Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – Stabhochsprung (Männer)

Olympische Ringe
SportartLeichtathletik
DisziplinStabhochsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer29 Athleten aus 18 Ländern
WettkampfortNationalstadion
Wettkampfphase31. Juli und 3. August 2021
Siegerhöhe6,02 m
Medaillengewinner
Schweden Armand Duplantis (SWE)
Vereinigte Staaten Christopher Nilsen (USA)
Brasilien Thiago Braz (BRA)
20162024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 mFrauenMänner
200 mFrauenMänner
400 mFrauenMänner
800 mFrauenMänner
1500 mFrauenMänner
5000 mFrauenMänner
10.000 mFrauenMänner
MarathonFrauenMänner
100 m HürdenFrauen
110 m HürdenMänner
400 m HürdenFrauenMänner
3000 m HindernisFrauenMänner
4 × 100 m StaffelFrauenMänner
4 × 400 m StaffelFrauenMännerMixed
Gehen
20 km GehenFrauenMänner
50 km GehenMänner
Sprungdisziplinen
HochsprungFrauenMänner
StabhochsprungFrauenMänner
WeitsprungFrauenMänner
DreisprungFrauenMänner
Wurfdisziplinen
KugelstoßenFrauenMänner
DiskuswurfFrauenMänner
HammerwurfFrauenMänner
SpeerwurfFrauenMänner
Mehrkampf
SiebenkampfFrauen
ZehnkampfMänner

Der Stabhochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurde am 31. Juli 2021 (Qualifikation) und 3. August 2021 (Finale) im neu erbauten Nationalstadion ausgetragen.

Dreißig Springer waren für den Wettbewerb zugelassen[1], von denen der Argentinier Germán Chiaraviglio wegen einer SARS-CoV-2-Infektion nicht an den Start gehen konnte.[2] Schon Sam Kendricks aus den USA hatte im Vorfeld wegen einer positiven Testung auf SARS-CoV-2 seine Teilnahme absagen müssen.[3]

Der 21-jährige Armand Duplantis sprang ohne vorherige Fehlversuche über 6,02 Meter und errang seine erste olympische Goldmedaille. Silber gewann der US-Amerikaner Christopher Nilsen. Bronze ging an den Sieger der Olympischen Spiele 2016 Thiago Braz da Silva aus Brasilien.

Für Deutschland waren Torben Blech, Oleg Zernikel und Bo Kanda Lita Baehre am Start. Blech scheiterte in der Qualifikation, Lita Baehre und Zernikel kamen im Finale nicht über 5,70 Meter hinaus.

Weitere Athleten aus deutschsprachigen Ländern nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

OlympiasiegerThiago Braz da Silva (Brasilien Brasilien)6,03 mRio de Janeiro 2016
WeltmeisterSam Kendricks (Vereinigte Staaten USA)5,97 mDoha 2019
EuropameisterArmand Duplantis (Schweden Schweden)6,05 mBerlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/KaribikmeisterScott Houston (Vereinigte Staaten USA)5,45 mToronto 2018
SüdamerikameisterAugusto Dutra de Oliveira (Brasilien Brasilien)5,61 mLima 2019
AsienmeisterErnest Obiena (Philippinen Philippinen)5,71 mDoha 2019
AfrikameisterMohamed Amin Romdhana (Marokko Marokko)5,20 mAsaba 2018
OzeanienmeisterAngus Armstrong (Australien Australien)5,40 mTownsville 2019

Bestehende Rekorde

Weltrekord6,18 mArmand Duplantis (Schweden Schweden)Glasgow, Großbritannien15. Februar 2020[4]
Olympischer Rekord6,03 mThiago Braz da Silva (Brasilien Brasilien)Finale OS Rio de Janeiro, Brasilien15. August 2016

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Am höchsten sprang der schwedische Olympiasieger Armand Duplantis der im Finale am 3. August mit seinem ersten Sprung 6,02 m überquerte. Damit blieb er nur einen Zentimeter unter dem olympischen Rekord. Zu seinem eigenen Weltrekord fehlten ihm sechzehn Zentimeter.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
oübersprungen
xungültig

Ergebnisse

Qualifikation

Die Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Elf Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Qualifikationsweite von 5,75 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Höhen auf mindestens zwölf Athleten aufgefüllt. Diesen zwölften Platz belegten drei gleichplatzierte Springer (hellgrün unterlegt), die ohne jeden vorherigen Fehlversuch 5,65 m übersprungen hatten.

Gruppe A

Robert Sobera – ausgeschieden mit 5,65 m

31. Juli 2021, 9:42 Uhr Ortszeit (2:42 Uhr MESZ)

PlatzNameNation5,30 m5,50 m5,65 m5,75 mHöheAnmerkung
1KC LightfootVereinigte Staaten USAoxooo5,75 m
2Kurtis MarschallAustralien Australienoxxoo5,75 m
3Renaud LavillenieFrankreich Frankreichxxoxoo5,75 m
4Emmanouil KaralisGriechenland Griechenlandooxoxo5,75 mSB
5Ernest ObienaPhilippinen Philippinenooxxo5,75 m
6Oleg ZernikelDeutschland Deutschlandooxxx5,65 m
7Robert SoberaPolen Polenx–oxxr5,65 m
8Augusto DutraBrasilien Brasilienooxoxxx5,65 m
9Valentin LavillenieFrankreich Frankreichooxxoxxx5,65 m
10Jin Min-subKorea Sud Südkoreaooxxx5,50 m
11Sondre GuttormsenNorwegen Norwegenxxox–5,50 m
12Torben BlechDeutschland Deutschlandoxxx5,30 m
Masaki EjimaJapan Japanoxxx
14Paweł WojciechowskiPolen Polenxoxxx5,30 m
NMClaudio StecchiItalien ItalienxxxogV

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Stabhochspringer:

Gruppe B

Ben Broeders – ausgeschieden mit 5,65 m

31. Juli 2021, 9:41 Uhr Ortszeit (2:41 Uhr MESZ)

PlatzNameNation5,30 m5,50 m5,65 m5,75 mHöheAnmerkung
1Bo Kanda Lita BaehreDeutschland Deutschlandooo5,75 m
Christopher NilsenVereinigte Staaten USAooo5,75 m
3Armand DuplantisSchweden Schwedenxooo5,75 m
4Menno VloonNiederlande Niederlandeoooxo5,75 m
5Thiago Braz da SilvaBrasilien Brasilienxooxo5,75 m
6Piotr LisekPolen Polenoxxoxxo5,75 m
7Harry CoppellVereinigtes Konigreich Großbritannienoooxxx5,65 m
Ersu ŞaşmaTurkei Türkeiooxxx
9Ben BroedersBelgien Belgienxoxxoxxx5,65 m
10Matt LudwigVereinigte Staaten USAooxxx5,50 m
11Huang BokaiChina Volksrepublik Volksrepublik Chinaxooxxx5,50 m=SB
12Ethan CormontFrankreich Frankreichoxoxxx5,50 m
Konstandinos FilippidisGriechenland Griechenlandoxoxxx
14Seito YamamotoJapan Japanoxxx5,30 m
DNSGermán ChiaraviglioArgentinien Argentinien[2]

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Stabhochspringer:

Finale

Topfavorit Armand Duplantis gewann Gold mit dem einzigen 6-Meter-Sprung dieser Konkurrenz

3. August 2021, 19:24 Uhr Ortszeit (12:24 Uhr MESZ)

PlatzNameNation5,55 m5,70 m5,80 m5,87 m5,92 m5,97 m6,02 m6,19 mEndresultatAnmerkung
1Armand DuplantisSchweden Schwedenoooooxxx6,02 m
2Christopher NilsenVereinigte Staaten USAooxooxooxxx5,97 mPB
3Thiago BrazBrasilien Brasilienoxoxooxxx5,87 mSB
4Emmanouil KaralisGriechenland Griechenlandoooxxx5,80 m=PB
KC LightfootVereinigte Staaten USAoooxxx
6Piotr LisekPolen Polenox–oxxx5,80 m
7Harry CoppellVereinigtes Konigreich Großbritannienoxoxoxxx5,80 mSB
8Renaud LavillenieFrankreich Frankreichox–xx5,70 m
9Oleg ZernikelDeutschland Deutschlandxooxxx5,70 m
10Ersu ŞaşmaTurkei Türkeioxoxxx5,70 m
11Bo Kanda Lita BaehreDeutschland Deutschlandoxxoxxx5,70 m
Ernest ObienaPhilippinen Philippinenoxxoxxx
13Menno VloonNiederlande Niederlandeoxxx5,55 m
NMKurtis MarschallAustralien AustralienxxxogV

Im Finale traten vierzehn Athleten an. Elf Springer hatten die Qualifikationshöhe von 5,75 Metern erbracht, drei weitere hatten gleichaufliegend mit 5,65 Metern das Finale erreicht.

Als Favorit galt in erster Linie der für Schweden startende Weltrekordhalter Armand Duplantis, der in der Saison schon mehrfach sechs Meter überquert hatte. Mitfavorit Renaud Lavillenie hatte bereits seit Wochen mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Beim Einspringen rutschte er aus ca. fünf Metern Höhe von seinem Stab ab und landete mit den Füßen auf der harten Anlaufbahn. Ins Finale fand Lavillenie nicht richtig hinein.

Sieben Wettbewerber hatten die Sprunghöhe von 5,80 m gemeistert, Lavillenie war als achter Teilnehmer auch noch im Rennen, er hatte ausgelassen, produzierte jedoch anschließend nur noch Fehlversuche und wurde damit Achter. Duplantis ließ die nun aufgelegten 5,87 m aus. Der US-Amerikaner Christopher Nilsen und Thiago Braz, Olympiasieger von 2016, nahmen die Höhe jeweils im ersten Versuch und lagen damit vorn, denn alle anderen Wettbewerber scheiterten jeweils dreimal. Auf den vierten Rang kamen so gemeinsam der Grieche Emmanouil Karalis und der US-Amerikaner KC Lightfoot. Sechster wurde der Pole Piotr Lisek vor dem Briten Harry Coppell. Sie alle hatten 5,80 m zu Buche stehen.

Im Kampf um die Verteilung der Medaillen wurden nun 5,92 m angegangen. Duplantis behielt seine weiße Weste und überquerte die Latte problemlos. Nilsen zog mit seinem zweiten Versuch nach, während Thiago Braz dreimal riss und damit als Bronzemedaillengewinner feststand.

Die nächste Sprunghöhe betrug 5,97 m. Beide noch im Wettbewerb verbliebenen Stabhochspringer waren mit ihren jeweils ersten Sprüngen erfolgreich, der Wettkampf war doch spannender als erwartet. Für Nilsen bedeutete das eine neue persönliche Bestleistung. Die nächste Herausforderung bestand in der ersten Höhe jenseits von sechs Metern, aufgelegt wurden 6,02 m. Hier fiel die endgültige Entscheidung. Mit seinem erst fünften Sprung in dieser Konkurrenz war Duplantis auch jetzt bei seinem ersten Versuch erfolgreich. Christopher Nilsen versuchte sich dreimal vergeblich an dieser Höhe und gewann damit die Silbermedaille.

Der feststehende Olympiasieger Armand Duplantis ließ nun die Weltrekordhöhe von 6,18 m auflegen. Mit seinem ersten Sprung scheiterte er äußerst knapp, seine anderen beiden Versuche gelangen nicht mehr ganz so aussichtsreich, sein eigener Weltrekord blieb erstmal bei 6,17 m stehen.

Video

Einzelnachweise

  1. Men's Pole Vault, Qualification, dateien.leichtathletik.de (PDF;191 kB), abgerufen am 24. Mai 2022
  2. a b c Alexandra Dersch, Flash-News des Tages – Olympia-Aus für Argentinier German Chiaraviglio, Notizen, leichtathletik.de 30. Juli 2021, abgerufen am 24. Mai 2022
  3. Olympia-Aus für Sam Kendricks – Quarantäne für Australien, leichtathletik.de 29. Juli 2021, abgerufen am 24. Mai 2022
  4. Athletics - Progression of outdoor world records, Pole vault – Men, sport-record.de, abgerufen am 24. Mai 2022

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