Orangebauch-Schattenkolibri
Orangebauch-Schattenkolibri | ||||||||||||
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Orangebauch-Schattenkolibri | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phaethornis syrmatophorus | ||||||||||||
Gould, 1852 |
Der Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus) oder Braunbaucheremit, gelegentlich auch Baron Rothschild genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Kolumbien, Ecuador und Peru vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (Least Concern) eingeschätzt.
Merkmale
Der Orangebauch-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 14,0 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 5,0 bis 7,0 g. Dieser mittelgroße Kolibri aus der Unterfamilie der Eremiten mit seinem markanten langen, deutlich gebogenen Schnabel hat eine olivgrüne Oberseite und rötlich orange Oberschwanzdecken. Der Oberkopf ist etwas dunkler. Die schwärzlichen Wangen werden von gelbbraunen bis weißlichen Überaugen- und Bartstreifen abgegrenzt.[1] Der Bauch und die Unterschwanzdecken sowie die Schwanzfedernränder sind leuchtend orange. Der Schnabel des Weibchens ist noch etwas gebogener und die Flügel sind etwas kürzer. Jungvögel haben blass ockerfarbene Ränder an den Federn der Oberseite, was ihnen ein schuppiges Aussehen verleiht.[2]
Verhalten und Ernährung
Der Orangebauch-Schattenkolibri bezieht als Nahrung Nektar wie andere Kolibris auch. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden. Als sogenannter Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an.[2]
Lautäußerungen
Der Gesang besteht aus einer fortgesetzten Serie schriller, Insekten gleicher Summtöne, die wie tsi klingen und die er in einer Frequenz von 2 bis 2,5 Tönen pro Sekunde von sich gibt. Manchmal verdoppelt er die Laute. Männchen versammeln sich gelegentlich an einem Lek. Die Laute hier beinhalten aufgeregte piiit-Töne und weiche tsip-Töne, die die Vögel meist im Flug von sich geben.[2]
Fortpflanzung
Aus Ecuador gibt es Berichte von Brutaktivitäten im Juni. Gonadenaktivitäten wurden in Peru im Dezember festgestellt. In Kolumbien wurde der Orangebauch-Schattenkolibri in Brutstimmung von März bis August und im Dezember beobachtet. Das längliche kegelförmige Nest besteht aus trockenen Blättern, Pflanzenfasern und Farnschuppen. Es wird mit Spinnenseide eingefasst und unter einem herabhängenden Blatt angebracht. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Der Orangebauch-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von feuchten Bergwäldern. Gelegentlich ist er an Waldrändern oder in dichter Sekundärvegetation zu sehen. Meist bewegt er sich in Höhenlagen zwischen 1000 und 2300 Metern, doch existieren auch Berichte aus Höhenlagen zwischen 750 und 3100 Metern.[2]
Unterarten
Bisher sind zwei Unterarten bekannt:[3]
- Phaethornis syrmatophorus syrmatophorusGould, 1852[4] – die Nominatform kommt im Westen Kolumbiens und dem Südwesten Ecuadors vor.
- Phaethornis syrmatophorus columbianusBoucard, 1891[5] ist im Osten Kolumbiens, dem Osten Ecuadors und dem Norden Perus verbreitet. Diese Unterart unterscheidet sich durch die dunkelbraune Kehle und Brust und hat oft einige weiße Federn auf der Brust und am Bauch.[2]
Die Unterart Phaethornis syrmatophorus huallagaeCarriker Jr, 1935[6] ist ein Synonym für P. s. columbianus. Bei der von Ernst Hartert und Claudia Bernadine Elisabeth Hartert 1894 beschriebenen Art Phaethornis berlepschi[7] handelt es sich um ein halbwüchsiges Exemplar der Nominatform.
Migration
Das Zugverhalten des Orangebauch-Schattenkolibris ist bisher nicht erforscht. Es wird aber vermutet, dass er ein Standvogel ist.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Orangebauch-Schattenkolibris erfolgte 1852 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Phaethornis syrmatophora. Das Typusexemplar hatte Gould in seiner Sammlung und stammte aus der Nähe von Quito.[4] 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein[8].
Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθωνphaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνιςórnis für „Vogel“ ab.[9] Syrmatophorus ist ein griechisches Wortgebilde aus σύρμᾰsyrma (Stamm σύρμᾰτ-syrmat-) für „langes Schleppkleid“ und φορόςphorós „tragend“ (von φέρεινphérein „tragen“).[10] Columbianus bezieht sich auf das Land Kolumbien.[5] Huallagae bezieht sich auf den Río Huallaga.[6] Berlepschi ist Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch gewidmet.[7]
Literatur
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: The Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8721-8.
- William Swainson: A Synopsis of the Birds discovered in Mexico by W. Bullock, F.L.S. and H.S. and Mr. William Bullock, jun. In: The Philosophical magazine: or Annals of chemistry, mathematics, astronomy, natural history and general science. Band 1, Nr. 85, 1827, S. 433–442 (biodiversitylibrary.org).
- Adolphe Boucard: Notes on rare species of Humming Birds and description of Several Supposed New Species in Boucard's Museum. In: The Humming Bird. A Monthly Scientific, Artistic and Industrial Review. Band 1, Nr. 3, 1891, S. 17–18 (biodiversitylibrary.org).
- Ernst Hartert, Claudia Bernadine Elisabeth Hartert: On a collection of Humming Birds from Ecuador and Mexico. In: Novitates zoologicae: a journal of zoology in connection with the Tring Museum. Band 1, Nr. 1, 1894, S. 43–64 (biodiversitylibrary.org).
- John Gould in William Jardine, 7. Baronet of Applegarth: Description of three new species of Humming-Birds. In: Contributions to Ornithology for 1851. Band 4. W. H. Lizard, Edinburgh 1852, S. 139–140 (biodiversitylibrary.org).
- Christoph Hinkelmann, Peter Boesman: Tawny-bellied Hermit (Phaethornis syrmatophorus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona (englisch, hbw.com).
- Melbourne Armstrong Carriker, Jr.: Descriptions of New Birds from Peru and Ecuador, with Critical Notes on Other Little-Known Species. In: Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. Band 87, 1935, S. 343–359, JSTOR:4064219.
Weblinks
- Phaethornis syrmatophorus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus) auf eBird.org
- Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus) bei Avibase
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus)
- Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Phaethornis syrmatophorus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 10. August 2023.
- Factsheet auf BirdLife International
Einzelnachweise
- ↑ Robert Sterling Ridgely u. a. (2001), S. 245.
- ↑ a b c d e f g Christoph Hinkelmann u. a.
- ↑ IOC World Bird List Hummingbirds
- ↑ a b John Gould (1852), S. 139.
- ↑ a b Adolphe Boucard (1891), S. 17.
- ↑ a b Melbourne Armstrong Carriker, Jr. (1935), S. 344.
- ↑ a b Ernst Hartert (1894) u. a., S. 56.
- ↑ William Swainson, S. 441.
- ↑ James A. Jobling, S. 301
- ↑ James A. Jobling, S. 376.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Cephas, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Distribution map of Tawny-bellied Hermit
Autor/Urheber: Michael Woodruff from Spokane, Washington, USA, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Tawny-bellied Hermit (Phaethornis syrmatophorus) at Tandayapa Bird Lodge, NW Ecuador, 3/11/2007