Oppenweher Moor

Naturschutzgebiet Oppenweher Moor
Naturschutzgebiet Oppenweher Moorlandschaft

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Binsen im Oppenweher Moor

Lagenördlich von Oppenwehe im Kreis Minden-Lübbecke / Nordrhein-Westfalen (NW) und Landkreis Diepholz / Niedersachsen (NI)
Fläche380,0 ha (NI),
492,48 ha (NW)
KennungNSG HA 043 (NI),
MI-001 (NW)
WDPA-ID82287 (NI),
82288 (NW)http://infobox-schutzgebiet.wdpa-id.test/%5Bhttp%3A%2F%2Fwww.protectedplanet.net%2F82287%2082287%5D%20%28NI%29%2C%3Cbr%20%2F%3E%5Bhttp%3A%2F%2Fwww.protectedplanet.net%2F82288%2082288%5D%20%28NW%29
FFH-Gebiet380,0 ha (NI),
471 ha (NW)
Vogelschutzgebiet380,0 ha (NI),
471 ha (NW)
Geographische Lage52° 30′ N, 8° 31′ O
Oppenweher Moor (Niedersachsen)
Meereshöhevon 37 m bis 39 m
Einrichtungsdatum28. März 1977 (NI),[1]
22. Juli 1952 (NW)[2]
VerwaltungUntere Naturschutzbehörde des Landkreises Diepholz, Untere Landschaftsbehörde des Kreises Minden-Lübbecke

Das Oppenweher Moor, auch Stemmer Moor, ist ein Hochmoor im Naturraum Diepholzer Moorniederung. Es umfasst eine Gesamtgröße von rund 870 ha[3] und liegt in Niedersachsen und im nordöstlichen Teil von Nordrhein-Westfalen. Es zählt zu den bedeutendsten Moorbildungen Nordwest-Deutschlands und wird zu den zehn wichtigsten Feuchtwiesenschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen gerechnet. Es ist ein Teil des Naturparks Dümmer.

Lage

Das Gebiet befindet sich im Norden des Ortsteils Oppenwehe der Gemeinde Stemwede im ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke und im Süden des Landkreises Diepholz. Auf niedersächsischer Seite bildet es auf einer Fläche von 380 ha das Naturschutzgebiet Oppenweher Moor mit dem amtlichen Kennzeichen NSG HA 043. Auf nordrhein-westfälischer Seite besteht das ca. 492 ha große Naturschutzgebiet Oppenweher Moorlandschaft mit der Kennung MI-001, welches auf die Zusammenlegung der ehemaligen Naturschutzgebiete Oppenweher Moor und Am Oppenweher Moor zurückgeht.[4] Eigentümer der meisten Flächen ist der Kreis Minden-Lübbecke, der die Grundstücke mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen aufgekauft hat.

Beschreibung

Vor der Unterschutzstellung wurde im Moor teils großflächig Torfabbau im bäuerlichen Handtorfstichverfahren betrieben. Ein industrieller Abbau fand zu keiner Zeit statt.[5]

Trotz der ehemaligen Entwässerung und Torfstich bietet der Moorkörper einer großen Anzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten eine Lebensgrundlage. Wichtige Pflanzen im Oppenweher Moor sind unter anderem die Torfmoose, das Wollgras und die Glockenheide. Die Torfmoose sind für das Wachstum des Moores verantwortlich und die wichtigsten Pflanzen des Hochmoores. Sie können mehr als das zwanzigfache ihres Gewichtes an Wasser speichern. Ihre unteren Teile sterben ab und werden zu Torf. Die Mächtigkeit der Torfe im Oppenweher Moor beträgt bis zu 170 cm.[3] Bekannteste und auffälligste Pflanze ist das Wollgras. Im Frühjahr verwandeln die Wollgräser große Teile des Hochmoores in ein weißes Meer. Die Glockenheide ist ein typisches Heidekrautgewächs der Hochmoore. Sie bevorzugt nasse Standorte und blüht im Sommer. Auf den wiedervernässten Hochmoorflächen gedeihen zudem moortypische Arten wie die Rosmarinheide, der Rundblättrige Sonnentau, die Schwarze Krähenbeere und die Gewöhnliche Moosbeere.[4]

Infopavillon und Wanderwege

Fünf Rundwanderwege durchziehen das Naturschutzgebiet und ermöglichen dem Besucher, seltene Tiere und Pflanzen zu beobachten. Ein Vogelbeobachtungsturm im Süden des Moores bietet überdies einen weiten Blick in das Zentrum des Gebietes hinein.[6] In dem Infopavillon „Moorblick“ wird die Geschichte des Moores und Interessantes über dessen Entstehung und Bedeutung dargestellt.

Zusammenhang mit anderen Schutzgebieten

Das Oppenweher Moor ist ebenfalls als EU-VogelschutzgebietOppenweher Moor“ sowie als FFH-Gebiet mit einer Fläche von 380 ha in Niedersachsen (FHH- und VSG-Kennung DE-3416-302) und von ca. 471 ha in Nordrhein-Westfalen (FHH-Kennung DE-3417-301, VSG-Kennung DE-3417-471) ausgewiesen, welches zahlreichen gefährdeten Wiesenvogelarten als Refugium dient. Bedeutsam sind zum Beispiel die Brutvorkommen der Bekassine und des Schwarzkehlchens. Das Moor ist ebenfalls ein wichtiger Rastplatz für Vögel auf dem Durchzug, wie unter anderem für Kraniche.[7] In der Zugzeit beträgt der Rastbestand des Kranichs mehrere Tausend Tiere.[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Verordnungstext zum Naturschutzgebiet "Oppenweher Moor". (Nicht mehr online verfügbar.) Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, archiviert vom Original am 10. Juni 2016; abgerufen am 9. Juni 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nlwkn.niedersachsen.de
  2. Verordnung über das „Naturschutzgebiet Oppenweher Moor“ in der Gemarkung Oppenwehe, Landkreis Lübbecke (Westf.). In: Landesregierung Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): GV. NW. 1952 Nr. 59. A. Bagel, Düsseldorf 26. November 1952, Teil II Andere Behörden, C. Bezirksregierung Detmold, S. 308.
  3. a b Naturschutzgebiet Oppenweher Moorlandschaft. In: Schutzgebiete unseres Kreises, Nr. 3. 4. Auflage. Kreis Minden-Lübbecke (Hrsg.), 2011, abgerufen am 25. Mai 2016 (PDF; 885 kB).
  4. a b Naturschutzgebiet „Oppenweher Moorlandschaft“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 21. Februar 2017.
  5. Oppenweher Moor. Naturpark Dümmer e. V., abgerufen am 10. Februar 2017.
  6. Naturerlebniskarte Oppenweher Moor. (PDF; 1,5 MB) Maßstab 1 : 20.000. Naturpark Dümmer e. V., in Zusammenarbeit mit: Gemeinde Stemwede, Gemeinde Wagenfeld, BUND Diepholzer Moorniederung, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, 2013, abgerufen am 10. Februar 2017.
  7. Natura-2000-Gebiet „Oppenweher Moor“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 11. März 2017.
  8. FFH-Gebiet Nr. 066 – Vogelschutzgebiet V74 Oppenweher Moor. In: Natura 2000 – FFH und Vogelschutzgebiete im Landkreis Diepholz. Landkreis Diepholz, 2017, abgerufen am 10. Februar 2017.

Weblinks

Commons: Oppenweher Moor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Autor/Urheber: Grundkarte NordNordWest, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Niedersachsen, Deutschland
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Das 1996 für das Bundesland Niedersachsen entwickelte Naturschutz-Schild.
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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Oppenwehe1.jpg
(c) Ingo2802, CC BY-SA 3.0
Binsen im Oppenweher Moor, Nordrhein-Westfalen/Niedersachsen – Bildposition geschätzt
Wappen Kreis Lübbecke 1968.svg
Wappen des Kreises Lübbecke wie es von 1968 bis 1973 benutzt wurde.
Blasonierung: In einem silbernen Schild ein zinnenbewehrter Turm aus blauem Mauerwerk auf rotem Dreiberg, der mit mit zwei silbernen, gekreuzten Schlüssel mit abgewendeten Barten belegt ist.
Der dargestellte Turm auf dem Dreiberg ist der Burgfried der Burg Limberg auf dem Limberg bei Preußisch Oldendorf. Die Burg stand für die ehemals der Grafschaft Ravensberg zugehörigen Gebiete im Kreis Lübbecke, die ehemals im Amt Limberg organisiert waren. Die Schlüssel des Heiligen Petrus in rotem Feld stehen dabei für die Teile des Kreises Lübbecke, die ehemals dem Fürstentum Minden zugehörig waren.