Morgenländische Platane

Morgenländische Platane

Morgenländische Platane (Platanus orientalis)

Systematik
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung:Silberbaumartige (Proteales)
Familie:Platanengewächse (Platanaceae)
Gattung:Platanen (Platanus)
Art:Morgenländische Platane
Wissenschaftlicher Name
Platanus orientalis
L.
Blütenstände

Die Morgenländische Platane oder Orientalische Platane (Platanus orientalis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Platanengewächse (Platanaceae).

Beschreibung

Die Morgenländische Platane ist ein laubabwerfender Baum der Wuchshöhen von bis zu 30 Meter erreicht. Sie hat ausladende Äste sowie einen relativ kurzen, kräftigen Stamm mit grauer bis grünlich-weißer Rinde, die plattig abblättert. Der Stammdurchmesser erreicht bis über 4 Meter.[1][2] Die gestielten, recht großen, gelappten bis geteilten, grob gezähnten Blätter haben fünf bis sieben spitze Blattlappen. Die Platane kann über 300 Jahre alt werden.

Morgenländische Platane, junge Fruchtstände
Behaarte Früchte

Die Morgenländische Platane ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), das heißt auf einer Pflanze finden sich Blüten beiderlei Geschlechts. Die eingeschlechtigen Blüten stehen in kugeligen, kopfigen Blütenständen. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 42.[3][4]

Vorkommen

Sie ist von Sizilien[3] und Griechenland bis in den westlichen Himalaja beheimatet. Sie bildet auf grundwassernahen Schotterböden eine eigene Auen-Gesellschaft.[4]

Die Morgenländische Platane ist in Südeuropa, Australien und in Südafrika ein beliebter Alleebaum.

Bekannte Monumentalbäume

Das Baumheiligtum Plataniotissa

In der Nähe der griechischen Stadt Kalavrita befindet sich das Baumheiligtum Plataniotissa. Die zweistämmige Platane, die der Legende nach bereits im Jahre 352 n. Chr. bestand, ist mit dem 23-metrigen Umfang des Stammfußes die größte bekannte Platane. In ihrem Inneren befinden sich zwei Räume: ein kleiner Altarraum von 3 × 3,50 m und ein sich daran anschließender Gebetsraum, der Raum für sechs bis acht Personen bietet.

Die Platane von Tsangarada

Das Alter der Platane auf dem Dorfplatz von Tsangarada, Griechenland (Region Pilion) wird mit über 1000 Jahren angegeben.[5] Der Stammumfang beträgt 14 Meter; der Baum ist in seiner Gesamtheit kaum zu erfassen. Die Seitenäste sind so groß wie massive Stämme und teilweise in der Krone miteinander verwachsen. Der Kronendurchmesser dürfte etwa 40 Meter betragen. Obwohl die Touristen auf dem Baum herumklettern und gelegentlich in die Rinde schnitzen, macht diese Platane einen überaus gesunden und wuchskräftigen Eindruck. Auf der dem Tal zugewandten Seite ist ein Hohlraum im Stamm an der Basis mit einem Blech verschlossen. Ein waagerechter Seitenast ist mit einem gemauerten Pfeiler abgestützt und der Überhang abgesägt worden.

Die Platane von Krási

Malia (Chersonisos), Insel Kreta. Auf dem Weg zur Lasithi-Hochebene gelangt man zum Bergdorf Krasi. Hier steht die größte Platane Kretas neben einem venezianischen Quellhaus.

Platane des Hippokrates

Auf der Platia Platanou (Πλατεία Πλατάνου) in der Stadt Kos auf der griechischen Dodekanesinsel Kos steht eine – nach dem antiken Arzt Hippokrates von Kos benannte – Platane.

Tnjri

Platane in Kunst und Kultur

Der Baum ist Hauptthema der Arie Ombra mai fu von Georg Friedrich Händel, in welcher der Hauptcharakter Serse (Xerxes I von Persien) den Schatten einer Platane bewundert „Ombra mai fù di vegetabile, cara ed amabile soave più. Nie war der Schatten einer Pflanze, lieblich und angenehm, süßer.“ Silke Leopold (2009) erklärt: „Die Musik strahlt eine schier überirdische Ruhe und Gelassenheit aus; das Numinose der Platane scheint sich auf ihren Bewunderer zu übertragen, Serse eins mit der Natur zu sein.“

Heraldik: Die Platane ist der Staatsbaum von Asad Kaschmir.

Bilder

Einzelnachweise

  1. H. M. Bunbury, W. Elsner: Die trockene Destillation des Holzes. Springer, 1925, S. 12.
  2. Edwin James: Early Western Travels 1748–1846. Volume XIV, S. 30 f.
  3. a b Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae), Helsinki 1999, ISBN 951-9108-12-2, S. 239.
  4. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 423.
  5. Peter Kanzler, Andreas Neumeier: Nord- und Mittelgriechenland. Michael Müller Verlag, 2007, ISBN 978-3-89953-297-5, S. 195.

Weblinks

Commons: Morgenländische Platane (Platanus orientalis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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1100 Jahre alte Platane in Ohrid, Makedonien.JPG
1100 years old tree in Ohrid, Macedonia
Turmgarten 09, Ybbs.jpg
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Der ehemalige Turmgarten in Ybbs an der Donau, inzwischen nach dem ehemaligen Besitzer in Professor-Wirtinger-Park umbenannt, wies mit 1978 4 Naturdenkmäler aus, 1 Faulbaum, 1 Birke und 2 Linden. Mit Mai 2018 ist nur noch der Stumpf einer der Linden erkennbar.
Krasi Platane.jpg
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Größte Platane Kretas in Krási, Kreta, Griechenland
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Yazır Mosque (built 1801) and the renowned old Plane tree (Platanus orientalis) in its courtyard.

Fruits of Platanus orientalis.jpg
Platanus orientalis by the River Styx, Greece.
Kos Hippokrates-Platane.JPG
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Waldviertler

, Lizenz: CC-by-sa 3.0/de

Kos, Hippokrates-Platane

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Platanus tree of Tsangarada, treetop
Platanus Tsangarada hc.JPG
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Platanus tree in Tsangarada, Pilion, Greece. The age is said to be over 1000 years. Circumference of the base is 14 meters.
Platanus near Jameh Mosque Complex in Natanz.JPG
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Platanus near Jameh Mosque Complex in Natanz
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Platanus orientalis flowers and young leaves, İzmir, Turkey
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fruit and seeds of the Platanus orientalis planted by Buffon in the Jardin des Plantes of Paris in 1785
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Morgenländische Platane oder Orientalische Platane