Omikuji
Omikuji (jap. 御御籤, 御神籤, oder おみくじ, übersetzt etwa „Lotterie-Orakel“, O- ist ein Honorativpräfix, daher auch manchmal nur Mikuji) sind Papierstreifen, auf welche Wahrsagungen geschrieben und die in Shintō-Schreinen und buddhistischen Tempeln in Japan zu finden sind.
Omikuji erhält man gewöhnlich, indem man eine unter vielen zufällig ausgewählte Schachtel schüttelt und sich dabei ein bestimmtes Schicksal oder einfach nur Glück wünscht. Das Omikuji fällt dabei zusammengerollt aus einem kleinen Loch in der Schachtel. Es gibt allerdings auch andere Methoden, die Omikuji zu erhalten, vereinzelt gibt es sogar Automaten für Omikuji.
Entrollt man das Omikuji, so wird die jeweilige Wahrsagung sichtbar. Diese kann zum Beispiel eine der folgenden sein: Großes Glück (大吉, dai-kichi), Mittleres Glück (中吉, chū-kichi), Kleines Glück (小吉, shō-kichi), Glück (kichi, 吉), Halbes Glück (半吉, han-kichi), Beinahe-Glück (末吉, sue-kichi), Beinahe-Kleines Glück (末小吉, sue-shō-kichi), Pech (凶, kyō), Kleines Pech (小凶, shō-kyō), Halbes Pech (半凶, han-kyō), Beinahe-Pech (末凶, sue-kyō), Großes Pech (大凶, dai-kyō).
Die Wahrsagungen der Omikuji können auf beliebige Aspekte des Lebens wie körperliche Gesundheit, beruflichen Erfolg oder Partnerschaftsfragen angewendet und interpretiert werden. Sollte die Voraussage schlecht sein, dann ist es Brauch, das Omikuji zusammenzufalten und es an einer Kiefer zu verknoten, die sich in der unmittelbaren Nähe des Tempels oder Schreins befindet, wo man das Omikuji erhalten hat. Eine mögliche Erklärung für diesen Brauch besagt, dass die japanischen Wörter Kiefer (松 matsu) und für warten (待つ matsu) Homophone sind und somit der Idee Ausdruck verleihen, das Unglück verweile von da an am Baum, anstatt sich an die Person zu heften. Falls das Omikuji jedoch Gutes vorhersagt, behält man es für gewöhnlich.
Der 21. Priester des Nishoyamada Schreins in Shūnan, Shigetane Miyamoto, entwickelte Japans ersten Verkaufsautomaten für die Omikuji.[1] Berühmt ist beispielsweise der Automat mit dem mechanisierten traditionellen Löwentänzer[2] (jap. 獅子舞) im Nishiki Tenmangu Schrein in Kyoto.[3]
Galerie
Omikuji am Tsurugaoka Hachiman-Schrein in Kamakura
- (c) Aney, CC-BY-SA-3.0
Ast mit verknoteten Mikuji
Omikuji, beim Sensō-ji Tempel, Tokio
Weblinks
- Suzuki Kentarō: „Omikuji“. In: Encyclopedia of Shinto. Kokugaku-in, 2. Juni 2005 (englisch)
- Religion in Japan: Glücksbringer und diesseitiges Wohlergehen
- Online-Omikuji – englisch
- Informationen auf Pike's Western Japan Guidebook – englisch
Einzelnachweise
- ↑ James Redmond Chua: How the Spread of "Omikuji" Became Related to the Women's Empowerment Movement. In: nrev.jp. Nagaoka Review, 15. März 2021, abgerufen am 14. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Ein Tag in Kyoto: Japans magischste Stadt. In: amypink.com. AMY&PINK – Marcel Winatschek, abgerufen am 15. Juni 2021.
- ↑ Draw an "Omikuji" when you visit a temple or a shrine! In: go.jp. Japan National Tourism Organization, Juli 2016, abgerufen am 13. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
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Autor/Urheber: Marco Almbauer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Omikuji, beim Sensō-ji Tempel, Tokio
Omikuji at Kamigamo Shrine, Kyoto, Japan. The box marked "200" is for payment. The central brass-topped box contains lots, which tell the person which fortune to take. The shelves on the left contain the fortunes.
I took this photo and contribute my rights in the file to the public domain; individuals and organizations retain rights to images in the file.Omikuji vending machine at Himuro Shine, Nara, Nara, Japan ja:おみくじ自動販売機(奈良市氷室神社)
Autor/Urheber: kalandrakas aus Tsurugaoka Hachiman Shrine in Yukinoshita, Kamakura, Kanagawa, Lizenz: CC BY 2.0
People and Life
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