Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – 400 m Hürden (Frauen)

Olympischespiele2008peking.svg
SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer27 Athletinnen aus 21 Ländern
WettkampfortNationalstadion Peking
Wettkampfphase17. bis 20. August 2008
Medaillengewinnerinnen
Jamaika Melaine Walker (JAM)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sheena Tosta (USA)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tasha Danvers (GBR)
20042012
(c) li yong, CC BY-SA 2.0
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde vom 17. bis 20. August 2008 im Nationalstadion ausgetragen. 27 Athletinnen nahmen daran teil.

Olympiasiegerin wurde Melaine Walker aus Jamaika vor der US-Amerikanerin Sheena Tosta. Die Bronzemedaille gewann die Britin Tasha Danvers.

Aktuelle Titelträgerinnen

Olympiasiegerin 2004Fani Chalkia (Griechenland Griechenland)52,82 sAthen 2004
Weltmeisterin 2007Jana Pittman-Rawlinson (Australien Australien)53,31 sŌsaka 2007
Europameisterin 2006Jewgenija Issakowa (Russland Russland)53,93 sGöteborg 2006
Panamerikanische Meisterin 2007Sheena Johnson (Vereinigte Staaten USA)54,04 sRio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2008Josanne Lucas (Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago)56,55 sCali 2008[1]
Südamerika-Meisterin 2007Lucimar Teodoro (Brasilien Brasilien)57,36 sSão Paulo 2007[2]
Asienmeisterin 2007Satomi Kubokura (Japan Japan)56,74 sAmman 2007[3]
Afrikameisterin 2008Muizat Ajoke Odumosu (Nigeria Nigeria)55,02 sAddis Abeba 2008
Ozeanienmeisterin 2008Sharon Henry (Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea)61,83 sSaipan 2008[4]

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord52,34 sJulija Petschonkina (Russland Russland)Tula, Russland8. August 2003[5]
Olympischer Rekord52,77 sFani Chalkia (Griechenland Griechenland)Halbfinale OS Athen, Griechenland22. August 2004

Rekordverbesserung

Die jamaikanische Olympiasiegerin Melaine Walker verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 20. August um 13 Hundertstelsekunden auf 52,64 s. Zum Weltrekord fehlten ihr genau drei Zehntelsekunden.

Vorrunde

Es fanden vier Vorläufe statt. Die jeweils drei ersten eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die nachfolgend vier zeitschnellsten Athletinnen (hellgrün unterlegt) qualifizierten sich für die Halbfinals.

Vorlauf 1

17. August 2008, 20:10 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Tiffany Ross-WilliamsVereinigte Staaten USA55,51 s
2Irina ObedinaRussland Russland55,71 s
3Satomi KubokuraJapan Japan55,82 s
4Shevon StoddartJamaika Jamaika56,52 s
5Ieva ZundaLettland Lettland57,43 s
6Lucimar TeodoroBrasilien Brasilien57,68 s

Vorlauf 2

Michelle Carey (links) – ausgeschieden
als Siebte des zweiten Vorlaufs

17. August 2008, 20:18 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Tasha DanversVereinigtes Konigreich Großbritannien55,19 s
2Anastasia OttRussland Russland55,34 s
3Nickiesha WilsonJamaika Jamaika55,75 s
4Angela MoroșanuRumänien Rumänien56,07 s
5Sheena TostaVereinigte Staaten USA56,12 s
6Nikolina HorvatKroatien Kroatien56,65 s
7Michelle CareyIrland Irland57,99 s

Vorlauf 3

17. August 2008, 20:26 Uhr

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Melaine WalkerJamaika Jamaika54,46 s
2Anastassija RabtschenjukUkraine Ukraine55,18 s
3Zwetelina KirilowaBulgarien Bulgarien55,22 sPB
4Queen HarrisonVereinigte Staaten USA55,96 s
5Aïssata SoulamaBurkina Faso Burkina Faso56,37 s
6Carole Kaboud MebamKamerun Kamerun57,81, s
7Galina PedanKirgisistan Kirgisistan60,31 s

Vorlauf 4

Muna Jabir Adam – ausgeschieden als Fünfte des vierten Vorlaufs

17. August 2008, 20:34 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Jekaterina BikertRussland Russland55,15 s
2Anna JesieńPolen Polen55,35 s
3Zuzana HejnováTschechien Tschechien55,91 s
4Tatjana AsarowaKasachstan Kasachstan56,88 s
5Muna Jabir AdamSudan Sudan57,16 s
6Josanne LucasTrinidad und Tobago Trinidad und Tobago57,76 s
7Laia ForcadellSpanien Spanien58,64 s

Halbfinale

Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) für das Finale.

Lauf 1

18. August 2008, 20:45 Uhr

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Sheena TostaVereinigte Staaten USA54,07 s
2Tasha DanversVereinigtes Konigreich Großbritannien54,31 s
3Anna JesieńPolen Polen54,36 s
4Jekaterina BikertRussland Russland54,38 s
5Nickiesha WilsonJamaika Jamaika54,67 s
6Anastasia OttUkraine Ukraine54,74 sPB
7Satomi KubokuraJapan Japan56,69 s
8Angela MoroșanuRumänien Rumänien57,67 s

Lauf 2

18. August 2008, 20:52 Uhr

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Melaine WalkerJamaika Jamaika54,20 s
2Anastassija RabtschenjukUkraine Ukraine54,60 sPB
3Tiffany Ross-WilliamsVereinigte Staaten USA54,99 s
4Zuzana HejnováTschechien Tschechien55,17 s
5Aïssata SoulamaBurkina Faso Burkina Faso55,69 s
6Irina ObedinaRussland Russland55,69 s
7Queen HarrisonVereinigte Staaten USA55,85 s
8Zwetelina KirilowaBulgarien Bulgarien55,97 s

Finale

Melaine Walker siegte mit neuem Olympiarekord

20. August 2008, 22:35 Uhr

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Melaine WalkerJamaika Jamaika52,64 sOR
2Sheena TostaVereinigte Staaten USA53,70 s
3Tasha DanversVereinigtes Konigreich Großbritannien53,84 sPB
4Anastassija RabtschenjukUkraine Ukraine53,96 sPB
5Anna JesieńPolen Polen54,29 s
6Jekaterina BikertRussland Russland54,96 s
7Zuzana HejnováTschechien Tschechien54,97 s
8Tiffany Ross-WilliamsVereinigte Staaten USA57,55 s

Bei diesen Spielen trat eine neue Generation von 400-Meter-Hürdenläuferinnen in die Fußstapfen ihrer Vorgängerinnen. Die drei Medaillengewinnerinnen der Spiele von 2004, die drei Ersten der Weltmeisterschaften von 2005, die Weltmeisterin und Vizeweltmeisterin von 2007 waren hier nicht mehr unter den Teilnehmerinnen. Das galt auch für die aktuelle Weltrekordlerin.

Zu den Favoritinnen gehörten die starken Jamaikanerinnen – hier vor allem Melaine Walker –, und US-Amerikanerinnen – unter ihnen in erster Linie die Olympiavierte von 2004 Sheena Tosta – sowie die WM-Siebte von 2007 Tiffany Ross-Williams. Auch die Polin Anna Jesień wurde als WM-Dritte von 2007, WM-Vierte von 2005 und EM-Sechste von 2006 ebenso wie die russische Olympiasechste von 2004 Jekaterina Bikert zu den Medaillenkandidatinnen gezählt.

Es gab ein sehr schnelles olympisches Finale. Die Läuferinnen gingen das Rennen mutig mit hohem Tempo an. Am Ende der Zielkurve lagen Tosta und Walker fast gleichauf. Mit bereits erheblichem Abstand folgte Danvers, die wiederum einige Meter Vorsprung zu den weiteren Konkurrentinnen hatte. Auf der Zielgerade bewies die Jamaikanerin großes Stehvermögen. Sie löste sich von Tosta und vergrößerte ihren Vorsprung mehr und mehr. Melaine Walker wurde Olympiasiegerin und stellte mit 52,64 Sekunden einen neuen olympischen Rekord auf. Sheena Tosta ließ auf den letzten Metern deutlich nach, konnte jedoch ihren zweiten Platz verteidigen. Mit einem Rückstand von mehr als einer Sekunde gewann sie die Silbermedaille. Vierzehn Hundertstelsekunden hinter ihr kam Tasha Danvers als Bronzemedaillengewinnerin ins Ziel. Vierte wurde die Ukrainerin Anastassija Rabtschenjuk vor Anna Jesień und Jekaterina Bikert. Die Plätze sieben und acht belegten in dieser Reihenfolge Zuzana Hejnová aus Tschechien und Tiffany Ross-Williams.

Melaine Walker gewann auf dieser seit 1984 olympischen Disziplin die zweite Goldmedaille für Jamaika nach Deon Hemmings, die 1996 in Atlanta erfolgreich gewesen war.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 14. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 14. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 14. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 14. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m hurdles - Women. sport-record.de, abgerufen am 14. März 2021

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World Athletics Championships 2007 in Osaka - German athlete Ulrike Urbansky and Irish runner Michelle Carey during a first round 400 metres hurdles race
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World Athletics Championships 2007 in Osaka - Medaillists of the women*s 400 metres hurdles: Jana Rawlinson (gold) and Anna Jesień (bronze) – not Yuliya Pechenkina – after the victory ceremony
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