Opabinia
Opabinia | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Opabinia regalis aus dem Burgess-Schiefer | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unter- bis Mittelkambrium | ||||||||||||
513 bis 501 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Opabinia | ||||||||||||
Walcott, 1912 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
|
Opabinia ist eine ausgestorbene Tiergattung aus dem Kambrium (513 bis 501 mya) mit unklarer systematischer Stellung. Die einzige bekannte Art Opabinia regalis wurde 1912 von ihrem Entdecker Charles Walcott erstmals beschrieben. Bisher sind weniger als 20 gut erhaltene Exemplare von Opabinia in den Ausgrabungsstätten des Mittelkambriums im Burgess-Schiefer in British Columbia, Kanada, gefunden worden.
Körperbau
Das Tier war segmentiert und hatte ein weiches unverkalktes Außenskelett. Die Segmente waren nicht miteinander über die Außenhaut verbunden. Die Körperlänge variierte zwischen 40 und 70 Millimetern. Der Kopf trug fünf voll funktionsfähige, gestielte Augen, die dem Träger ein Blickfeld von fast 360° gaben. Es wird angenommen, dass es sich bei diesen Augen um Facettenaugen handelte. Ein weiteres einzigartiges Merkmal war der flexible Rüssel von etwa einem Drittel der Gesamtlänge des Körpers. Am Ende des Rüssels war ein Greifapparat. Es wird angenommen, dass das Tier mit Hilfe des Rüssels Beute fangen und zum Mund unterhalb des Rüssels bringen konnte. Der Mund seinerseits befand sich rückwärts gerichtet an der Unterseite des Kopfes.
Der Körper bestand aus 15 Körpersegmenten. An diesen Segmenten befanden sich eine Anzahl von Kiemen und paarweise seitliche lappenförmige Fortsätze, welche der Fortbewegung dienen sollten. Die lappenförmigen Fortsätze der letzten drei Segmente zeigten eine abweichende Anordnung und formten den Schwanz des Tieres.
Systematik
Opabinia sah mit seinem segmentierten Körper und den paarweise seitlichen lappenförmigen Fortsätzen nur wenigen anderen Tieren seines Zeitalters ähnlich. Zusammen mit Anomalocaris wird Opabinia daher auch in der Klasse Dinocarida zusammengefasst.
Als nächster Verwandter gilt Utaurora comosa.[1]
Literatur
- Stephen Jay Gould: Zufall Mensch. Das Wunder des Lebens als Spiel der Natur. 1993, Hanser, München. ISBN 3-446-15951-7
- Graham E. Budd: The morphology of Opabinia regalis and the reconstruction of the arthropod stem‐group. Lethaia 29, 1–14, Oslo 1996.
Weblinks
- Darstellung als Animation (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ “Weird Wonder” – A Century Later, Researchers Describe Second Opabiniid Ever Discovered, auf SciTechDaily vom 10. Februar 2022. Quelle: Harvard University.
David Nield: Weird, Extinct Animal Species Identified in First Such Finding in Over 100 Years, auf sciencealert vom 9. Februar 2022.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Fossil specimen of Opabinia regalis from the Burgess shale on display at the Smithsonian in Washington, DC. This appears to be the exact specimen pictured in Fig. 42 of 'The Crucible of Creation: The Burgess Shale and the Rise of Animals', by Simon Conway Morris, Oxford University Press, 1998.
Autor/Urheber: Nobu Tamura (http://spinops.blogspot.ca/), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Life restoration of Opabinia regalis