Opolanen

Die Opolanen waren ein westslawischer Volksstamm und gleichzeitig einer der fünf in Schlesien im 9. Jahrhundert ansässigen Stämme.

Lage

Das Siedlungsgebiet der Opolanen lag unterhalb der Mündung der Glatzer Neiße und unterhalb der Malapane.

Sie bewohnten die Ufer des mittleren Oderlaufs in Oberschlesien.

Schriftliche Erwähnung

In der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts erwähnt der Bayerische Geograph 20 "civitates" (Siedlungen und Erdburgen) der Opolini.

Politische Verhältnisse

Ab 875 gehörte das Gebiet in den Machtbereich des Großmährischen Reiches, 907 dann zu Böhmen. Um 990 gelangt der Volksstamm der Opolanen wie ganz Schlesien in den polnischen Staat.

1039 fiel es wieder an Böhmen, 1050 zurück an Polen. Dort wurde es dann 1138 Bestandteil des Herzogtums Schlesien. 1179 wurde auf dem Gebiet der vorherigen Opolanen das Herzogtum Oppeln gegründet.

Siedlungen

Eine der bekanntesten Siedlungen der Opolanen war auf der Pascheke-Insel Ostrówek in der heutigen Stadt Opole, die 1968 bei Ausgrabungen entdeckt wurde.

Westlich dieser Siedlung der Opolanen wurde die neue Stadt Oppeln (heutige Altstadt) zwischen 1211 und 1217 durch Herzog Kazimir I. angelegt.

Literatur

  • Ryszard Emmerling, Urszula Zajączkowska: Oppeln. Die Hauptstadt der Wojewodschaft Oppeln. Schlesischer Verlag ADAN, Opole 2003, ISBN 83-915371-3-7
  • Stefan Mizia: Geschichte Schlesiens – ein Abriß.Verlag Rzeka, Wrocław 1999, ISBN 83-906558-6-1