Orgelbau Kreienbrink

Kreienbrink Orgelmanufaktur GmbH
RechtsformGmbH
Gründung1841 (durch Ludwig Rohlfing)
SitzGeorgsmarienhütte
LeitungKirsten Schweimler-Kreienbrink (Geschäftsführung), Joachim Kreienbrink (Werkstattleitung)
BrancheOrgelbau
Websitehttp://www.orgelbau-kreienbrink.de/

Die Firma Orgelbau Kreienbrink ist eine deutsche Orgelbaufirma mit Sitz in Georgsmarienhütte. Sie wurde 1841 von Ludwig Rohlfing gegründet.

Geschichte

Die Anfänge des Osnabrücker Orgelbaus gehen zurück auf das Jahr 1790, als der Orgelbauer Anton Franz Schmid in Quakenbrück eine Werkstatt gründete. 1841 vom Orgelbauer Rohlfing übernommen, führte diese Werkstatt bis 1955 insgesamt 260 Orgelneu- und umbauten durch. Aufgrund der sich seit 1924 durchsetzenden Orgelbewegung sind nur wenige dieser meist pneumatischen Instrumente erhalten geblieben.

1951 trat Orgelbaumeister Matthias Kreienbrink als Teilhaber in die Firma Rohlfing ein, übernahm 1955 die Werkstatt und verlegte sie 1957 nach Hellern. Unter seiner Leitung wurden über 500 Instrumente neu gebaut, umgebaut oder restauriert. Die Rückkehr zu den barocken Bauprinzipien verlangte von den Orgelbauern eine völlige Umstellung der Arbeitsweise und des Klangideals.

Orgelbaumeister Joachim Kreienbrink übernahm die Werkstatt 1994 von seinem Vater.

Seit den 1990er Jahren lag der Schwerpunkt der Firma auf Restaurierungen. Bei der Schulze Orgel in der Reformierten Kirche in Iserlohn wurden z. B. eine durchschlagene Posaune und runde, gedrechselte Traversflöten rekonstruiert, bei der Ibach Orgel von 1865 in Fleckenberg Gehäuse, Spielanlage, Windversorgung und ein Teil der Register wiederhergestellt. Auch der technische Neubau der Johann-Patroclus-Möller-Orgel in der Klosterkirche Marienfeld im Stil von 1750 ist zu erwähnen.

Zuletzt wurden vermehrt Aufträge zur Umstellung und zum Umbau vorhandener Orgeln ausgeführt; bestes Beispiel hierfür ist die Orgel der Nikolaikirche Potsdam.

Ende 2003 wurde der Firmensitz von Osnabrück nach Georgsmarienhütte verlagert. Für drei Jahre übernahm Ansgar Kreienbrink die Geschäftsführung, bevor im Januar 2007 die Firmenleitung in die Hände seiner Schwägerin Kirsten Schweimler-Kreienbrink überging. Die Werkstattleitung liegt weiterhin bei Joachim Kreienbrink.

Werkliste (Auswahl)

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1959Neustadt (Hessen)Kath. Kirche Hl. Dreifaltigkeit
II/P26Orgel
1961FuldaStadtpfarrkirche St. Blasius
V/P67Umbau und Erweiterung[1]
1962MarburgSt. Peter und PaulII/P35Orgel
1967FuldaChristuskircheIII/P44Orgel
1967GießenSt. Thomas Morus
II/P21Orgel
1967–1968LeybuchtLutherische Kirche
I/P6Modell identisch zu den Instrumenten in Juist und Großen-Buseck (s. u.).
1968JuistKath. Kirche Zu den heiligen Schutzengeln
I/P6Seit 1977 auf Juist, vorheriger Standort nicht bekannt.
Modell identisch zur Orgel in Leybucht (s. o.).
1968Hürth HermülheimSt. Severin25mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur.
1969NorderneyStella Maris
II/P202010 Überführung der Orgel aus der Herz-Jesu-Kirche in Bremen und Restaurierung durch Westfälischer Orgelbau S. Sauer[2]. → Orgel
1970 (ca.)Großen-BuseckKath. Kirche St. Marien
I/P6Zunächst in Gießen, St. Thomus Morus. Zeitpunkt der Umsetzung nach Großen-Buseck nicht bekannt.
Modell identisch zu den Instrumenten in Juist und Leybucht (s. o.).
1976FuldaKath. Kirche St. Paulus
II/P24Orgel
1978OsnabrückKath. Kirche St. Johann
III/P48Orgel
1980Bad IburgSchloßkirche
II/P24Orgel
1984WaldbrölStadtkirche Waldbröl
III/P35Orgel
1986GroßheideGroßheider Kirche
II/P9
1986Hamburg-StellingenSt. Thomas Morus
(c) Wolfgang Reich – CC-BY-SA-4.0
II/P23Orgel
1989MechernichSt. Johannes Baptist
III/P37Orgel
2005PotsdamSt. Nikolai
II/P21aus der Trinitatiskirche Altenessen übernommen → Orgel

Orgel

2017PotsdamSt. Nikolai
III/P55teilweise mit Pfeifen der stillgelegten Kreienbrink-Orgel (III/38, Baujahr 1971) der Abtei Königsmünster bestückt → Orgel

Weblinks

Commons: Orgelbau Kreienbrink – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtpfarrei St. Blasius: 200 Jahre Stadtpfarrkirche – 100 Jahre Kirchenchor, Druckerei Oskar Quell, Fulda, 1986, S. 72
  2. Norderneyer Morgen (9. Juni 2010) (PDF-Datei; 1,3 MB) (gesehen 29. Juni 2010).

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