Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 1500 m (Frauen)

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SportartLeichtathletik
Disziplin1500-Meter-Lauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer41 Athletinnen aus 24 Ländern
WettkampfortEstádio Nilton Santos
Wettkampfphase12. August 2016 (Vorläufe)
14. August 2016 (Halbfinale)
16. August 2016 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Kenia Faith Kipyegon (KEN)
Athiopien Genzebe Dibaba (ETH)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jenny Simpson (USA)
20122020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der 1500-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12., 14. und 16. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 41 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Kenianerin Faith Kipyegon, die vor der Äthiopierin Genzebe Dibaba gewann. Bronze ging an die US-Amerikanerin Jenny Simpson.

Für Deutschland starteten Konstanze Klosterhalfen und Diana Sujew, die beide im Halbfinale ausschieden.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Für das Flüchtlingsteam unter der olympischen Flagge und dem Kürzel ROT startete Anjelina Lohalith aus dem Südsudan.

Aktuelle Titelträgerinnen

OlympiasiegerinGamze Bulut (Turkei Türkei)4:10,40 minLondon 2012
WeltmeisterinGenzebe Dibaba (Athiopien Äthiopien)4:08,09 minPeking 2015
EuropameisterinAngelika Cichocka (Polen Polen)4:33,00 minAmsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-MeisterinRachel Schneider (Vereinigte Staaten USA)4:14,78 minSan José 2015
Südamerika-MeisterinMuriel Coneo (Kolumbien Kolumbien)4:10,14 minLima 2015
AsienmeisterinBetlhem Desalegn (Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate)4:29,39 minWuhan 2015
AfrikameisterinCaster Semenya (Sudafrika Südafrika)4:01,99 minDurban 2016
OzeanienmeisterinCoreena Cleland (Australien Australien)4:27,36 minCairns 2015

Rekorde

Bestehende Rekorde

WeltrekordGenzebe Dibaba (Athiopien Äthiopien)3:50,07 minMonaco, Monaco17. Juli 2015[1]
Olympischer RekordPaula Ivan (Rumänien Rumänien)3:53,96 minFinale OS Seoul, Südkorea1. Oktober 1988

Die Rennen hier in Rio waren allesamt ausgerichtet auf ein schnelles Finish in der Endphase, das galt insbesondere für das Finale. So wurde der bestehende olympische Rekord auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Die spätere Olympiazweite Genzebe Dibaba aus Äthiopien verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem zweiten Halbfinale, mit ihren 4:03,06 min um 9,10 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 12,99 Sekunden.

Rekordverbesserungen

Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Doping

Betlhem Desalegn aus den Vereinigten Arabischen Emiraten verzichtete knapp drei Wochen vor diesen Spielen auf einen Start. Als Grund machte sie andauernde Knieprobleme geltend.[2] Im November 2017 wurden dann alle ihre von 2014 bis 2016 erzielten Resultate wegen Irregularitäten in ihrem Biologischen Pass annulliert.[3]

Vorrunde

Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1

Hilary Stellingwerff – ausgeschieden als Siebte des ersten Vorlaufs

12. August 2016, 20:30 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)Anmerkung
1Genzebe DibabaAthiopien Äthiopien4:10,61
2Ciara MageeanIrland Irland4:11,51
3Brenda MartinezVereinigte Staaten USA4:11,74
4Linden HallAustralien Australien4:11,75
5Angelika CichockaPolen Polen4:11,76
6Konstanze KlosterhalfenDeutschland Deutschland4:11,76
7Hilary StellingwerffKanada Kanada4:12,00
8Maureen KosterNiederlande Niederlande4:13,15
9Siham HilaliMarokko Marokko4:13,46
10Amela TerzićSerbien Serbien4:15,17
11Nancy ChepkwemoiKenia Kenia4:15,41
12Marta PenPortugal Portugal4:18,53
13Saraswati BhattaraiNepal Nepal4:33,94NR
14Celma Bonfim da GraçaSao Tome und Principe São Tomé und Príncipe4:38,86

Weitere im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Lauf 2

Muriel Coneo – ausgeschieden als Zehnte des zweiten Vorlaufs

12. August 2016, 20:41 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)Anmerkung
1Sifan HassanNiederlande Niederlande4:06,64
2Faith KipyegonKenia Kenia4:06,65
3Sofia EnnaouiPolen Polen4:06,90
4Jenny SimpsonVereinigte Staaten USA4:06,99
5Malika AkkaouiMarokko Marokko4:07,42
6Besu SadoAthiopien Äthiopien4:08,11
7Laura WeightmanVereinigtes Konigreich Großbritannien4:08,37
8Jenny BlundellAustralien Australien4:09,05
9Gabriela StaffordKanada Kanada4:09,45
10Muriel ConeoKolumbien Kolumbien4:09,50
11Tigist GashawBahrain Bahrain4:10,96
12Florina PierdevarăRumänien Rumänien4:11,55
13Nikki HamblinNeuseeland Neuseeland4:11,88
14Anjelina LohalithIOCIOC Refugee Olympic Team4:47,38Heimatland: Südsudan

Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Lauf 3

12. August 2016, 20:52 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)Anmerkung
1Dawit SeyaumAthiopien Äthiopien4:05,33
2Shannon RowburyVereinigte Staaten USA4:06,47
3Laura MuirVereinigtes Konigreich Großbritannien4:06,53
4Rababe ArafiMarokko Marokko4:06,63
5Meraf BahtaSchweden Schweden4:06,82
6Zoe BuckmanAustralien Australien4:06,93
7Nicole SifuentesKanada Kanada4:07,43
8Viola LagatKenia Kenia4:08,09
9Danuta UrbanikPolen Polen4:08,67
10Diana SujewDeutschland Deutschland4:09,07
11Margherita MagnaniItalien Italien4:09,74
12Kadra Mohamed DembilDschibuti Dschibuti4:42,67NR
13Nélia MartinsOsttimor Osttimor5:00,53
DNS[2]Betlhem DesalegnVereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emiratespäter wegen Dopings disqualifiziert[3]

Halbfinale

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils fünf besten Athletinnen (hellblau unterlegt) für das Finale. Darüber hinaus kamen auch die beiden Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1

14. August 2016, 21:30 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Faith KipyegonKenia Kenia4:03,95
2Dawit SeyaumAthiopien Äthiopien4:05,33
3Shannon RowburyVereinigte Staaten USA4:04,46
4Besu SadoAthiopien Äthiopien4:05,19
5Laura WeightmanVereinigtes Konigreich Großbritannien4:05,28
6Sofia EnnaouiPolen Polen4:05,29
7Rababe ArafiMarokko Marokko4:05,60
8Linden HallAustralien Australien4:05,81
9Zoe BuckmanAustralien Australien4:06,95
10Konstanze KlosterhalfenDeutschland Deutschland4:07,26
11Ciara MageeanIrland Irland4:08,07
12Brenda MartinezVereinigte Staaten USA4:10,41

Lauf 2

Nicole Sifuentes – ausgeschieden als Siebte des zweiten Halbfinals

14. August 2016, 21:41 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Genzebe DibabaAthiopien Äthiopien4:03,06
2Sifan HassanNiederlande Niederlande4:03,62
3Laura MuirVereinigtes Konigreich Großbritannien4:04,16
4Jenny SimpsonVereinigte Staaten USA4:05,07
5Meraf BahtaSchweden Schweden4:06,41
6Viola LagatKenia Kenia4:06,83
7Nicole SifuentesKanada Kanada4:08,53
8Malika AkkaouiMarokko Marokko4:08,55
9Diana SujewDeutschland Deutschland4:10,15
10Danuta UrbanikPolen Polen4:11,34
11Jenny BlundellAustralien Australien4:13,25
12Angelika CichockaPolen Polen4:17,83

Weitere im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Finale

Faith Kipyegon – 2015 Vizeweltmeisterin
und nun Olympiasiegerin

16. August 2016, 22:30 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Faith KipyegonKenia Kenia4:08,92
2Genzebe DibabaAthiopien Äthiopien4:10,27
3Jenny SimpsonVereinigte Staaten USA4:10,53
4Shannon RowburyVereinigte Staaten USA4:11,05
5Sifan HassanNiederlande Niederlande4:11,23
6Meraf BahtaSchweden Schweden4:12,59
7Laura MuirVereinigtes Konigreich Großbritannien4:12,88
8Dawit SeyaumAthiopien Äthiopien4:13,14
9Besu SadoAthiopien Äthiopien4:13,58
10Sofia EnnaouiPolen Polen4:14,72
11Laura WeightmanVereinigtes Konigreich Großbritannien4:14,95
12Rababe ArafiMarokko Marokko4:15,16

Für das Finale hatten sich alle drei Äthiopierinnen qualifiziert. Hinzu kamen je zwei US-Läuferinnen und Britinnen sowie je eine Starterin aus Kenia, Marokko, den Niederlanden, Polen und Schweden.

Es wurde ein Duell zwischen der äthiopischen Weltmeisterin Genzebe Dibaba, die auch Weltrekordhalterin war, und der kenianischen Vizeweltmeisterin Faith Kipyegon erwartet. Für die Plätze hinter diesen Beiden kamen unter anderem die niederländische WM-Dritte und Europameisterin von 2014 Sifan Hassan und die beiden Viert- und Fünftplatzierten der letzten Weltmeisterschaften Dawit Seyaum aus Äthiopien und Laura Muir aus Großbritannien in Frage.

Das Finalrennen begann in einem gemächlichen Tempo – 400-Meter-Zwischenzeit 1:16,57 min – und wurde von der Britin Laura Weightman angeführt. Zu Beginn der zweiten Runde gingen die Äthiopierin Besu Sado und die Britin Laura Muir an die Spitze, die aber schon nach kurzer Zeit von Dibaba abgelöst wurden.

Kipyegon und Hassan arbeiteten sich gemeinsam weiter nach vorne, während Dibaba das Tempo zu steigern begann – zweite Runde: 1:10,54 min/dritte Runde: 56,79 s. Zu Beginn der letzten Runde lag Dibaba vor Kipyegon und Muir. Das Trio hatte eine Lücke zum Verfolgerfeld geschaffen und Muir musste wenig später auch abreißen lassen. Auf der Gegengeraden bedrängte Kipyegon die Führende und zog an ihr vorbei. Hassen sowie die US-Läuferinnen Jenny Simpson und Shannon Rowbury kämpften sich mit deutlichem Abstand dahinter in der Zielkurve an Muir vorbei. Dibaba hatte nun nichts mehr zuzusetzen, sodass Kipyegon mit einem Vorsprung von fast anderthalb Sekunden ins Ziel kam. Hinter Silbermedaillengewinnerin Dibaba erkämpfte sich Simpson Bronze vor ihrer Teamkameradin Rowbury. Auf Platz fünf folgte Hassan, danach kamen die Schwedin Meraf Bahta und Muir ins Ziel.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 8. Mai 2022
  2. a b UAE golden girl's race against time for Rio sport360.com 24. Juli 2015 (englisch), abgerufen am 8. Mai 2022
  3. a b Doping Irregularities at the Olympics, olympedia.org (englisch), abgerufen am 8. Mai 2022

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