Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

Olympische Spiele Athen 2004.svg
SportartLeichtathletik
DisziplinSpeerwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer33 Athleten aus 24 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Athen
Wettkampfphase26. August 2004 (Qualifikation)
28. August 2004 (Finale)
Medaillengewinner
Norwegen Andreas Thorkildsen (NOR)
Lettland Vadims Vasiļevskis (LAT)
RusslandRussland Sergei Makarow (RUS)
20002008

Der Speerwurf der bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 26. und 28. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 33 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Norweger Andreas Thorkildsen. Er gewann vor dem Letten Vadims Vasiļevskis und dem Russen Sergei Makarow.

Mit Christian Nicolay und Peter Esenwein gingen zwei deutsche Teilnehmer an den Start. Beide schieden in der Qualifikation aus.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht unter den Teilnehmern.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 2000Jan Železný (Tschechien Tschechien)90,17 mSydney 2000
Weltmeister 2003Sergei Makarow (Russland Russland)85,44 mParis 2003
Europameister 2002Steve Backley (Vereinigtes Konigreich Großbritannien)88,54 mMünchen 2002
Panamerikanischer Meister 2003Emeterio González (Kuba Kuba)81,72 mSanto Domingo 2003[1]
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003Manuel Fuenmayor (Venezuela Venezuela)72,35 mSt. George’s 2003[2]
Südamerika-Meister 2003Luiz da Silva (Brasilien Brasilien)79,50 mBarquisimeto 2003[3]
Asienmeister 2003Li Rongxiang (China Volksrepublik Volksrepublik China)79,25 mManila 2003[4]
Afrikameister 2004Janus Robberts (Sudafrika Südafrika)21,02 mBrazzaville 2004[5]
Ozeanienmeister 2002Gerhardus Pienaar (Sudafrika Südafrika)78,31 mChristchurch 2002[6]

Bestehende Rekorde

Weltrekord98,48 mJan Železný (Tschechien Tschechien)Jena, Deutschland25. Mai 1996[7]
Olympischer Rekord90,17 mFinale OS Sydney, Australien23. September 2000

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem später zwölftplatzierten Breaux Greer aus den Vereinigten Staaten mit seinen 87,25 m, erzielt in seinem ersten Versuch der Qualifikation am 26. August. Damit blieb er 2,92 m unter dem Olympia- und 11,23 m unter dem Weltrekord.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Qualifikation

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Zehn Athleten erreichten die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 81,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit zwei weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme waren schließlich 80,86 m zu erbringen.

Gruppe A

Gerhardus Pienaar – ausgeschieden mit 79,95 m

26. August 2004, 20:05 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Breaux GreerVereinigte Staaten USA87,2587,25
2Sergei MakarowRussland Russland86,0886,08
3Esko MikkolaFinnland Finnland83,6483,64
4Andrus VärnikEstland Estland83,2583,25
5Matti NärhiFinnland Finnland81,0681,06
6Steve BackleyVereinigtes Konigreich Großbritannien80,6080,6880,3980,68
7Gerhardus PienaarSudafrika Südafrika79,9574,6979,5679,95
8Christian NicolayDeutschland Deutschland79,77x78,5079,77
9Voldemārs LūsisLettland Lettland79,27xx79,27
10William Hamlyn-HarrisAustralien Australien69,6474,3477,4377,43
11Peter ZupancSlowenien Slowenien74,1172,4277,3477,34
12Miroslav GuzdekTschechien Tschechien76,4575,3675,7576,45
13Gergely HorvathUngarn Ungarn73,4573,9572,0573,95
14Ronny NilsenNorwegen Norwegenx73,46x73,46
15Manuel FuenmayorVenezuela Venezuela72,2668,7272,1472,26
16David BrisseaultFrankreich Frankreich68,7071,8669,5871,86
17Marián BokorSlowakei Slowakei68,2171,7467,7371,74

Gruppe B

26. August 2004, 21:50 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Vadims VasiļevskisLettland Lettland83,4383,43
2Alexander IwanowRussland Russland82,1882,18
3Tero PitkämäkiFinnland Finnland82,0482,04
4Andreas ThorkildsenNorwegen Norwegen81,7481,74
5Jan ŽeleznýTschechien Tschechien81,1881,18
6Ēriks RagsLettland Lettland77,9280,8480,84
7Isbel LuacesKuba Kuba80,0777,5379,0780,07
8Li RongxiangChina Volksrepublik Volksrepublik China79,73x79,9479,94
9Yukifumi MurakamiJapan Japan77,2577,6078,5978,59
10Oliver DziubakAustralien Australien77,2178,5375,5778,53
11Peter EsenweinDeutschland Deutschland75,1873,7678,4178,41
12Sergei WoinowUsbekistan Usbekistan74,6874,0872,7174,68
13Stuart FarquharNeuseeland Neuseeland74,2473,0774,6374,63
14Nick NielandVereinigtes Konigreich Großbritannien68,8671,3172,7972,79
15Park Jae-myongKorea Sud Südkorea63,0167,6072,7072,70
16Edi PonošKroatien Kroatien66,73x71,4371,43
DNSBoris HenryDeutschland Deutschland

Finale

Andreas Thorkildsen erwies sich als bester Werfer einer neuen Speerwurfgeneration

28. August 2004, 20:40 Uhr

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultat
1Andreas ThorkildsenNorwegen Norwegen84,8286,5080,96x86,50
2Vadims VasiļevskisLettland Lettland84,9583,95xx79,0780,9184,95
3Sergei MakarowRussland Russland84,84x77,5978,0082,5184,3284,84
4Steve BackleyVereinigtes Konigreich Großbritannien79,6281,4884,1383,02x81,6284,13
5Alexander IwanowRussland Russland83,3182,7681,3680,2878,0779,9983,31
6Andrus VärnikEstland Estland83,2582,75xx76,4183,25
7Ēriks RagsLettland Lettland77,1383,1481,69xx78,6383,14
8Tero PitkämäkiFinnland Finnland80,3883,01xx81,19x83,01
9Jan ŽeleznýTschechien Tschechien76,7779,9880,59nicht im Finale der
besten acht Werfer
80,59
10Matti NärhiFinnland Finnlandx78,7380,2880,28
11Esko MikkolaFinnland Finnland76,2079,4376,2379,43
12Breaux GreerVereinigte Staaten USA74,36xx74,36

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, zehn von ihnen über die Qualifikationsweite, zwei weitere über ihre Platzierungen. Vertreten waren drei Finnen, zwei Letten und zwei Russen sowie je ein Teilnehmer aus Estland, Großbritannien, Norwegen, Tschechien und den Vereinigten Staaten.

Der Speerwurf war die einzige Disziplin im Bereich Wurf/Stoß der Männer bei diesen Olympischen Spielen, in der es keine dopingbedingten Disqualifikationen gab.

Der Dominator Jan Železný aus Tschechien, der die Speerwurfszene in den 1990er Jahren und dem beginnenden 21. Jahrhundert weitgehend beherrscht hatte, war nicht mehr in der Form seiner großen Zeit, was sich auch bei seinem Resultat hier in Athen als Olympianeunter zeigte. Weitere bedeutende Speerwerfer der letzten Generation wie der Grieche Konstandinos Gatsioudis. der Finne Aki Parviainen sowie die beiden Deutschen Boris Henry und Raymond Hecht fehlten komplett. So musste sich nun eine ganz neue Elite von Speerwerfern herausbilden. Zum Favoritenkreis gehörte allen voran der russische Weltmeister Sergei Makarow, darüber hinaus Vizeweltmeister Andrus Värnik aus Estland, der US-amerikanische WM-Vierte Breaux Greer sowie Železnýs früherer Hauptkonkurrent Steve Backley aus Großbritannien, der allerdings auch nicht mehr die Topform vergangener Jahre hatte.

Im Finale ging es sehr eng zu. Mit seinem ersten Wurf von 84,95 m übernahm zunächst der Lette Vadims Vasiļevskis die Führung. Hinter ihm lagen Makarow – 84,84 m, Thorkildsen – 84,82 m, der Russe Alexander Iwanow – 83,31 m und Värnik – 83,25 m. Im zweiten Durchgang steigerte Thorkildsen sich auf 86,50 m, womit er die Spitze übernahm. Der Lette Ēriks Rags verbesserte sich auf 83,14 m und lag damit an Position sechs mit einem nur geringen Abstand auf die Medaillenränge. Auch der Finne Tero Pitkämäki war mit seinen 83,01 m nicht weit zurück. Anschließend tat sich allerdings so gut wie nichts mehr. Einzig Backley brachte in Durchgang drei mit 84,13 m eine Verbesserung zustande und war damit Vierter. Bei diesem Resultat blieb es bis zum Schluss.

Olympiasieger war Andreas Thorkildsen, Silber ging an Vadims Vasiļevskis, Bronze an Sergei Makarow. Steve Backley belegte Rang vier vor Alexander Iwanow, Andrus Värnik, Ēriks Rags und Tero Pitkämäki.

Das Niveau dieses Wettbewerbs reichte nicht an das Level der internationalen Meisterschaften der nahen Vergangenheit heran, als es abgesehen von den Weltmeisterschaften des Vorjahres durchgängig Weiten von knapp unter oder über neunzig Meter – meist sogar durch mehrere Werfer – in der Spitze gegeben hatte. Die neue „Elite“ war noch nicht so weit wie die besten Speerwerfer vor ihnen.

Videolinks

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pan American Games, gbrathletics.com, abgerufen am 22. Februar 2022
  2. Central American and Caribbean Championships (Men), gbrathletics.com, abgerufen am 22. Februar 2022
  3. South American Championships (Men), gbrathletics.com, abgerufen am 22. Februar 2022
  4. Asian Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 22. Februar 2022
  5. African Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 22. Februar 2022
  6. Oceania Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 22. Februar 2022
  7. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 22. Februar 2022

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