Olympische Zwischenspiele 1906/Leichtathletik – Fünfkampf (Männer)


Leichtathletik
SportartLeichtathletik
DisziplinFünfkampf
GeschlechtMänner
OrtPanathinaiko-Stadion
Teilnehmer26 Athleten aus 12 Ländern
Wettkampfphase27./28. April 1906

Der Fünfkampf der Männer bei den Olympischen Zwischenspielen 1906 in Athen wurde am 27. und 28. April 1906 entschieden[1].

Der Fünfkampf orientierte sich am antiken Pentathlon und enthielt wie dieser vier leichtathletische Disziplinen und den griechisch-römischen Ringkampf.

Es waren folgende Teildisziplinen zu absolvieren:

  • Standweitsprung
  • Diskuswurf (griechischer Stil)
  • Speerwurf
  • Stadionlauf (192 m)
  • Griechisch-römisches Ringen

Die Wertung wurde durch Addition der Platzziffern aus allen Wettkämpfen vorgenommen. Zum Stadionlauf waren nur noch die besten acht Teilnehmer zugelassen, zum Ringkampf nur noch sechs Sportler.

Ergebnisse

Platz 1 bis 6 nach fünf Disziplinen
PlatzAthletLandWeitDiskusSpeerLaufRingenGesamt
1Hjalmar MellanderSchweden Schweden7554324
2István MudinUngarn 1867 Ungarn6198125
3Eric LemmingSchweden Schweden15217429
4Uno HäggmanFinnland Großfurstentum 1883 Finnland18923234
5Lawson RobertsonVereinigte Staaten 45 USA117111636
6Knut LindbergSchweden Schweden161132537
Platz 7 und 8 nach vier Disziplinen
PlatzAthletLandWeitDiskusSpeerLaufRingenGesamt
7Edward ArchibaldKanada 1868 Kanada10134633
8Julius WagnerDeutsches Reich Deutschland8618537
Weitere Teilnehmer nach drei Disziplinen
PlatzAthletLandWeitDiskusSpeerLaufRingenGesamt
9Theodor ScheidlOsterreich Cisleithanien Österreich2102133
10György LuntzerUngarn 1867 Ungarn244634
11Christos ParsalisKönigreich Griechenland Griechenland12141036
12Arthur MallwitzDeutsches Reich Deutschland4201438
Miroslav ŠusteraBöhmen Böhmen2331238
14Wilhelm RitzenhoffDeutsches Reich Deutschland1781641
František SoučekBöhmen Böhmen2015641
16Willy DörrDeutsches Reich Deutschland2271544
17Karl KaltenbachDeutsches Reich Deutschland18121747
Heikki ÅhlmanFinnland Großfurstentum 1883 Finnland2118847
19Emilio BrambillaItalien 1861 Italien5212248
20Henri BaurOsterreich Cisleithanien Österreich11162451
21Daniel SullivanVereinigte Staaten 45 USA9222354
22Gustav KrojerOsterreich Cisleithanien Österreich12242056
Pál VarghaUngarn 1867 Ungarn24191356
24Franz SolarOsterreich Cisleithanien Österreich26231968
Martin SheridanVereinigte Staaten 45 USA3DNF[2]
André DésfargesDritte Französische Republik Frankreich12DNF
Wettkampfverlauf

Als das Feld nach drei Teildisziplinen auf acht Starter dezimiert wurde, lag der Ungar Mudin vor den beiden Schweden in Führung. Der Österreicher Scheidl, der nach Weitsprung und Diskuswurf noch auf Platz 2 gelegen hatte, verpasste durch einen schwachen Speerwurf die vorderen acht Ränge.

Mudin war ein kräftiger Athlet, der im anschließenden Stadionlauf seinen Schwachpunkt hatte und dort nur Letzter wurde. Durch Platz zwei im Lauf schob sich der Schwede Lindberg noch auf Platz sechs vor und konnte damit zum Ringen antreten, während der Kanadier Archibald als Laufsechster auf Platz sieben abrutschte. Mellander übernahm nach der vierten Disziplin erstmals die Gesamtführung.

Trotz seines erwarteten Sieges im Ringkampf blieb Mudin schließlich um einen Punkt hinter Mellander, der hier seine beste Einzelplatzierung erreichte. Mit dem Schweden siegte der ausgeglichenste Athlet des Feldes. Mellander war zwar in keiner Teildisziplin besser als auf Platz 3, doch auch niemals schlechter als Siebenter (bei noch vollzähligem Feld im Standweitsprung).

Einzelergebnisse

Einzelleistungen sind nur für den Standweitsprung und den Diskuswurf verzeichnet, und auch da nur für die ersten Drei:

  • Standweitsprung: 1. Robertson 2,955 m – 2. Scheidl 2,90 m – 3. Sheridan 2,855 m
  • Diskuswurf: 1. Mudin 32,64 m – 2. Lemming 31,29 m – 3. Šustera 28,43 m
  1. Datumsangabe gemäß "Sports-Reference". Kluge datiert den Wettkampf auf den 28. und 30. April.
  2. Der als Favorit geltende Sheridan hatte sich im Training verletzt und zog nach dem ersten Teilwettkampf zurück.

Weblinks

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970
  • Volker Kluge, Olympische Sommerspiele – Die Chronik I, Berlin 1997 (ISBN 3-328-00715-6)

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↑ Civil flag or Landesfarben of the Habsburg monarchy (1700-1806)
↑ Merchant ensign of the Habsburg monarchy (from 1730 to 1750)
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