Olympische Winterspiele 1988/Skispringen
Skispringen bei den Olympischen Winterspielen 1988 | |
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Information | |
Austragungsort | Calgary |
Wettkampfstätte | Alberta Ski Jump Area |
Nationen | 19 |
Athleten | 65 (65 ) |
Datum | 14. bis 24. Februar 1988 |
Entscheidungen | 3 |
← Sarajevo 1984 |
Bei den XV. Olympischen Spielen 1988 in Calgary fanden drei Wettbewerbe im Skispringen statt. Austragungsort war die Schanzenanlage Alberta Ski Jump Area im Canada Olympic Park.
Das Wettkampfprogramm im Skispringen wurde um einen Mannschaftswettkampf erweitert. Herausragen war Matti Nykänen, der beide Einzelkonkurrenzen und mit seinem finnischen Team auch den Teamwettbewerb gewann.
Bilanz
Medaillenspiegel
Platz | Land | Gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|
1 | Finnland | 3 | – | – | 3 |
2 | Norwegen | – | 1 | 1 | 2 |
3 | Tschechoslowakei | – | 1 | 1 | 2 |
4 | Jugoslawien | – | 1 | 1 | 2 |
Gesamt | 3 | 3 | 3 | 9 |
Medaillengewinner
Disziplin | Gold | Silber | Bronze |
---|---|---|---|
Normalschanze | Matti Nykänen (FIN) | Pavel Ploc (TCH) | Jiří Malec (TCH) |
Großschanze | Matti Nykänen (FIN) | Erik Johnsen (NOR) | Matjaž Debelak (YUG) |
Mannschaft | Finnland | Jugoslawien | Norwegen |
Ergebnisse
Normalschanze
Datum: 14. Februar, 13:30 Uhr (1. Durchgang) / 14:40 Uhr (2. Durchgang)
K-Punkt: 89 m
58 Teilnehmer aus 19 Ländern, alle in der Wertung.
Nykänen siegte wie erwartet, nachdem er schon das Training dominiert hatte. Er lag bereits nach dem 1. Durchgang vor Malec und Tepeš. Zwischen Nykänen und Rang 21 lagen lediglich 10 Punkte. Im 2. Durchgang wurde in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung gesprungen, wobei Primož Ulaga noch von Rang 4 auf 30 zurückfiel. Als fraglich galten die Benotungen, weil es u. a. bei Nykänen Schwankungen zwischen 17,0 und 19,0 gab. Der 17-jährige Heinz Kuttin war mit Rang 6 der beste Skispringer des ÖSV-Teams; er war die Woche vor den Spielen nicht bei der „aktiven Erholung“ des Teams auf Jamaika dabei gewesen, sondern hatte, nachdem er bereits mit der Mannschaft Gold geholt hatte, am 7. Februar die Goldmedaille im Einzelbewerb bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Saalfelden errungen.[1][2][3]
Auf dem letzten Platz landete der stets im Mittelpunkt stehende Michael Edwards, genannt „Eddie the Eagle“. Der Brite machte aufgrund seiner unausgereiften Technik von sich reden, die häufig zu gefährlichen Situationen führte. Später erhielt er deshalb keine Erlaubnis mehr für die Teilnahme an Sprungkonkurrenzen.[4]
Großschanze
Datum: 23. Februar, 14:00 Uhr (1. Durchgang) / 15:20 Uhr (2. Durchgang)
K-Punkt: 114 m
55 Teilnehmer aus 18 Ländern, alle in der Wertung.
Das Springen war ursprünglich für den 20. Februar mit Start um 13:30 Uhr geplant, musste aber wegen starker Winde auf den 22. Februar und schließlich auf den 23. Februar verschoben werden.[5]
Die Skispringer hatten mit starken Winden und Nebel zu kämpfen, was die Wettbewerbe zu einem Glücksspiel werden ließ. Die beiden an einen kahlen Berghang gesetzten Sprungschanzen waren den Böen schutzlos ausgeliefert. Der überragenden Skispringer dieser Spiele war der Finne Matti Nykänen, der von der kleinen und großen Schanze sowie mit der Mannschaft Gold gewann. Nykänen war damit zusammen mit der niederländischen Eisschnellläuferin Yvonne van Gennip der erfolgreichste Teilnehmer der Wettbewerbe. Johnsens Silbermedaille war die erste Springermedaille für Norwegen seit 1968. Obwohl Johnsen in der Addition um 4,5 m kürzer als Debelak sprang, kam er bei den Punkterichtern besser weg. Felder und Kuttin begingen im 2. Durchgang schwere Absprungfehler, wobei Vettori weder mit dem langen noch dem kürzeren Anlauf zurechtkam.[6][7]
Die größte Sympathie des Publikums galt wiederum dem Briten Eddie Edwards. Er war mehr komisches Talent als ernstzunehmender Sportler. Aufgrund seiner „Flugkünste“ wurde er scherzhaft „Eddie the Eagle“ genannt. Mit seinen 71 m im 1. Durchgang überbot er aber tatsächlich den bisherigen britischen Rekord von 68 Metern.[8]
Mannschaftsspringen
Datum: 24. Februar 1988, 13:30 Uhr
Großschanze; K-Punkt: 114 m
11 Teams am Start, alle in der Wertung.
Der Wettbewerb war ursprünglich für den 17. Februar um 13.30 Uhr angesetzt, obwohl es ab 15. Februar wegen der ständigen Winde keine Trainings gegeben hatte (die Springer mussten nach jeweils sechs Stunden unverrichteter Dinge in ihre Unterkünfte zurückkehren). Der jugoslawische Springer Ulaga sprach davon, dass die Springer hier nur „Marionetten der Veranstalter“ seien.[7]
Es wurde jeweils der schlechteste Sprung eines Athleten pro Durchgang gestrichen. Große Favoriten waren Finnland und die Tschechoslowakei, um Bronze sollte sich ein Dreikampf zwischen Norwegen, Jugoslawien und Österreich entwickeln. Nykänen verlangte bereits vor dem ersten Sprung von der Jury, den Start um drei Luken nach unten zu verlegen; dies geschah dann vor dem zweiten Durchgang. Beim österreichischen Team überzeugten die jungen Springer, während die „Routiniers“ Vettori und Felder laut Trainer Paul Ganzenhuber „gänzlich ausgelassen“ hätten.[9][10][11][12]
Weblinks
- Skispringen bei den Olympischen Winterspielen 1988 in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
Einzelnachweise
- ↑ «Österreichische Fahnen schon wieder auf Halbmast». In: Sport Zürich, 17. Februar 1988, S. 28.
- ↑ Heinz Kuttins zweites Gold bestes Doping für Calgary! In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Februar 1988, S. 18.
- ↑ «Matti Nykänen eine Klasse für sich». In: Sport Zürich, 15. Februar 1988, S. 10.
- ↑ Skispringer "Eddie the Eagle" erobert die Kinoleinwand, Video zu Michael Edwards auf n-tv.de, abgerufen am 26. April 2017
- ↑ «OLYMPIA-PROGRAMM». In: Sport Zürich, 12. Februar 1988, S. 23
- ↑ «Für Phänomen Nykänen gibt es keine Erklärung» und «OLYMPIA TOTAL». In: Sport Zürich, 26. Februar 1988, S. 10 und 15.
- ↑ a b "Halber Nykänen" hätte zur Medaille gereicht. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. Februar 1988, S. 30.
- ↑ Glosse: «I.ooo Geschichten». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 16. Februar 1988, S. 23.
- ↑ Kuttin und Felder fix. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 17. Februar 1988, S. 23.
- ↑ «Ständiger Wind als Spielverderber». In: Sport Zürich, 19. Februar 1988, S. 10.
- ↑ «Für Phänomen Nykänen gibt es keine Erklärung». In: Sport Zürich, 26. Februar 1988, S. 10.
- ↑ Finnlands Wunder flog allen davon. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Februar 1988, S. 1.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Pictograms of Olympic sports - Ski jumping
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
Flag of the Socialist Federal Republic of Yugoslavia (1946-1992).
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Die Staatsflagge der Deutschen Demokratischen Republik, vom 1. Oktober 1959 bis 3. Oktober 1990
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
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Flag of Bulgaria (1971-1990). Flag of Bulgaria with Bulgarian coat from 1971.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
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