Opel Frontera (1991–2004)

Opel Frontera
Produktionszeitraum:1991–2004
Klasse:Geländewagen
Karosserieversionen:Kombi, Cabriolet
Nachfolgemodell:Opel Antara

Unter dem Namen Opel Frontera bot General Motors auf einigen westeuropäischen Märkten von Herbst 1991 bis Sommer 2003 einen Geländewagen an, der zunächst von der IBC Vehicles in Luton hergestellt wurde. Die zweite Generation produzierte Vauxhall in seinem eigenen Werk bei Ellesmere Port.

Der Opel Frontera ist ein Lizenznachbau des Isuzu Wizard und des Isuzu MU (Frontera Sport). In Australien wurden sie von Holden als Holden Frontera und in Großbritannien als Vauxhall Frontera bis Anfang 2004 angeboten.

Frontera A (1991–1998)

1. Generation
Opel Frontera Fünftürer (1991–1998)
Opel Frontera Fünftürer (1991–1998)

Opel Frontera Fünftürer (1991–1998)

Produktionszeitraum:1991–1998
Karosserieversionen:Kombi, Cabriolet
Motoren:Ottomotoren:
2,0–2,4 Liter
(85–100 kW)
Dieselmotoren:
2,3–2,8 Liter
(74–85 kW)
Länge:4207–4671 mm
Breite:1780 mm
Höhe:1698 mm
Radstand:2330–2760 mm
Leergewicht:1580–1869 kg

Im September 1991 lief die Produktion der ersten Baureihe des Opel Frontera an;[1] Markteinführung war im Februar 1992. Von Anfang an gab es den Frontera als fünftüriges Modell mit 2,4-l-Benzinmotor und den Frontera Sport mit 2,0-l-Benzinmotor als dreitürige Variante. Der 2,3-l-Turbodieselmotor war nur für das fünftürige Modell erhältlich. Wahlweise gab es den Sport mit Hard- oder Softtop mit Cabrio-Flair. Zunächst wurde der Frontera mit Motoren des Opel Omega ausgeliefert. 1993 und 1994 war der Frontera in Europa der meistverkaufte Geländewagen. Die Karosserie ist über zehn (Zweitürer) beziehungsweise zwölf Gummilager (Viertürer) mit dem Leiterrahmen, der sechs Querträger hat, verbunden.[2]

Anfang 1995 gab es die erste Modellpflege für den Frontera. Es wurden die Motoren 2,2i-16V anstelle des 2,4i und ab Mitte 1996 des 2,5TDS anstelle des für ca. ein Jahr angebotenen 2,8TDi und dessen Vorgänger den 2,3TD eingeführt. Außerdem bekam der Frontera eine neue Federung und ein neues Cockpit, unter anderem mit Airbags. Das Reserverad war nun beim Fünftürer direkt an der nach rechts schwenkenden Hecktür angebracht. Beim Sportmodell war es immer an der Hecktür befestigt. Um von hinten Zugang zum Kofferraum zu erhalten, musste zunächst der Reserveradbügel nach rechts geschwenkt werden. Dann konnte die Heckscheibe nach oben geöffnet und die Heckklappe nach unten geklappt werden.

Im Sommer 1998 wurde die Fertigung des Frontera A eingestellt.

Technische Daten

Heckansicht
Opel Frontera Sport mit Hardtop
2.0i2.2i 16V2.4i2.3TD2.5TDS2.8TDi
Bauzeitraum1991–19951995–19981991–19951996–19981995–1996
VariantenDreitürerFünftürerDreitürer,
Fünftürer
Motorkenndaten
MotortypR4-OttomotorR4-Dieselmotor
Anzahl Ventile pro Zylinder242
VentilsteuerungOHC, ZahnriemenDOHC, ZahnriemenCIH, KetteOHC, ...OHV, ZahnräderOHV, Zahnräder
GemischaufbereitungSaugrohreinspritzungWirbelkammereinspritzungDirekteinspritzung
MotoraufladungTurbolader, Ladeluftkühler
KühlungWasserkühlung
MotorkennungC20NEX20SEX22XEC24NE23DTRVM41B4JB1T
Bohrung × Hub86,0 × 86,0 mm86,0 × 94,6 mm95,0 × 85,0 mm92,0 × 85,0 mm92,0 × 94,0 mm93,0 × 102,0 mm
Hubraum1998 cm³2198 cm³2410 cm³2260 cm³2499 cm³2772 cm³
Verdichtungsverhältnis9,2:110,0:110,5:19,2:123,0:120,9:117,9:1
max. Leistung85 kW
(115 PS)
bei 5200/min
100 kW
(136 PS)
bei 5200/min
92 kW
(125 PS)
bei 4800/min
74 kW
(100 PS)
bei 4200/min
85 kW
(115 PS)
bei 3600/min
83 kW
(113 PS)
bei 3600/min
max. Drehmoment170 Nm
bei 2600/min
172 Nm
bei 2800/min
202 Nm
bei 2600/min
195 Nm
bei 2400–2600/min
215 Nm
bei 2200/min
260 Nm
bei 1800/min
242 Nm
bei 2100/min
Kraftübertragung
AntriebHinterradantrieb mit zuschaltbarem Allradantrieb
Getriebe5-Gang-Schaltgetriebe
Fahrwerk
Radaufhängung vornEinzelradaufhängung an Doppelquerlenkern, Federstäbe
Radaufhängung hintenStarrachse, Blattfedern, ab Mitte 1995 Schraubenfedern
BremsenScheibenbremsen vorne, Ø 257 mm, Trommelbremsen, ab Mitte 1995 Scheibenbremsen hinten
Karosserie und Abmessungen
KarosserieStahlblech, auf Stahlblech-Kastenrahmen
LängeDreitürer: 4192 mm / Fünftürer: 4692 mm
BreiteDreitürer: 1780 mm / Fünftürer: 1764 mm
Höhe (unbeladen)Dreitürer: 1692 mm (mit Faltverdeck) oder 1721 mm (mit Hardtop) / Fünftürer: 1753 mm
RadstandDreitürer: 2330 mm / Fünftürer: 2760 mm
Spurweite vorn1455 mm
Spurweite hinten1460 mm
BodenfreiheitDreitürer: 199 mm (mit Faltverdeck) oder 200 mm (mit Hardtop) / Fünftürer: 197 mm
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit157 km/h158 km/h161 km/h153 km/h147 km/h151 km/h (Dreitürer)
150 km/h (Fünftürer)
149 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h17,9 s15,6 s13,6 s18,6 s19,3 s16,8 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (kombiniert)12,1 l S11,8 l S11,4 l S13,3 l S10,3 l D10,2 l D9,4 l D
CO2-Emission (kombiniert)259 g/km279 g/km270 g/km269 g/km236 g/km270 g/km249 g/km
AbgasnormEuro 1Euro 2Euro 1Euro 2

Frontera B (1998–2004)

2. Generation
Opel Frontera Fünftürer (1998–2004)
Opel Frontera Fünftürer (1998–2004)

Opel Frontera Fünftürer (1998–2004)

Produktionszeitraum:1998–2004
Karosserieversionen:Kombi, Cabriolet
Motoren:Ottomotoren:
2,2–3,2 Liter
(100–151 kW)
Dieselmotoren:
2,2 Liter
(85–88 kW)
Länge:4326–4658 mm
Breite:1788 mm
Höhe:1704–1758 mm
Radstand:2462–2702 mm
Leergewicht:1735–1872 kg

Im September 1998 wurde der Frontera B vorgestellt. Das Fahrzeug war, wie sein Vorgänger (Frontera A), als Dreitürer mit kurzem Radstand (Sport) und als Fünftürer mit langem Radstand erhältlich. Der Frontera B (Fünftürer) wurde etwas kürzer, dafür etwas breiter; die Karosserie wurde bezüglich der Sicherheit, Aerodynamik und Windgeräuschen verbessert.[2] Der Frontera B hatte nun einen 2,2-l-16V-Ottomotor als Standardmotorisierung. Gegen Aufpreis wurden ein 2,2-l-DTI-16V und ein von Isuzu gelieferter 3,2-l-V6 angeboten.

Im Sommer 2001 gab es ein Facelift mit einem anderen Kühlergrill und Klarglasscheinwerfern. Der Verkauf des Frontera in Deutschland wurde Ende 2003 eingestellt. Anfang 2004 endete auch die Produktion in Großbritannien. Sein Nachfolger ist der Opel Antara.

Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2002)[3]
Heckansicht
Dreitürer

Technische Daten

2.2 16V3.2 V62.2 DTI 16V
Bauzeitraum1998–20002000–20041998–20041998–20002000–20022002–2004
VariantenDreitürer,
Fünftürer
FünftürerDreitürer,
Fünftürer
Motorkenndaten
MotortypR4-Ottomotor mit Ausgleichswellen[2][4]V6-OttomotorR4-Dieselmotor
Anzahl Ventile pro Zylinder4
VentilsteuerungDOHC, ZahnriemenOHC, Kette
GemischaufbereitungSaugrohreinspritzungDirekteinspritzung
MotoraufladungTurbolader, Ladeluftkühler
KühlungWasserkühlung
MotorkennungX22SEY22SE6VD1-WX22DTHY22DTH
Bohrung × Hub86,0 × 94,6 mm93,4 × 77,0 mm84,0 × 98,0 mm
Hubraum2198 cm³3165 cm³2171 cm³
Verdichtungsverhältnis9,6:19,4:118,5:1
max. Leistung100 kW
(136 PS)
bei 5200/min
151 kW
(205 PS)
bei 5400/min
85 kW
(115 PS)
bei 3800/min
88 kW
(120 PS)
bei 3800/min
max. Drehmoment202 Nm
bei 2500/min
290 Nm
bei 3000/min
260 Nm
bei 1900/min
280 Nm
bei 1900/min
Kraftübertragung
AntriebHinterradantrieb mit zuschaltbarem Allradantrieb
Getriebe, serienmäßig5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional4-Stufen-Automatikgetriebe
Fahrwerk
Radaufhängung vornEinzelradaufhängung an Doppelquerlenkern, Federstäbe
Radaufhängung hintenStarrachse, Schraubenfedern
BremsenScheibenbremsen vorne, Ø 257 mm, Scheibenbremse hinten (zusätzliche Trommel-Handbremse)
Karosserie und Abmessungen
KarosserieStahlblech, auf Stahlblech-Kastenrahmen
LängeDreitürer: 4268 mm (Basis) / 4407 mm (RS)
Fünftürer: 4658 mm (Basis) / 4702 mm (Limited)
Breite1787 mm (Basis) / 1814 mm (RS/Limited)
Höhe (unbeladen)Dreitürer: 1692 mm (Basis) / 1755 mm (RS)
Fünftürer: 1740 mm (Basis) / 1748 mm (Limited)
RadstandDreitürer: 2462 mm / Fünftürer: 2702 mm
Spurweite vorn1515 mm
Spurweite hinten1520 mm
Bodenfreiheit208 mm (Basis) / 216 mm (RS/Limited)
Messwerte
Höchstgeschwindigkeit161 km/h192 km/h
mit Automatik: 188 km/h
154 km/h
mit Automatik: 157 km/h
158 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h14,0 s9,7 s
mit Automatik: 10,0 s
13,9 s
mit Automatik: 15,0 s
14,5 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (kombiniert)11,4 l S12,6 l S
mit Automatik: 13,6 l S
9,2 l D
mit Automatik: 9,8 l D
8,3 l D
CO2-Emission (kombiniert)273 g/km303 g/km
mit Automatik: 326 g/km
247 g/km
mit Automatik: 263 g/km
224 g/km
AbgasnormEuro 2Euro 3Euro 2
ab 2000: Euro 3
Euro 2Euro 3

Nachbauten von Frontera A

Der von 2005 bis 2016 in China hergestellte Jiangling Landwind, welcher durch sein kritisches Verhalten bei einem ADAC-Crashtest auffiel,[5] wurde auch (inoffiziell) nach Europa importiert und war in Belgien und den Niederlanden für etwa 15.000 EUR erhältlich.

Literatur

  • John S Mead & Mark Coombs: Vauxhall/Opel Frontera Haynes Service and Repair Manual 1991 to September 1998. Haynes Publishing 1998, ISBN 1-85960-454-4 (englisch)
  • Automobil Revue, Katalog 1995, 2000 und 2003
  • Auto-Test Gebrauchtwagen 2007. ADAC, Januar 2007, ISBN 978-3-89905-412-5
  • Opel Frontera Betriebsanleitung. Adam Opel AG, November 1991
  • Opel Frontera Betriebsanleitung. Adam Opel AG, Juni 1996
  • Opel Frontera Betriebsanleitung. Opel Danmark, Oktober 1998 (dänisch)
Commons: Opel Frontera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Opel Frontera
  2. a b c Roland Hildebrandt: Opel Frontera (1991-2004): Klassiker der Zukunft? In: de.motor1.com. 9. März 2021, abgerufen am 5. November 2022.
  3. Ergebnisse des Opel/Vauxhall Frontera beim Euro-NCAP-Crashtest 2002. In euroncap.com Abgerufen am 19. April 2014.
  4. Opel Frontera B, Katalog, Seite 20 (PDF, 4,2 MB)
  5. Crashtest Jiangling Landwind: Das gefährlichste Auto der Welt? auf autobild.de, abgerufen am 19. April 2014

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