Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – 5000 m (Männer)

Olympische Spiele Sydney 2000.svg
SportartLeichtathletik
Disziplin5000-Meter-Lauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer38 Athleten aus 22 Ländern
WettkampfortStadium Australia
Wettkampfphase27. September 2000 (Vorrunde)
30. September 2000 (Finale)
Medaillengewinner
Million Wolde (Athiopien 1996 ETH)
Ali Saïdi-Sief (Algerien ALG)
Brahim Lahlafi (Marokko MAR)
(c) Brian Pracy, CC BY-SA 3.0
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der 5000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 27. und 30. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 38 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Äthiopier Million Wolde. Er gewann vor dem Algerier Ali Saïdi-Sief und dem Marokkaner Brahim Lahlafi.

Der Deutsche Jirka Arndt erreichte das Finale und wurde Achter. Wegen eines positiven Dopingbefunds war Dieter Baumann, Olympiasieger von 1992, gesperrt und durfte nicht teilnehmen.[1]
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht am Start.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1996Vénuste Niyongabo (Burundi Burundi)13:07,96 minAtlanta 1996
Weltmeister 1999Salah Hissou (Marokko Marokko)12:58,13 minSevilla 1999
Europameister 1998Isaac Viciosa (Spanien Spanien)13:37,46 minBudapest 1998
Panamerikanischer Meister 1999David Galván (Mexiko Mexiko)13:42,04 minWinnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meister 1999Fidencio Torres (Mexiko Mexiko)14:20,19 minBridgetown 1999
Südamerika-Meister 1999Silvio Guerra (Ecuador Ecuador)14:20,35 minBogotá 1999
Asienmeister 2000Ahmed Ibrahim Warsama (Katar Katar)13:53,10 minJakarta 2000
Afrikameister 2000Ali Saïdi-Sief (Algerien Algerien)13:26,86 minAlgier 2000
Ozeanienmeister 2000Brent Butler (Guam Guam)15:36,83 minAdelaide 2000

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord12:39,36 minHaile Gebrselassie (Athiopien 1996 Äthiopien)Helsinki, Finnland13. Juni 1998[2]
Olympischer Rekord13:05,59 minSaïd Aouita (Marokko Marokko)Finale OS Los Angeles, USA11. August 1984

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem ersten Vorlauf, verfehlte der spätere Olympiadritte Brahim Lahlafi aus Marokko mit seinen 13:22,70 min den Rekord um 17,11 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 43,34 Sekunden.

Rekordverbesserung

Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:
14:34,15 min – Gyan Bahadur Bohara (Nepal), zweiter Vorlauf am 27. September

Vorrunde

Insgesamt wurden zwei Vorläufe absolviert. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Athleten. Darüber hinaus kamen die drei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läufer sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.

Vorlauf 1

Alberto García – ausgeschieden als Sechzehnter des ersten Vorlaufs

27. September 2000, 22:05 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)
1Brahim LahlafiMarokko Marokko13:22,70
2Million WoldeAthiopien 1996 Äthiopien13:22,75
3Fita BayissaAthiopien 1996 Äthiopien13:22,92
4Réda BenzineAlgerien Algerien13:23,10
5Julius GitahiKenia Kenia13:23,12
6Richard LimoKenia Kenia13:23,17
7Adam GoucherVereinigte Staaten USA13:24,34
8Mizan MehariAustralien Australien13:24,56
9Jirka ArndtDeutschland Deutschland13:26,18
10Katsuhiko HanadaJapan Japan13:41,31
11Marius BakkenNorwegen Norwegen13:44,80
12Nicholas RogersVereinigte Staaten USA13:46,18
13Michael PowerAustralien Australien13:51,00
14Ahmed Ibrahim WarsamaKatar Katar14:00,30
15Kris BowditchVereinigtes Konigreich Großbritannien14:08,92
16Alberto GarcíaSpanien Spanien14:11,65
17Hélder OrnelasPortugal Portugal14:29,01
DNSDavid GalvánMexiko Mexiko

Vorlauf 2

Craig Mottram – ausgeschieden als Achter des zweiten Vorlaufs

27. September 2000, 22:25 Uhr

PlatzNameNationZeit (min)Anmerkung
1Ali Saïdi-SiefAlgerien Algerien13:29,34
2Serhij LebidUkraine Ukraine13:29,69
3Dagne AlemuAthiopien 1996 Äthiopien13:29,93
4David CheluleKenia Kenia13:29,98
5Toshinari TakaokaJapan Japan13:29,99
6Mohamed SuleimanKatar Katar13:30,12
7Mark CarrollIrland Irland13:30,60
8Craig MottramAustralien Australien13:31,06
9Yousef El NasriSpanien Spanien13:34,49
10Mohamed Saïd El WardiMarokko Marokko13:35,18
11Bradley HauserVereinigte Staaten USA13:39,41
12Pablo OlmedoMexiko Mexiko13:40,34
13Mustapha EssaïdFrankreich Frankreich13:40,82
14Sam Mfula MwapeSambia Sambia13:41,72
15Vénuste NiyongaboBurundi Burundi13:49,57
16Bolota AsmeromEritrea Eritrea14:15,26
17Gyan Bahadur BoharaNepal Nepal14:34,15NR
18Shihab Houna MuradIrak 1991 Irak14:49,40
19Maung Nge MaungMyanmar 1974 Myanmar15:12,93
DNSMohammed MourhitBelgien Belgien

Finale

30. September 2000, 20:50 Uhr

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
ZwischenzeitFührende(r)1000-m-Zeit
1000 m2:45,36 minJirka Arndt vor dem geschlossenen Feld2:45,36 min
2000 m5:39,54 minDagne Alemu vor dem geschlossenen Feld2:54,18 min
3000 m8:21,79 minBrahim Lahlafi vor dem geschlossenen Feld2:42,25 min
4000 m11:09,84 minBrahim Lahlafi vor dem geschlossenen Feld2:48,05 min
5000 m13:35,49 minMillion Wolde2:25,65 min

Endresultat

Serhij Lebid belegte im Finale Rang sieben
Der Olympiazehnte Richard Limo
PlatzNameNationZeit (min)
1Million WoldeAthiopien 1996 Äthiopien13:35,49
2Ali Saïdi-SiefAlgerien Algerien13:36,20
3Brahim LahlafiMarokko Marokko13:36,47
4Fita BayissaAthiopien 1996 Äthiopien13:37,03
5David CheluleKenia Kenia13:37,13
6Dagne AlemuAthiopien 1996 Äthiopien13:37,17
7Serhij LebidUkraine Ukraine13:37,80
8Jirka ArndtDeutschland Deutschland13:38,57
9Julius GitahiKenia Kenia13:39,11
10Richard LimoKenia Kenia13:39,43
11Réda BenzineAlgerien Algerien13:40,95
12Mizan MehariAustralien Australien13:42,03
13Adam GoucherVereinigte Staaten USA13:43,20
14Mohamed SuleimanKatar Katar13:45,10
15Toshinari TakaokaJapan Japan13:46,90

Für das Finale hatten sich drei Äthiopier, drei Kenianer und zwei Algerier qualifiziert. Komplettiert wurde das Starterfeld durch je einen Teilnehmer aus Australien, Deutschland, Japan, Katar, Marokko, der Ukraine und den USA.

Nach Absage verschiedener Topläufer, wie zum Beispiel dem äthiopischen Weltrekordler Haile Gebrselassie, der sich auf den 10.000-Meter-Lauf konzentrierte, dem amtierenden Weltmeister Salah Hissou aus Marokko, den beiden Kenianern Benjamin Limo als Vizeweltmeister und Daniel Komen als Exweltrekordler und WM-Fünfter oder dem belgischen Europarekordler und WM-Dritten Mohammed Mourhit war es schwierig, einen Favoriten auszumachen. Klar war, dass man sicherlich mit den in den letzten Jahren äußerst starken Afrikanern rechnen musste. In erster Linie waren dies hier in Sydney der marokkanische WM-Vierte Brahim Lahlafi sowie der Äthiopier Fita Bayisa, der bereits 1992 in Barcelona Bronze gewonnen hatte und bei den letzten Weltmeisterschaften Sechster geworden war. Es war insgesamt eine ziemlich offene Angelegenheit.

Das Finale wurde relativ langsam angegangen, das Feld blieb geschlossen und die Führungsarbeit wechselte ständig. Die ersten vier 1000-Meter-Abschnitte wurden in Zeiten zwischen 2:42,25 und 2:54,18 min zurückgelegt. Das wäre auf eine Endzeit von knapp unter vierzehn Minuten hinausgelaufen. Die letzten tausend Meter dagegen wurden in 2:25,65 min absolviert, es wurde nun richtig schnell. In der vorletzten Runde ergriff der Algerier Ali Saïdi-Sief die Initiative und setzte sich zusammen mit dem Äthiopier Million Wolde vom Feld ab. Die beiden Afrikaner machten das Rennen jetzt fast unter sich aus, obwohl es zum Schluss sehr eng wurde, weil die Verfolger noch einmal sehr nahe kamen. Auf der Zielgeraden zog Million Wolde mit einer letzten Tempoverschärfung an seinem Konkurrenten vorbei und sicherte sich die Goldmedaille. Ali Saïdi-Sief gewann Silber mit gerade einmal 27 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Brahim Lahlafi. Dahinter folgten Fita Bayissa, der Kenianer David Chelule und der dritte Äthiopier Dagne Alemu. Auf Platz sieben kam mit dem Ukrainer Serhij Lebid der erste Nichtafrikaner ins Ziel. Achter wurde der Deutsche Jirka Arndt.

Ali Saïdi-Sief war der erste Medaillengewinner Algeriens in dieser Disziplin.

Video

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Doping? - Der Fall Dieter Baumann, sportunterricht.de, abgerufen am 26. Januar 2022
  2. Athletics - Progression of outdoor world records, 5.000 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 26. Januar 2022

Auf dieser Seite verwendete Medien

Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympische Spiele Sydney 2000.svg
Autor/Urheber:

Unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo

Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Womens-long-jump-final.jpg
(c) Brian Pracy, CC BY-SA 3.0
Final of the women’s long jump competition at the 2000 Summer Olympics in Sydney
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of Ukraine.svg
Vexillum Ucrainae
Flag of Ireland.svg
Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
Flag of Nepal (with spacing).svg
Die Flagge von Nepal mit rechtem Rand (Seitenverhältnis 3:4)
Flag of Nepal (with spacing, aspect ratio 4-3).svg
Die Flagge von Nepal mit rechtem Rand (Seitenverhältnis 3:4)
Craig Mottram Valence 2008.jpg
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, attribution: Erik van Leeuwen (bron: Wikipedia)., Lizenz: GFDL
Craig Mottram during 2008 IAAF World Indoor Championships in Valencia
Flag of Iraq, 1991-2004.svg
Former Iraqi flag, used from 1991 to 2004.
Flag of Ethiopia (1996–2009).svg
Flag of Ethiopia (1996-2009)
Serhiy Lebid Bruxelles 2008.JPG
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, Lizenz: GFDL
Serhiy Lebid during EC Cross 2008
Flag of Guam.svg
The flag of Guam, courtesy an e-mail from the author of xrmap. Modifications by Denelson83.
Richard Limo.jpg
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Richard_Limo during Rotterdam Marathon 2008
Alberto García.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 2.0
Alberto García, 2008 Summer Olympics - Men's 5000m Round 1 - Heat 3