Orgelbauwerkstatt Harald Rapp

Orgelbauwerkstatt Harald Rapp
RechtsformEinzelunternehmen
Gründung1985
SitzMengen-Ennetach, Deutschland
LeitungHarald Rapp
BrancheMusikinstrumentenbau

Die Orgelbauwerkstatt Harald Rapp beschäftigt sich mit dem Bau von Orgeln und ist ansässig im Mengener Stadtteil Ennetach im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.

Firmengeschichte

Mit der Orgelbauwerkstatt Harald Rapp machte sich 1985 Harald Rapp (* 17. August 1952 in Mengen) in Ennetach selbständig. Zuvor hatte er die Leitung der Orgelbau Späth GmbH, die sein Vater Franz Rapp nach dem Tod Karl Späths 1971 zusammen mit acht Mitarbeitern der Firma Gebr. Späth Orgelbau gegründet hatte.[1]

Harald Rapp, dessen Großvater bereits bei Späth gearbeitet hatte, absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Werkzeugmacher.[2] Es folgte 1973 bis 1975 eine Lehre zum Orgelbauer der Orgelbaufirma Roman Ilisch in Berlin und ein Praktikum bei der Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt.[3][2] Um seine Kenntnisse zu vertiefen, schloss er einen dreijährigen Aufenthalt bei der Steiner-Reck Inc. in Louisville, Kentucky, USA, an.[3][2] In Ludwigsburg besuchte er 1980 die Meisterschule und übernahm nach erfolgter Prüfung die Meisterstelle seines Vaters bei der Firma Orgelbau Späth GmbH.[2][4]

In der Orgelbauwerkstatt Harald Rapp restauriert und baut er zahlreiche Groß- und Kleinorgeln überwiegend als Alleinmeister.[2] Des Weiteren baut er hochwertige Orgelspieltische für virtuelle Pfeifenorgeln. Hierzu gründete Rapp zusammen mit Helmut Maier, ehemaliger Professor für Informatik und Medientechnik an der Hochschule Reutlingen, die Marke R&M The Virtual Pipe Organ.[2]

Seine Instrumente stehen im In- und Ausland, unter anderem in Frankreich, Italien, Polen, Portugal, Ungarn und den USA.[3][2][5]

Werke (Auswahl)

JahrOpusOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
19851ObermarchtalKath. Friedhofskirche St. UrbanII/P8[6]
19862Langenenslingen-WilflingenKath. Pfarrkirche St. Johannes NepomukII/P16[6]
19873Stuttgart-Mühlhausen am Neckar, Stadtteil NeugereutAlten- und Pflegeheim Haus St. MonikaITruhe[6]
19874RiedlingenWeilerkapelle zur unbefleckten Jungfrau Maria und den vierzehn NothelfernI5Truhe[6]
19855WaldHauskapelle des Klosters WaldII7[6]
19886Berlin-Zehlendorf, Ortsteil SchlachtenseeKapelle im St. TheresienstiftII/P18[6]
19897HayingenKath. Stadtkirche St. VitusII/P16[6]
19898Berlin-Märkisches ViertelEv. Apostel-Johannes-GemeindezentrumTruhe[6]
19909FrickingenKath. Pfarrkirche St. MartinII/P18[6]
199110WaldhausenKapelleI5Truhe[6]
199111Leibertingen-AltheimKath. Filialkirche St. PankratiusII/P10[6]
199212Immenstaad am Bodensee-KippenhausenKath. Pfarrkirche Mariä HimmelfahrtII/P17[6]
199213HausorgelII7[6]
199314Haltern am SeeEv. GemeindezentrumTruhe[6]
199315Trier-TarforstKath. Pfarrkirche St. AugustinusII/P19Frei im Raum stehend; Aufbau im Advent 1993; am 6. Februar 1994 durch Domkapellmeister Leo Reichert aus Worms vorgestellt.[7][6]
199416EglingenSt. WolfgangII/P14[6]
199517Ostrach-Weithart, Ortsteil EinhartKath. Pfarrkirche St. NikolausRestaurierung[6]
1995Münstertal/SchwarzwaldTrudpertskapelle im Kloster St. TrudpertI4Nachbau einer kleinen alten italienischen Truhenorgel; Dauerleihgabe der Orgelwerkstatt Weber in Bollschweil.[8]
199518MengenKath. LiebfrauenkircheII/P25Versetzung der Orgel unter Verwendung vieler Teile aus der bisherigen Orgel auf die Empore.[9][6]
199519Ostrach-Tafertsweiler, Ortsteil BachhauptenKath. Filialkirche St. MichaelI4[6]
199620Sigmaringen-OberschmeienKath. Pfarrkirche St. GeorgIII/P16Am 19. Januar 1997 durch Konrad Philipp Schuba vorgestellt.[10][6]
199721LissabonIgreja de São DomingosII/P10Ehemalige Kirchenorgel von Gebr. Späth Orgelbau (1891) in der Alten Kirche Rulfingen; 1996 von der Stadt Mengen erstanden, abgebaut und vor Verfall gerettet; 1997 aufgestellt neben dem Hauptaltar.[11][12][6]
199822Deggenhausertal-UntersiggingenKath. Pfarrkirche Maria KöniginII/P16[3][6]
199823DetroitGross Pointe Memorial ChurchI4[6]
199824BingenMariä HimmelfahrtI4Truhe[6][13]
199825Meßkirch-RinggenbachKath. Kapelle St. JosefI5Orgel[6]
199926Moos-BankholzenSt. BlasiusII/P15[6]
200027Mannheim-RheinauNeuapostolische KircheII/P10[6]
200128Marksdorfev. KircheII/P19[6]
200229Ostrach-Weithart, Ortsteil HabsthalKatholische Pfarrkirche St. Stefan, Benediktinerinnen-Klosterkirche im Kloster HabsthalII/P19Restaurierung[14][6]
200230Harlan/USAHoly Trinity ChurchI4Truhe[6]
200331FertődSchloss EszterházaI4Truhe[6]
200332Schwarzenbach an der SaaleNeuapostolische KircheI4[6]
200333BurgkirchenNeuapostolische KircheI4Truhe[6]
200334ObergünzburgNeuapostolische KircheI4Truhe[6]
200335Schömberg-SchörzingenNeuapostolische KircheI4Truhe[6]
200336LancasterFranklin & Marshall CollegeI4Truhe[6]
2006Île d’OléronV/PSpieltische für die fünfmanualige virtuelle Pfeifenorgel[2]
2014MarkdorfEvangelische KircheIII/P15[15]

Einzelnachweise

  1. Hermann Fischer: Späth, Karl. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 15 (Schoof – Stranz). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2006, ISBN 3-7618-1135-7 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. a b c d e f g h Auch virtuell lässt sich's gut orgeln…. In: Schwäbische Zeitung vom 10. Februar 2007; abgerufen am 11. März 2015
  3. a b c d Harald Rapp (Mengen, D); abgerufen am 11. März 2015
  4. Wolfgang Manecke, Johannes Mayr: Historische Orgeln in Oberschwaben. Band 1. Der Landkreis Biberach. Schnell & Steiner, 1995. ISBN 3-7954-1069-X. S. 226.
  5. Reutlinger Pfeifen nach Slupsk. In: Reutlinger General-Anzeiger vom 14. August 2006; abgerufen am 11. März 2015
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj Harald Rapp (Memento vom 18. Dezember 2005 im Internet Archive)
  7. Unsere Orgel auf der Internetseite der Pfarrei St. Oranna; abgerufen am 11. März 2015
  8. Friedrich-Karl Homann: Ein ganz besonderer Orgelspaziergang. Kunstexperte Arno Herbener und Bezirkskantor Alexander Niehues führten durch drei Kirchen. In: Badische Zeitung vom 3. November 2010; abgerufen am 11. März 2015
  9. Michael Jäger: Die Intonation der Orgel in der Liebfrauenkirche braucht Geduld. Albert Nass hat den Klang der Orgel in der Liebfrauenkirche aufgefrischt. In: Schwäbische Zeitung vom 17. November 2012; abgerufen am 11. März 2015
  10. Orgelspiegel 1997 auf der Internetseite der Gesellschaft der Orgelfreunde (GdO); abgerufen am 11. März 2015
  11. Igreja de Sao Domingos auf der privaten Internetseite von Helmut Voss; abgerufen am 11. März 2015
  12. Kirchengeschichte auf der Internetseite des Kultuervereins Alte-Kirche e. V.; abgerufen am 11. März 2015
  13. Musik in Baden-Württemberg. Jahrbuch 1999. Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 1999. S. 211.
  14. Sr. Kornelia Kreidler OSB: Schätze der Paramentenkunst und andere Kostbarkeiten aus dem Benediktinerinnenkloster Unserer Lieben Frau Habsthal. Informationsbroschüre zur Ausstellung im Kloster Habsthal von Samstag, 8. September 2007 bis Sonntag, 14. Oktober 2007
  15. Evangelische Kirche Markdorf auf der Internetseite der Bezirkskantorei Überlingen-Stockach; abgerufen am 11. März 2015

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Kapelle St. Josef im Meßkircher Stadtteil Ringgenbach
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Orgel der Liebfrauenkirche in Mengen
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Blick auf die Orgel.