoro (NU)
Lokale BezeichnungOrosei
Koordinaten40° 23′ N, 9° 42′ O
Höhe19 m s.l.m.
Fläche90,43 km²
Einwohner7.012 (31. Dez. 2019)[1]
FraktionenCala Liberotto, Marina di Orosei, Sas Linnas Siccas, Sos Alinos
Postleitzahl08028
Vorwahl0784
ISTAT-Nummer091063
Bezeichnung der BewohnerOroseini
SchutzpatronSan Giacomo Apostolo
WebsiteOrosei

Blick auf Orosei

Orosei ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Nuoro auf Sardinien mit 7012 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

Geografie und Verkehr

Brücke über den Cedrino bei Orosei

Orosei liegt an der SS 125 „Orientale Sarda“, der Küstenstraße, die Olbia mit Cagliari verbindet. Nach Bau der vierspurigen SS 131 hat die SS 125 ihre Bedeutung weitgehend verloren, was dem Ort zugutekommt. Er liegt im Mündungsdelta des Cedrino, an der Ostküste Sardiniens, ungefähr 3 km vom Meer. Nach erfolgreicher Ausrottung der Malaria und Regulierung des Flusses entwickelte sich Orosei ab 1950 rasch. 1931 lebten in Orosei etwa 2500, um 1970 aber schon über 4000 Menschen.

Geschichte

Der Bereich um Orosei war, wie einige Domus de Janas bezeugen bereits in der Jungsteinzeit (4000–3000 v. Chr.) besiedelt. Dass das Gebiet auch zur Zeit der bronzezeitlichen Nuraghenkultur bewohnt war, belegen die Nuraghen „Nurache ’e Portu“, „Nuraghe Gulunie“ und „Rampinu“ und das Brunnenheiligtum Sa Linnarta.

Es ließen sich keine Spuren einer Anwesenheit von Phöniziern, Puniern, Etruskern, Römern, Vandalen und Byzantinern um Orosei finden, aber Orosei bestand in römischer Zeit unter dem Namen „Fanum Orisi“. Vermutlich haben bereits Schiffe der Etrusker vor Posada angelegt, um Tauschhandel mit den Bewohnern des Cedrino-Tals zu betreiben. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gehört Orosei zum Judikat Gallura. 1017 befreite eine pisanische Flotte die kurz zuvor von den Arabern besetzte Insel. Erste Dokumente, die die Existenz Oroseis (in den Quellen Orixi, Orisei, Ursey oder Urisè genannt) nachweisen, gehen auf das Jahr 1173 zurück. 1326 hielten die Spanier des Hauses Aragon Einzug in Orosei und führten die Feudalherrschaft ein. Bis zu ihrer Abschaffung im Jahr 1846 gehörte Orosei zur „Baronia di Galtellì y Encontrada de Orosei“.

Im Jahre 1448 wurde das Gebiet vom Baron Salvatore Guiso aufgekauft. Vom 16. bis 18. Jahrhundert kam es immer wieder zu Überfällen von Seeräubern. Im Jahre 1549 zerstörten muslimische Seeräuber Orosei fast völlig. Von 1746 bis 1782 währte die Blütezeit der Hafentätigkeit. 1861 wurde Sardinien und damit Orosei Teil Italiens.

Die Wirtschaft war bis vor wenigen Jahrzehnten hauptsächlich landwirtschaftlich ausgerichtet. Das regelmäßig überschwemmte Ackerland im Mündungsdelta des Cedrino lieferte dafür ungewöhnlich fruchtbaren, leicht zu bewässernden Boden. Seit in den 1950er Jahren der Marmor- und Granitabbau begann, entwickelte sich auch eine Industrie, die qualitativ hochwertiges Gestein weltweit exportiert. Ab 1970 begann auch die touristische Entwicklung, so dass die Wirtschaft Oroseis auf drei Säulen ruht.

Sehenswürdigkeiten

Orosei gehört zum Nationalpark Gennargentu und Golf von Orosei, dessen Schutzgebiet sowohl Gebirgs- als auch Küstenzonen umfasst. Besonders bekannt sind die Strände von Osalla und Cala Liberotto, Sas Linnas Siccas, Cala Ginepro, Sa Mattanosa und Bidderosa.

Städtepartnerschaften

Orosei listet folgende zwei Partnerstädte auf:[2]

StadtLandseit
Marsciano Marsciano-Stemma.pngItalien Umbrien, Italien1985
Tremblay-en-France Blason Tremblay-en-France 93.svgFrankreich Île-de-France, Frankreich1985

Weblinks

Commons: Orosei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Orosei – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Orosei.org. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 23. Januar 2019; abgerufen am 23. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orosei.org

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Spiaggia di Su Barone, Orosei