Operation Greenhouse

Kernwaffentest
Operation Greenhouse
Greenhouse George
Greenhouse George
Informationen
NationVereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
TestortEniwetok-Atoll
ZeitraumApril–Mai 1951
Anzahl Tests4
TestartOberirdische Tests
WaffentypFission/Fusion
Max. Sprengkraft225 kT
Navigation
Vorheriger TestOperation Ranger
Nächster TestOperation Buster-Jangle

Operation Greenhouse war die fünfte amerikanische Kernwaffentestserie und die zweite im Jahre 1951. Sie fand auf dem Eniwetok-Atoll im Pazifik statt und bestand aus vier einzelnen Tests.[1][2][3][4]

Die einzelnen Tests der Greenhouse-Serie

BombeDatum / Zeit
(GMT)
OrtExplosionshöheTestartSprengkraft (vorhergesagte)Anmerkungen
Dog7. April 1951
18:34 Uhr
Insel Runit91,4 Meter
(300 Fuß)
Turm81 kTGreenhouse Dog war der Belastungstest für die Mark-6-Bombe. Der Test schleuderte 250.000 Tonnen kontaminiertes Korallenmaterial über zehn Kilometer in die Luft.
Easy20. April 1951
18:26 Uhr
Insel Enjebi91,4 Meter
(300 Fuß)
Turm47 kTTest der TX-5D-Bombe, einer verbesserten Implosionsbombe mit geringerem Gewicht.
George8. Mai 1951
21:30 Uhr
Insel Eberiru61,5 Meter
(200 Fuß)
Turm225 kTGreenhouse George war der erste Test zur Entwicklung einer Wasserstoffbombe. Die Anordnung – eine Versuchsapparatur, noch keine Bombe – bestand aus einem zylindrischen Kernspaltungssprengsatz, in dessen Mitte sich eine Kapsel aus Berylliumoxid mit einem Gemisch aus tiefgekühltem Deuterium und Tritium befand. Die Kernfusion wurde durch die Röntgenstrahlung der Kernspaltungsexplosion ausgelöst, was zu einer Ionisierung des Berylliumoxids führte und anschließender Kompression des Deuterium-Tritium-Gemischs. Dies war der erste jemals auf der Erde erfolgte thermonukleare Fusionsvorgang. Die Energiefreisetzung der Fusionsreaktion war unbedeutend, die angegebene Sprengkraft war die des Spaltungssprengsatzes.[5][6]
Item24. Mai 1951
18:17 Uhr
Insel Enjebi61,5 Meter
(200 Fuß)
Turm45,5 kTGreenhouse Item war die erste hybride Atombombe der USA. Sie bezog den Großteil ihrer Explosionsenergie aus einer Kernspaltung, hatte aber zur Verstärkung eine Gasfüllung aus Deuterium und Tritium im Kern. So wurde die Sprengkraft auf einen mehr als doppelt so großen Wert von 45,5 kT gesteigert. Bei späteren Waffen konnte die Sprengkraft durch die hinzugefügte Gasmenge „eingestellt“ werden.[6]

In Greenhouse wurde ein ursprünglich von John von Neumann und Klaus Fuchs vorgeschlagener und 1946 patentierter Mechanismus für eine Wasserstoffbombe getestet (Ionisierungs-Kompression). Er demonstrierte, dass dies kein gangbarer Weg für eine Wasserstoffbombe war. Die Fusion im Deuterium-Tritium wurde zwar gezündet, danach aber nicht aufrechterhalten, da die Wärmeenergie zu rasch abgestrahlt wurde. Der Entwurf erwies sich als Fehlschlag.[7]

Weblinks

Commons: Operation Greenhouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nuclear Test Personnel Review (NTPR) Program, DNA 6034F (Memento vom 14. Januar 2016 im Internet Archive)
  2. U.S. Department of Energy, Nevada Operations Office: United States Nuclear Tests, July 1945 through September 1992, DOE/NV--209-REV 15, Dezember 2000, (PDF, 877 kB) (Memento vom 12. Oktober 2006 im Internet Archive)
  3. Robert Standish Norris, Thomas B. Cochran: United States nuclear tests, July 1945 to 31 December 1992 (NWD 94-1), Nuclear Weapons Databook Working Paper, Washington, DC: Natural Resources Defense Council, 1. Februar 1994, (PDF, 4,26 MB) (Memento vom 12. Oktober 2006 im Internet Archive)
  4. Gallery of U.S. Nuclear Tests (Memento vom 20. August 2009 im Internet Archive) bei nuclearweaponarchive.org
  5. Kenneth W. Ford: Building the H Bomb – A Personal History. Singapur: World Scientific 2015, ISBN 978-9814632072, Seite 115 und 147
  6. a b Michael Light: 100 Suns, 2003
  7. Jeremy Bernstein, John von Neumann and Klaus Fuchs: an Unlikely Collaboration, Physics Perspective, Band 12, 2010, S. 36–50

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Greenhouse George.jpg
U.S. nuclear test "George" of Operation Greenhouse test series, 9 May 1951. The "George" shot was a "science experiment" showing the feasibility of the Teller-Ulam design concept (which would itself be fully tested in "Ivy Mike").