Olympische Winterspiele 1960/Nordische Kombination
Nordische Kombination bei den Olympischen Winterspielen 1960 | |
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Information | |
Austragungsort | Squaw Valley |
Wettkampfstätte | McKinney Creek Stadium Papoose Peak Jump |
Nationen | 13 |
Athleten | 33 (33 ) |
Datum | 21. – 22. Februar 1960 |
Entscheidungen | 1 |
← Cortina d’Ampezzo 1956 |
Bei den VIII. Olympischen Winterspielen 1960 in Squaw Valley fand ein Wettbewerb in der Nordischen Kombination statt. Austragungsorte waren das McKinney Creek Stadium und der Papoose Peak Jump.
Bilanz
Medaillenspiegel
Platz | Land | Gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutschland | 1 | – | – | 1 |
2 | Norwegen | – | 1 | – | 1 |
3 | Sowjetunion | – | – | 1 | 1 |
Gesamt | 1 | 1 | 1 | 3 |
Medaillengewinner
Disziplin | Gold | Silber | Bronze |
---|---|---|---|
Einzel (Normalschanze / 15 km) | Georg Thoma (EUA) | Tormod Knutsen (NOR) | Nikolai Gussakow (URS) |
Vorschau
Die Vorschau im «Sport Zürich» vom 19. Februar 1960 wies vorerst darauf hin, dass die geographische Lage (zum einen der McKinney-Creek auf 2.000 m Seehöhe, zum anderen die südliche Lage ungefähr am gleichen Breitengrad wie Madrid) und dazu auch die hier von der Luftfeuchtigkeit stark abhängige Beschaffenheit des Schnees wichtige Faktoren sein werden.
In der Kombination würden die Norweger „traditionsgemäß“ mit den aussichtsreichsten Anwärtern (Knutsen, Gundersen, Steinersen, Larsen) anrücken, ernstzunehmende Bewerber seien die Finnen. Der polnische Bronzegewinner von 1956, Franciszek Gąsienica Groń, scheine wieder in Form zu sein. Während die Österreicher und Tschechen kaum stark genug seien, um sich in Geltung zu bringen, würde der „erlauchten Gesellschaft“ durch die Deutschen Thoma und Flauger Konkurrenz erwachsen, die ihre Trümpfe auf der Schanze ausspielen würde. Es wäre keine Überraschung, wenn eine Medaille nach Deutschland wandern würde. Über die UdSSR-Läufer wisse man zu wenig; es seien Vertreter mit einiger Klasse in einem der beiden Wettkämpfe gestellt worden, doch sie wären „nicht ausgeglichen genug“ gewesen, um sich auf die vorderen Plätze der Gesamtwertung zu schieben.[1]
Ergebnisse (Normalschanze / 15 km)
Platz | Land | Sportlerin | Punkte Springen | Punkte Laufen | Punkte total |
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1 | EUA | Georg Thoma | 221,5 | 236,452 | 457,952 |
2 | NOR | Tormod Knutsen | 217,0 | 236,000 | 453,000 |
3 | URS | Nikolai Gussakow | 212,0 | 240,000 | 452,000 |
4 | FIN | Pekka Ristola | 214,0 | 235,871 | 449,871 |
5 | URS | Dmitri Kotschkin | 219,5 | 228,194 | 447,694 |
6 | NOR | Arne Larsen | 215,0 | 229,613 | 444,613 |
7 | NOR | Sverre Stenersen | 205,5 | 232,581 | 438,081 |
8 | SWE | Lars Dahlqvist | 201,5 | 235,032 | 436,532 |
9 | FIN | Paavo Korhonen | 197,5 | 237,484 | 434,984 |
10 | SWE | Bengt Eriksson | 213,0 | 220,710 | 433,710 |
13 | EUA | Günter Flauger | 207,0 | 225,742 | 432,742 |
17 | EUA | Rainer Dietel | 214,0 | 212,645 | 426,645 |
20 | EUA | Martin Körner | 212,0 | 204,645 | 416,645 |
21 | AUT | Alois Leodolter | 205,5 | 209,484 | 414,984 |
Datum: 21. Februar 1960, 12:30 Uhr (Skispringen) / 22. Februar 1960 (Langlauf)
33 Teilnehmer aus 13 Ländern, davon 31 in der Wertung.
Beim Springen gab es drei Durchgänge, wobei die besten zwei Wertungen ins Klassement kamen. Während dem Springen rund 30.000 Zuschauer beigewohnt hatten, waren beim Langlauf nur etwa 100 ins Zielstadion gekommen, als der Startschuss bei −14 °C fiel. Beim Springen herrschten beste Wetterbedingungen und es gab so schnellen Schnee, dass die Teilnehmer auf den vollen Anlauf verzichteten. Hinsichtlich des ebenfalls bei guten Bedingungen stattfindenden Langlaufes sah sich Thoma nicht in der Favoritenrolle. Er meinte, dass ihn „der Schnellste bei 5 bis 6 Minuten abknöpfen“ werde, einen Vorteil sah er lediglich in seiner hinteren Startnummer. Seine Mannschaftsführung hoffte auf eine Bronzemedaille; die Russen und Skandinavier gab ihm überhaupt keinen Kredit. Im Langlauf war Gussakow vom Start weg der Schnellste, auch Knutsen und Korhonen hielten ihr Anfangstempo durch, während Stenersen dazu nicht die Reserven hatte. Das war bei Thoma umgekehrt. Er hatte sich das Rennen zuerst vorsichtig eingeteilt und hielt die später folgenden Temposteigerungen durch.[2]
Der Sieg von Thoma war eine Sensation, denn er schlug die favorisierten Skandinavier und Sowjet-Teilnehmer. Er war zwar als ausgezeichneter Springer bekannt, allerdings nicht als guter Langläufer. In dieser Disziplin konnte er jedoch eine bessere Zeit erreichen als seine schärfsten Konkurrenten aus dem Springen.[3] In ersten Reaktionen wurde von skandinavischer Seite betont, dass ohnehin nur einmal bei Olympischen Spielen die Kombination von einem Skandinavier gewonnen wurde (Heikki Hasu 1948), der Thoma-Sieg sei sogar dazu gut, um das Interesse am nordischen Skisport in den Alpenländern anzuregen.[2]
Zur Überraschung stellten die Medienvertreter fest, dass von Thoma während seines Langlaufes kein Foto geschossen worden war. Alle Fotografen hatten trotz seiner Führung nach dem Springen geglaubt, dass er weit zurückfallen werde. Die Art, wie Thoma in aller Stille seine Goldmedaille gewann, war bezeichnend für diese Olympischen Spiele: Tausende drängten sich im Olympiazentrum und auch an der Herrenabfahrt, aber Langlauf interessierte praktisch niemanden. Allerdings verpassten auch viele der deutschen Medienvertreter die Sensation; sie hatten sich zur Herrenabfahrt begeben, wo das deutsche Team auch eine große Rolle spielte.[4]
Literatur
- Skilanglauf bei den Olympischen Winterspielen: Liste der Olympiasieger im Skilanglauf. Hrsg. Bucher Gruppe, Verlag General Books, 2010, 188 Seiten.
Weblinks
- Nordische Kombination bei den Olympischen Winterspielen 1960 in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Offizieller Bericht der Olympischen Winterspiele 1960 (PDF; 18,4 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Sport Zürich, 19. Februar 1960, S. 2 und 3.
- ↑ a b «Georg Thoma (De) Sieger in der nordischen Kombination». In: Sport Zürich, 24. Februar 1960, S. 7.
- ↑ Thoma schlug die nordische Elite. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Februar 1960, S. 11 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv. Die verlinkten Seiten (Online-Archiv) sind daher nicht erreichbar.).
- ↑ «Die peinlichste Überraschung für Norwegen». In: Sport Zürich, 26. Februar 1960, S. 3.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Pictograms of Olympic sports - Nordic combined
Pictograms of Olympic sports - Cross country skiing
Pictograms of Olympic sports - Ski jumping
Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war (seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“).
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
US Flag with 49 stars. In use 4 July 1959–3 July 1960. It was defined in Executive Order 10798.
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal with the olympic rings inside
Logo der Olympischen Winterspiele 1960 Squaw Valley
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A silver medal with the olympic rings inside
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symbol of Mars. 16 × 16 pixel nominal dimensions, lines 2 pixel thick, square caps. Colour 75% blue: red=0 green=0 blue=191 (#0000BF).
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A bronze medal with the olympic rings inside