Operation Lumberjack

Karte der Operation

Die Operation Lumberjack (deutsch Unternehmen Holzfäller) war eine militärische Operation der Alliierten an der Westfront des Zweiten Weltkrieges im März 1945. Sie wurde durchgeführt von der amerikanischen 12th Army Group mit dem Ziel, das Westufer des Rheins zu erreichen. Sie schuf die Voraussetzungen für die anschließende Rheinüberquerung der Heeresgruppe.

Ausgangslage

Die 21st Army Group unter Bernard Montgomery hatte sich im Rahmen der Operationen Veritable und Grenade entlang eines Rheinabschnitts bereits nördlich von Köln fest etabliert.

Plan

Die 12th Army Group unter General Omar Bradley bereitete sich nun vor, von ihren Positionen in der Eifel ebenfalls zum Rhein vorzurücken und wenn möglich intakte Brücken über den Fluss zu erobern. Bradleys Plan war es, mit der 1. US-Armee unter Cortney Hodges vom Raum Düren aus das Gebiet zwischen den Mündungen von Erft und Ahr in den Rhein zu säubern und sich im Raum Ahrweiler mit den Truppen der 3. US-Armee unter George S. Patton zu treffen, die gleichzeitig durch die Eifel vorrücken sollte. Im Erfolgsfall würde die Operation Köln einnehmen, den Bereich um Koblenz sichern und die 12th Army Group überall flussabwärts von Koblenz – wo die Mosel in den Rhein mündet – ans Rheinufer bringen. Die 12th Army Group hoffte auch, viele Kriegsgefangene zu machen.

Alliierte Kräfte

Während der Operation unterstanden von Nord nach Süd das VII., III. und V. US-Korps der 1. US-Armee.

Die 7. US-Panzerdivision nahm nicht an der Operation teil und wurde dem V. Korps erst am 7. März unterstellt.

Die 3. US-Armee setzte ein:

Deutsche Kräfte

Ihnen gegenüber standen auf deutscher Seite (von Nord nach Süd):

Verlauf

1. März 1945

Bradley startete Lumberjack am 1. März 1945. Im Norden schlug die 1. US-Armee zügig Brückenköpfe über die Erft, erreichte am 4. März Euskirchen und am 5. März die Ruinen des weitgehend zerstörten Köln. Während die 1. Armee in der Kölner Bucht relativ frei operieren konnte, musste die 3. US-Armee das wegarme Gelände der Hocheifel passieren und kam deutlich langsamer voran. Panzerspitzen der 4. US-Panzerdivision nahmen am 6. März bei Neunkirchen (Daun) den deutschen General Edwin von Rothkirch und Trach gefangen und konnten bis in die Nähe des Rheins bei Koblenz vordringen.

Innerhalb einer Woche wurde die Front 10 bis 40 Meilen (etwa 16–65 km) nach Osten verschoben. Im Norden erreichte das VII. US-Korps das Rheinufer in Köln, das III. US-Korps erreichte Positionen bei Bonn und Remagen. Noch weiter südlich stieß das V. US-Korps etwa 15–30 km in die Hocheifel entlang der Ahr vor.

7. März, Remagen

Im Operationsgebiet der 1. US-Armee stieß ein Trupp der 9. US-Panzerdivision (kommandiert von 2nd Lt. Karl H. Timmerman) am 7. März Richtung Remagen vor. Er war sehr überrascht zu sehen, dass die Ludendorff-Brücke, eine Eisenbahnbrücke über den Rhein, von den Deutschen noch nicht gesprengt worden war. Timmerman griff an; die Deutschen unternahmen einen Sprengversuch; durch die Explosion wurde die Brücke aber nur kurz aus ihren Lagern gehoben und fiel wieder dorthin zurück. Timmerman gelang es, die Brücke zu erobern; dies ging als das „Wunder von Remagen“ in die Annalen der Kriegsgeschichte ein. Innerhalb von 24 Stunden überquerten 8.000 Soldaten den Rhein in Richtung Ostufer. An der Eroberung waren neben US-amerikanischen auch belgische und britische Soldaten beteiligt. Die Sprengung der Kronprinz-Wilhelm-Brücke bei Urmitz gelang dagegen; sie wurde am 9. März 1945 gegen 7:30 durchgeführt, obwohl noch Hunderte von flüchtenden deutschen Soldaten auf der Brücke waren.

Damit hatten die Westalliierten endlich einen Brückenkopf über den Rhein. In der Schlacht von Remagen versuchten die Deutschen mit großem Aufwand, die Brücke zu zerstören, was ihnen aber nicht gelang. Eisenhower wies Bradley an, fünf Divisionen über den Rhein zu verlegen, um den Brückenkopf zu sichern, aber er ließ die 12th Army Group nicht sofort Gelegenheit von dem Vorteil ergreifen, der sich eröffnet hatte.

13. März 1945

Vielmehr wies Eisenhower Bradley am 13. März an, den Brückenkopf maximal 25 Meilen breit und 10 Meilen tief werden zu lassen.

17. März 1945

Die Brücke stürzte zwar am 17. März ein; bis dahin hatten westalliierte Truppen aber mehrere Pontonbrücken über den Rhein gebaut.

22. März 1945

Am Morgen des 22. März begann die 1. US-Armee unter Generalleutnant Hodges damit, Angriffe aus dem Gebiet des Remagener Brückenkopfes vorzutragen.[1]

Literatur

  • Georg Tessin, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1939 – 1945, Band 4, Biblio Verlag, Osnabrück 1975.
  • Charles MacDonald, The Last Offensive, Washington: GPO, 1973. (Online)
  • Georg Tessin, Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS 1939 – 1945, Band 2, Biblio Verlag, Osnabrück 1973.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ralf Anton Schäfer: Der Ausbruch aus dem Brückenkopf Remagen auf das-kriegsende.de, abgerufen am 11. Juni 2021.

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