Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Olympische Spiele Athen 2004.svg
SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer35 Athleten aus 24 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Athen
Wettkampfphase23. August 2004 (Vorrunde)
24. August 2004 (Halbfinale)
26. August 2004(Finale)
Medaillengewinner
Dominikanische Republik Félix Sánchez (DOM)
Jamaika Danny McFarlane (JAM)
FrankreichFrankreich Naman Keïta (FRA)
20002008

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 23., 24. und 26. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 35 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde Félix Sánchez aus der Dominikanischen Republik. Er gewann vor dem Jamaikaner Danny McFarlane und dem Franzosen Naman Keïta.

Für die Schweiz trat Cédric El-Idrissi an, der in der Vorrunde ausschied.
Athleten aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 2000Angelo Taylor (Vereinigte Staaten USA)47,50 sSydney 2000
Weltmeister 2003Félix Sánchez (Dominikanische Republik Dominikanische Republik)47,25 sParis 2003
Europameister 2002Stéphane Diagana (Frankreich Frankreich)47,58 sMünchen 2002
Panamerikanischer Meister 2003Félix Sánchez (Dominikanische Republik Dominikanische Republik)48,19 sSanto Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meister 2003Greg Little (Jamaika Jamaika)50,04 sSt. George's 2003
Südamerika-Meister 2003Bayano Kamani (Panama Panama)50,10 sBarquisimeto 2003
Asienmeister 2003Mubarak al-Nubi (Katar Katar)49,19 sManila 2003
Afrikameister 2004Llewellyn Herbert (Sudafrika Südafrika)48,90 sBrazzaville 2004
Ozeanienmeister 2002Mowen Boino (Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea)53,06 sChristchurch 2002

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord46,78 sKevin Young (Vereinigte Staaten USA)Barcelona, Spanien6. August 1992[1]
Olympischer RekordFinale OS Barcelona, Spanien

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte Olympiasieger Félix Sánchez aus der Dominikanischen Republik mit 47,63 s im Finale am 26. August. Den olympischen Rekord, gleichzeitig Weltrekord, verfehlte er dabei um 85 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen

Es wurden vier Landesrekorde aufgestellt:

Vorrunde

Insgesamt wurden fünf Vorläufe absolviert. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Athen (UTC+2) angegeben.

Vorlauf 1

23. August 2004, 19:30 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Angelo TaylorVereinigte Staaten USA48,79
2Jiří MužíkTschechien Tschechien48,85
3Christopher RawlinsonVereinigtes Konigreich Großbritannien48,94
4Boris GorbanRussland Russland49,25
5Jewgeni MeleschenkoKasachstan Kasachstan49,43
6Ken YoshizawaJapan Japan50,95
7Kurt CoutoMosambik Mosambik51,18NR

Vorlauf 2

23. August 2004, 19:38 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Danny McFarlaneJamaika Jamaika48,53
2Bennie BrazellVereinigte Staaten USA48,57
3Marek PlawgoPolen Polen48,67
4Llewellyn HerbertSudafrika Südafrika48,70
5Štěpán TesaříkTschechien Tschechien49,44
6Alaa MotarIrak 2004 Irak51,97
DSQYacnier LuisKuba KubaIAAF Regel 163.3 – Bahnübertreten[2]

Vorlauf 3

23. August 2004, 19:46 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1James CarterVereinigte Staaten USA48,64
2Periklis IakovakisGriechenland Griechenland48,69
3Dai TamesueJapan Japan48,80
4Eduardo Iván RodríguezSpanien Spanien49,25
5Bayano KamaniPanama Panama49,37
6Ibrahima MaïgaMali Mali50,63
7Michael AguilarBelize Belize51,21

Vorlauf 4

23. August 2004, 19:54 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Félix SánchezDominikanische Republik Dominikanische Republik48,51
2Alwyn MyburghSudafrika Südafrika48,84
3Michail LipskijRussland Russland49,00
4Hadi Soua’an Al-SomailySaudi-Arabien Saudi-Arabien49,15
5Dean GriffithsJamaika Jamaika49,41
6Cédric El-IdrissiSchweiz Schweiz49,44
7Mowen BoinoPapua-Neuguinea Papua-Neuguinea50,97NR

Vorlauf 5

23. August 2004, 20:02 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Kemel ThompsonJamaika Jamaika48,66
2Naman KeïtaFrankreich Frankreich48,88
3Ockert CilliersSudafrika Südafrika49,12
4Edivaldo MonteiroPortugal Portugal49,53
5Ibrahim Al-HamaidiSaudi-Arabien Saudi-Arabien49,64
6Matthew DouglasVereinigtes Konigreich Großbritannien49,77
7Ibrahim TondiNiger Niger52,62

Halbfinale

Für das Finale qualifizierten sich in den drei Läufen die jeweils ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Lauf 1

Angelo Taylor – ausgeschieden als Vierter
des ersten Halbfinals

24. August 2004, 21:05 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1Félix SánchezDominikanische Republik Dominikanische Republik47,93
2Marek PlawgoPolen Polen48,16NR
3Alwyn MyburghSudafrika Südafrika48,21
4Angelo TaylorVereinigte Staaten USA48,72
5Hadi Soua’an Al-SomailySaudi-Arabien Saudi-Arabien48,98
6Michail LipskijRussland Russland49,10
7Edivaldo MonteiroPortugal Portugal49,26
8Dean GriffithsJamaika Jamaika49,51

Lauf 2

24. August 2004, 21:13 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Danny McFarlaneJamaika Jamaika48,00
2Bennie BrazellVereinigte Staaten USA48,19
3Dai TamesueJapan Japan48,46
4Periklis IakovakisGriechenland Griechenland48,47
5Llewellyn HerbertSudafrika Südafrika48,57
6Eduardo Iván RodríguezSpanien Spanien49,77
7Štěpán TesaříkTschechien Tschechien49,87
8Christopher RawlinsonVereinigtes Konigreich Großbritannien50,89

Lauf 3

24. August 2004, 21:21 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)Anmerkung
1James CarterVereinigte Staaten USA48,18
2Bayano KamaniPanama Panama48,23NR
3Naman KeïtaFrankreich Frankreich48,24
4Kemel ThompsonJamaika Jamaika48,25
5Jiří MužíkTschechien Tschechien48,88
6Ockert CilliersSudafrika Südafrika49,01
7Boris GorbanRussland Russland49,46
8Jewgeni MeleschenkoKasachstan Kasachstan49,48

Finale

Olympiasieg für den Topfavoriten Félix Sánchez

26. August 2004, 22:30 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Félix SánchezDominikanische Republik Dominikanische Republik47,63
2Danny McFarlaneJamaika Jamaika48,11
3Naman KeïtaFrankreich Frankreich48,26
4James CarterVereinigte Staaten USA48,58
5Bayano KamaniPanama Panama48,74
6Marek PlawgoPolen Polen49,00
7Alwyn MyburghSudafrika Südafrika49,07
8Bennie BrazellVereinigte Staaten USA49,51

Für das Finale hatten sich zwei US-Amerikaner sowie je ein Teilnehmer aus der Dominikanischen Republik, Frankreich, Jamaika, Panama, Polen und Südafrika qualifiziert.

Die Favoritenrolle lag nach dem Scheitern des Olympiasiegers von 2000 Angelo Taylor aus den Vereinigten Staaten im Halbfinale beim amtierenden Weltmeister Félix Sánchez aus der Dominikanischen Republik. Auch die hoch eingeschätzten Llewellyn Herbert aus Südafrika, Bronzemedaillist von 2000, der Saudi Hadi Soua'an Al-Somaily als WM-Vierter von 2001 und der griechische Vizeweltmeister Periklis Iakovakis waren im Halbfinale gescheitert. So blieben als Hauptkonkurrenten für den zweifachen Weltmeister Sánchez vor allem der WM-Vierte Danny McFarlane aus Jamaika und der US-amerikanische Olympiavierte von 2000 James Carter.

Nach zwei Fehlstarts, einer verursacht durch Sánchez, der andere durch Carter, übernahm Sánchez zusammen mit Carter zunächst die Führung. Bis zur sechsten Hürde lagen die beiden Läufer etwa gleichauf, dann zog Carter an Sánchez vorbei und kam als Erster auf die Zielgerade. Knapp hinter ihm folgte der Weltmeister vor McFarlane. Mit nur geringem Abstand lagen der Franzose Naman Keïta, Bayano Kamani aus Panama und der Südafrikaner Alwyn Myburgh ziemlich gleichauf hinter dem Führungstrio. Doch auf den letzten hundert Metern änderte sich das Bild noch einmal komplett. Carter konnte nichts mehr hinzusetzen. Sánchez, McFarlane und Keïta zogen am US-Läufer vorbei. An der neunten Hürde übernahm Félix Sánchez wieder die Spitze und gewann mit einem Vorsprung von 48 Hundertstelsekunden die Goldmedaille vor Danny McFarlane. Der wiederum lag fünfzehn Hundertstelsekunden vor dem Bronzemedaillengewinner Naman Keïta. Zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen nach 2000 kam James Carter als Vierter ins Ziel. Bayano Kamani wurde Fünfter, der Pole Marek Plawgo Sechster.

Félix Sánchez war der erste Olympiasieger seines Landes. Er gewann zudem die erste Leichtathletikmedaille der Dominikanischen Republik.

Abgesehen von den unter anderem durch die USA boykottierten Spielen von 1980 in Moskau gab es erstmals seit 1968 keinen Medaillengewinn für die USA in dieser Disziplin.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, 400 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 29. Januar 2021
  2. Internationale Wettkampfregeln (PDF, 7143 KB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 17. Februar 2022

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