Operation Tumbler-Snapper
Kernwaffentest Operation Tumbler-Snapper | |
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Der wachsende Feuerball einer der Snapper-Explosionen fotografiert mit einer Rapatronic-Kamera. Der Durchmesser des Feuerballs beträgt etwa 20 Meter. Die scheinbaren Ausstülpungen an der Unterseite sind durch Befestigungskabel des Bombenturms verursacht, welche die Wärmestrahlung des Feuerballs absorbieren. Diese Ausstülpungen werden als „Rope Trick“-Effekt bezeichnet.[1] | |
Informationen | |
Nation | Vereinigte Staaten |
Testort | Nevada Test Site |
Zeitraum | April–Juni 1952 |
Anzahl Tests | 8 |
Testart | Oberirdische Tests |
Waffentyp | Fission |
Max. Sprengkraft | 31 kT |
Navigation | |
Vorheriger Test | Operation Buster-Jangle |
Nächster Test | Operation Ivy |
Operation Tumbler-Snapper war eine Serie von amerikanischen Kernwaffentests, die im Frühling 1952 auf der Nevada Test Site durchgeführt wurde.[2][3][4]
Die Operation Tumbler bestand aus drei Kernwaffen, die von Flugzeugen abgeworfen wurden. Aufgrund von Anomalien bei den vorhergehenden Tests sollten genauere Informationen über die Auswirkungen der Druckwellen gewonnen werden.
In der Snapper Serie wurden fünf Kernwaffen gezündet, um verschiedene neuartige Waffenentwicklungen zu testen. Die erste Bombe der Snapper Serie wurde ebenfalls von einem Flugzeug abgeworfen, die vier weiteren wurden auf Türmen gezündet.
Während der Testserie wurde das Militärmanöver „Desert Rock IV“ mit 7350 Soldaten durchgeführt. Diese übten während der Explosionen Charlie, Dog und George und beobachteten Fox.
Die einzelnen Tests der Tumbler-Snapper-Serie
Operation Tumbler
Bombe | Datum / Zeit (GMT) | Testgelände | Explosionshöhe | Testart | Sprengkraft (vorhergesagt) | Anmerkungen |
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Able | 1. April 1952 17:00 Uhr | Area 5 | 241 Meter (793 Fuß) | Abwurf aus einem B-50 Bomber | 1 kT | Waffenwirkungstest, während des Tests fanden keine Manöver statt. |
Baker | 15. April 1952 17:30 Uhr | Area 7 | 338 Meter (1109 Fuß) | Abwurf aus einem B-50 Bomber | 1 kT | Waffenwirkungstest, der gleiche Bombentyp wurde bei dem Test Able, Jangle Sugar und Jangle Uncle verwendet. |
Charlie | 22. April 1952 17:30 Uhr | Area 7 | 1050 Meter (3447 Fuß) | Abwurf aus einem B-50 Bomber | 31 kT (40–60 kT) | Charlie wurde über demselben Ground Zero gezündet wie Baker und später auch Dog. Der Test war als erster der Testserie in geringem Umfang für Journalisten geöffnet („Operation SCRIBE“). Des Weiteren wurde er live im Fernsehen übertragen. |
Operation Snapper
Bombe | Datum / Zeit (GMT) | Testgelände | Explosionshöhe | Testart | Sprengkraft (vorhergesagt) | Anmerkungen |
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Dog | 1. Mai 1952 16:30 Uhr | Area 7 | 316 Meter (1040 Fuß) | Abwurf aus einem B-45 Bomber | 19 kT (15–20 kT) | |
Easy | 7. Mai 1952 12:15 Uhr | Area 1 | 91 Meter (300 Fuß) | Turm | 12 kT | |
Fox | 25. Mai 1952 12:00 Uhr | Area 4 | 91 Meter (300 Fuß) | Turm | 11 kT (15–18 kT) | Fox testete neue Entwürfe für die Neutroneneinleitung für die Bombe Mark-5. 1450 Soldaten beobachteten die Explosion aus knapp 6,4 Kilometern Entfernung und rückten nach der Zündung näher an das Zentrum heran. Das Verteidigungsministerium umging damit die Richtlinie der Atomenergiekommission.[5] |
George | 1. Juni 1952 11:55 Uhr | Area 3 | 91 Meter (300 Fuß) | Turm | 15 kT (30 kT) | George sollte eigentlich auf der Nevada Test Site in der Area 2 durchgeführt werden, jedoch aufgrund von hoher Radioaktivität durch die Tests Easy und Fox wurde George in Area 3 durchgeführt. Die Militärmanöver, die für George geplant waren, wurden auf den Test How verschoben. |
How | 5. Juni 1952 11:55 Uhr | Area 2 | 91 Meter (300 Fuß) | Turm | 14 kT (11 kT) | Entwicklungstest für eine kleine, leichte Hochdruckbombe von Ted Taylor mit einem neuartigen Beryllium-Zünder. Die Strahlung im Zentrum der Bombe erreichte Werte bis zu 1500 Röntgen.[5] |
Siehe auch
- Amerikas Atombombentests (Dokumentarfilm)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Beschreibung von Tumbler-Snapper mit Erklärung des Rope Trick-Effekts. (Englisch).
- ↑ U.S. Department of Energy, Nevada Operations Office: United States Nuclear Tests, July 1945 through September 1992, DOE/NV--209-REV 15, Dezember 2000, (PDF, 877 kB) (Memento vom 12. Oktober 2006 im Internet Archive)
- ↑ Robert Standish Norris, Thomas B. Cochran: United States nuclear tests, July 1945 to 31 December 1992 (NWD 94-1), Nuclear Weapons Databook Working Paper, Washington, DC: Natural Resources Defense Council, 1. Februar 1994, (PDF, 4,26 MB) (Memento vom 12. Oktober 2006 im Internet Archive)
- ↑ Gallery of U.S. Nuclear Tests (Memento vom 20. August 2009 im Internet Archive) bei nuclearweaponarchive.org
- ↑ a b Michael Light: 100 Suns, 2003
Koordinaten: 37° 8′ 9,95″ N, 116° 4′ 6,59″ W
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Exercise Desert Rock IV - Nevada Proving Grounds - June 1, 1952. Sixth Army troops from Camp Desert Rock attack towards an atomic blast during a maneuver held by the Army at the AEC's Nevada Proving Grounds in conjunction with the Atomic Energy Commission's Tumbler-Snapper George nuclear test. The troops in foxholes 7,000 yards from the blast, charged forward in battle formation as soon as the shock wave swept over their position -- about 20 seconds and advanced several thousand yards towards ground zero before being halted by radiological safety rules.
Original caption:
In an effort to rid himself of radioactive dust Lt. Col Robert Cassidy, Department of the Army G-4 section uses a broom in sweeping of Lt. Col Glover Johns after an inspection tour of the blast area at Camp Mercury, NV.These men visited "ground zero" after an atomic blast.
Exercise Desert Rock IV - Nevada Proving Grounds - June 1, 1952. Sixth Army troops from Camp Desert Rock attack towards an atomic blast during a maneuver held by the Army at the AEC's Nevada Proving Grounds in conjunction with the Atomic Energy Commission's Tumbler-Snapper George nuclear test. The troops in foxholes 7,000 yards from the blast, charged forward in battle formation as soon as the shock wave swept over their position -- about 20 seconds and advanced several thousand yards towards ground zero before being halted by radiological safety rules
Operation Tumbler-Snapper: Der wachsende Feuerball einer der Snapper-Explosionen. Das Bild wurde mit einer Rapatronic-Hochgeschwindigkeitskamera etwa eine Millisekunde nach der Detonation aufgenommen. Der Durchmesser des Feuerballs beträgt etwa 20 Meter. Die scheinbaren Ausstülpungen an seiner Unterseite sind durch Befestigungskabel des Bombenturms verursacht, die die Wärmestrahlung des Feuerballs absorbieren. Diese Ausstülpungen werden als „Rope Trick“-Effekt bezeichnet.