Orla Wolf

Orla Wolf (* 17. Februar 1971 in Ratingen[1]) ist eine deutsche Schriftstellerin, Bloggerin, Filmemacherin und Künstlerin.
Leben
Nach dem Abitur am Gymnasium Marienberg in Neuss studierte Orla Wolf Neuere deutsche Philologie, germanistische Sprachwissenschaft, Philosophie, Theaterwissenschaften und Medienkommunikation an den Universitäten Trier, Düsseldorf und Bochum. Das Studium schloss sie mit einer Magisterarbeit über Androgynie und Sprachutopie im Werk Ingeborg Bachmanns ab. In den Folgejahren war sie unter anderem als Lehrbeauftragte, Texterin, PR-Referentin und Dozentin tätig.
Orla Wolf schreibt Lyrik, Prosa, digitale Literatur, Theaterstücke und Drehbücher. Neben Einzelveröffentlichungen wurden ihre Werke in verschiedenen deutschen und österreichischen Literaturzeitschriften (u. a. etcetera, miromente, Der Dreischneuß,[2] Keine Delikatessen, Hammer + Veilchen und Anthologien) veröffentlicht. Ferner sind zahlreiche künstlerische Werke in den Bereichen Fotografie, KI-Kunst, Zeichnung, Objektkunst und Textinstallation entstanden, die im Rahmen von Gruppenausstellungen in Galerien gezeigt wurden.
Seit 2014 schreibt sie den Literaturblog Zuckerauge. Der Blog umfasst Stand Dezember 2024 mehr als 2000 Einzelbeiträge der Autorin. 2022 gründete sie das aus ihr und Anette Violet bestehende Projekt Nikki Ohio,[3] mit dem Ziel, ein kollaboratives Romanprojekt jenseits tradierter Vorstellungen von Autorenschaft zu realisieren. 2023 entwickelte sie das studio ka/i berlin, eine internetbasierte Plattform für digitale Literatur, wo sie eigene literarische Textexperimente mit künstlicher Intelligenz umsetzt.[4]
Darüber hinaus hat Orla Wolf als Autorin, Produzentin und Regisseurin drei experimentelle Kurzfilme realisiert (Todesarten, Transit, Last Statement) und das Drehbuch zur ersten Episode der TV Mini-Serie We Are all Human geschrieben.[1] Die Filme wurden unter anderem im Rahmen der Ausstellung Strictly Berlin – Art and Media from Berlin in der Galerie der Künste (Berlin), im Independent-Filmportal Cinema Zero (NYC), in den Anthology Film Archives New York und auf Amazon Prime UK & US gezeigt.
Im Februar 2023 wurde der Stop-Motion Kurzfilm My Deer von Orla Wolf (Drehbuch) und Juliane Block (Regie) fertiggestellt. My Deer erhielt eine Filmförderung (Produktion) der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen.[5] Der Film wurde beim Berlin Independent Film Festival 2024 mit dem Preis für den Best Animated Short ausgezeichnet.[6] Außerdem wurde der Film bei der Bordeaux Shorts Biennale 2024 mit einer Honorable Mention ausgezeichnet.[7] Darüber hinaus erhielt My Deer beim 1 World Film Festival 2024 in Phnom Penh die Auszeichnung Special Mention.
Orla Wolf ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) und von GEDOK, Regionalgruppe Berlin.
Werke (Auswahl)
Monografien
- Protokoll eines Nachtfalters (Lyrik). Fixpoetry & Verlag im Proberaum 3, Klingenberg 2010, ISBN 978-3-941296-24-4.
- Schwebende Architekturen (Lyrik & Fotografien). Edition FZA, Wien 2015, ISBN 978-3-903104-00-6.
- Unter Insekten (Kurzprosa).[8] Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2016, ISBN 978-3-921249-63-5.
- Temporäre Zone (Lyrik & Fotografien). Edition FZA, Wien 2017, ISBN 978-3-903104-07-5.
- Wanderung im Holozän (Lyrik & Fotografien). Edition FZA, Wien 2019, ISBN 978-3-903104-11-2
- Augenwälder (Lyrik & Fotografien). Edition FZA, Wien 2021, ISBN 978-3-903104-17-4
- Ozeanische Fabriken (Lyrik & Fotografien). Edition FZA, Wien 2024, ISBN 978-3-903104-23-5
Theater
- Entkernt. UA: Theater unterm Dach, Berlin 2008, Regie: Ingrun Aran
Filmografie
- 2007: Todesarten (Kurzfilm)
- 2008: Transit (Kurzfilm)
- 2013: Last Statement (Kurzfilm)
- 2020: We Are all Human (TV Mini-Serie)
- 2023: My Deer (Kurzfilm)
Auszeichnungen
- 2010: Writer-in-Residence, Ventspilshouse, International Writers’ and Translators’ House, Lettland
- 2024: 1 World Film Festival in Phnom Penh - Special Mention für My Deer[1]
- 2024: Bordeaux Shorts Biennale - Honorable Mention für My Deer[1]
- 2024: Berlin Independent Film Festival - Filmpreis in der Kategorie Best Animated Short für My Deer[6]
Weblinks
- Orla Wolf Website der Autorin
- Literaturblog Zuckerauge von Orla Wolf
- Orla Wolf bei Literaturport
- Literatur von und über Orla Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Homepage. Orla Wolf, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Orla Wolf als Autorin in Der Dreischneuß, abgerufen am 19. Sept. 2019.
- ↑ Nikki Ohio Autor*innenkollektiv, online, abgerufen am 14. Oktober 2025
- ↑ Studio KA/I Berlin, Raum für digitale Literatur, online, abgerufen am 14. Oktober 2025
- ↑ My Deer. Nordmedia, abgerufen am 10. Februar 2023.
- ↑ a b Berlin Independent Film Festival. Abgerufen am 18. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Film. Orla Wolf, abgerufen am 10. August 2024.
- ↑ Orla Wolf in der Edition Hammer + Veilchen, abgerufen am 30. Juni 2018.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Wolf, Orla |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin, Bloggerin, Filmemacherin und Künstlerin |
| GEBURTSDATUM | 17. Februar 1971 |
| GEBURTSORT | Düsseldorf |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Astrid Vehstedt, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Lesung mit Orla Wolf im Literaturhaus Berlin am 5. Dezember 2017