Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

SportartLeichtathletik
DisziplinDreisprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer28 Athleten aus 21 Ländern
WettkampfortLos Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase3. August 1984 (Qualifikation)
4. August 1984 (Finale)
Medaillengewinner
Al Joyner (Vereinigte Staaten USA)
Mike Conley (Vereinigte Staaten USA)
Keith Connor (Vereinigtes Konigreich GBR)
Blick auf des Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 3. und 4. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 28 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Al Joyner, der vor seinem Landsmann Mike Conley gewann. Bronze ging an den Briten Keith Connor.

Peter Bouschen und Ralf Jaros traten für die Bundesrepublik Deutschland an. Jaros scheiterte in der Qualifikation. Bouschen erreichte das Finale und belegte dort Rang fünf.

Springer aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträger

OlympiasiegerJaak Uudmäe (Sowjetunion 1955 Sowjetunion)17,35 mMoskau 1980
Weltmeister 1980Zdzisław Hoffmann (Polen 1980 Polen)17,42 mHelsinki 1983
Europameister 1982Keith Connor (Vereinigtes Konigreich Großbritannien)17,29 mAthen 1982
Panamerikanischer Meister 1983Jorge Reyna (Kuba Kuba)17,05 mCaracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister 198316,95 mHavanna 1983
Südamerika-Meister 1983Francisco Pichott (Chile Chile)15,64 mSanta Fe 1983
Asienmeister 1983Mai Guoqiang (China Volksrepublik Volksrepublik China)16,25 mKuwait 1983
Afrikameister 1982Mamadou Diallo (Senegal Senegal)16,23 mKairo 1982

Bestehende Rekorde

Weltrekord17,89 mJoão Carlos de Oliveira (Brasilien 1968 Brasilien)Mexiko-Stadt, Mexiko15. Oktober 1975[1]
Olympischer Rekord17,39 mWiktor Sanejew (Sowjetunion 1955 Sowjetunion)Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko17. Oktober 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Sprung gelang dem späteren Olympiazweiten Mike Conley mit 17,36 m in der Qualifikation. Damit verfehlte er den Olympiarekord nur um drei Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 53 Zentimeter.

Qualifikation

Datum: 3. August 1984[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Acht von ihnen übertrafen die direkte Finalqalifikationsweite von 16,60 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Deshalb wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Springern beider Gruppen, den sogenannten Lucky Losern, auf zwölf Wettbewerber aufgefüllt. So reichten 16,18 m für die Finalteilnahme. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig
rWettkampf nicht fortgesetzt (retired)
wWindunterstützung über dem zulässigen Wert

Gruppe A

PlatzNameNation1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1Mike ConleyVereinigte Staaten USA17,36 / +0,817,3600
2Eric McCallaVereinigtes Konigreich Großbritannien17,01 / +2,017,0100
3Al JoynerVereinigte Staaten USA16,30 / 0,716,45 / −0,416,85 / +1,416,8500
4Peter BouschenDeutschland BR BR Deutschlandx15,64 / +1,916,40 / +2,116,40 w
5Mamadou DialloSenegal Senegalx15,91 / −2,616,18 / −1,116,1800
6Steve HannaBahamas Bahamas16,02 / −0,616,14 / −2,115,00 / +0,316,1400
7Dario BadinelliItalien Italien16,13 / −0,716,11 / +2,215,98 / −0,616,1300
8Thomas ErikssonSchweden Schweden15,97 / −1,4x14,99 / −0,415,9700
9Ken LorrawayAustralien Australien15,26 / +1,215,92 / −0,3x15,9200
10Moses KiyaiKenia Kenia15,83 / −1,815,90 / −0,2x15,9000
11Paul EmordiNigeria Nigeria15,57 / +1,9x15,88 / −1,015,8800
12Yasushi UetaJapan 1870Japan Japan15,64 / −0,7x15,66 / −0,415,6600
13Abdoulaye TraoréMali Mali15,32 / +1,014,95 / −1,114,98 / −0,515,3200
14Oscar DieselParaguay 1954 Paraguay13,88 / +0,114,12 / −0,814,19 / −0,914,1900

Gruppe B

Zunächst erreichte Willie Banks das Finale nur über seine Platzierung, belegte dann aber den sechsten Gesamtrang
PlatzNameNation1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat (m)
1Ajayi AgbebakuNigeria Nigeria16,93 / −1,916,9300
2Zou ZhenxianChina Volksrepublik Volksrepublik China16,27 / −0,316,68 / −1,716,6800
3John HerbertVereinigtes Konigreich Großbritannien16,64 / −1,416,6400
4Joseph TaiwoNigeria Nigeria16,38 / −1,916,61 / +0,816,6100
5Keith ConnorVereinigtes Konigreich Großbritannien16,60 / −0,216,6000
6Willie BanksVereinigte Staaten USAx16,12 / −2,316,59 / +0,916,5900
7Hassan BadraAgypten 1972 Ägypten15,72 / +0,516,48 / +2,2x16,48 w
8Dimitrios MichasGriechenland Griechenland16,01 / −0,916,15 / −2,3x16,1500
9Abcélvio RodriguesBrasilien 1968 Brasilien16,12 / +1,915,86 / −0,515,14 / −0,416,1200
10Ralf JarosDeutschland BR BR Deutschlandxx16,02 / −1,416,0200
11Francis DodooGhana Ghana15,55 / +2,115,29 / +0,814,99 / −2,515,55 w
12Park Yeong-junKorea Sud 1949 Südkorea15,54 / +1,9xx15,5400
13Denou KoffiTogo Togo14,44 / +2,0xx14,4400
14Ernest Tché-NoubossieKamerun Kamerun14,36 / +1,014,39 / +0,8x14,3900
DNSÁngel Carlos GaglianoArgentinien Argentinien

Finale

Datum: 4. August 1984[2]

PlatzNameNationVersuchsserieResultat
(m)
Anmerkung
#1 (m)
Wind (m/s)
#2 (m)
Wind (m/s)
#3 (m)
Wind (m/s)
#4 (m)
Wind (m/s)
#5 (m)
Wind (m/s)
#6 (m)
Wind (m/s)
1Al JoynerVereinigte Staaten USA17,26 / +2,117,04 / −1,916,83 / −1,716,94 / −0,817,04 / −0,517,26 w
2Mike ConleyVereinigte Staaten USA16,91 / −1,3x17,18 / −0,4xxx17,1800
3Keith ConnorVereinigtes Konigreich Großbritannien16,72 / +1,516,87 / +0,4x16,63 / −1,016,67 / −1,216,81 / −1,116,8700
4Zou ZhenxianChina Volksrepublik Volksrepublik China16,83 / −1,016,71 / +0,616,16 / −0,9x16,33 / −0,316,40 / −1,716,8300
5Peter BouschenDeutschland BR BR Deutschland16,04 / −1,916,77 / −0,916,38 / +0,716,58 / −0,816,28 / −0,416,75 / −0,416,7700
6Willie BanksVereinigte Staaten USA16,23 / −1,016,75 / −0,6xx16,33 / −1,416,51 / −1,416,7500
7Ajayi AgbebakuNigeria Nigeria14,84 / −1,516,67 / −1,6r16,6700
8Eric McCallaVereinigtes Konigreich Großbritannien16,64 / −1,3x15,89 / −1,4x16,66 / −0,216,6600als eigentlich Neunter für Ajayi Agbebaku aufgerückt ins Finale der besten Acht
9Joseph TaiwoNigeria Nigeria16,36 / −2,716,64 / −1,116,61 / +1,016,12 / −0,916,57 / +0,816,32 / −2,316,6400
10John HerbertVereinigtes Konigreich Großbritannien16,35 / −2,116,05 / −1,516,40 / −1,9nicht im Finale der
besten acht Springer
16,4000
11Hassan BadraAgypten 1972 Ägypten15,52 / −1,015,74 / −0,116,07 / −0,516,0700
12Mamadou DialloSenegal Senegal15,99 / −1,515,69 / −1,815,9900

Für das Finale hatten sich zwölf Springer qualifiziert. Acht von ihnen hatten die geforderte Qualifikationsweite geschafft, das Feld war mit den nächstbesten Springern beider Gruppen aufgefüllt worden. Jeweils drei US-Amerikaner und Briten hatten dieses Finale erreicht. Auch zwei Nigerianer hatten sich qualifiziert. Hinzu kamen jeweils ein Springer aus der Bundesrepublik Deutschland, aus China, dem Senegal und Ägypten. Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche. Die besten acht Athleten konnten dann weitere drei Sprünge absolvieren.

Aus den Boykottstaaten schränkte vor allem die Abwesenheit des polnischen Weltmeisters Zdzisław Hoffmann die Wertigkeit dieses Wettbewerbs ein. Zum Favoritenkreis gehörten unter anderem die drei US-Athleten Mike Conley, Vizeweltmeister Willie Banks und Al Joyner sowie der WM-Dritte Ajayi Agbebaku aus Nigeria.

Im Finale setzte sich Joyner gleich im ersten Versuch mit 17,26 m an die Spitze. Hinter ihm platzierte sich Conley mit 35 Zentimetern Rückstand vor dem Chinesen Zou Zhenxian. Im zweiten Durchgang schob sich der Brite Keith Connor auf Platz drei vor, in Runde drei kam Conley bis auf acht Zentimeter an Joyner heran.

Eine Besonderheit gab es im Finale der eigentlich besten acht Athleten nach dem dritten Versuch. Der siebtplatzierte Agbebaku hatte sich in seinem zweiten Sprung eine Verletzung zugezogen und musste den Wettkampf abbrechen. Er blieb in der Wertung auf Platz sieben, der Brite Eric McCalla nahm als aktueller Neunter seinen Platz in den Finaldurchgängen ein. Im weiteren Verlauf änderte sich auf den ersten sieben Plätzen nichts mehr am Klassement. Nur McCalla konnte sich verbessern und so vom neunten auf den achten Platz vorrücken.[3]

Nur zwei Athleten übertrafen die 17-Meter-Marke. Bei den vorangegangenen Weltmeisterschaften war dies sechs Springern gelungen. Seit 1968 waren alle Olympiasieger weiter gesprungen als der Goldmedaillengewinner hier in Los Angeles.

Videolinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Triple jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 11. November 2021
  2. a b Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 287, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 11. November 2021
  3. Athletics at the 1984 Los Angeles Summer Games: Men's triple jump, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 11. November 2021

Auf dieser Seite verwendete Medien

Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of Chile.svg
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Flag of Senegal.svg
Flagge von Senegal
Flag of Brazil (1968-1992).svg
Flag of Brazil (1968-1992)
Flag of Brazil (1968–1992).svg
Flag of Brazil (1968-1992)
Flag of Italy (1946–2003).svg
Flag of Italy from 1946 to 2003, when exact colors were specified.
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of Japan (1870-1999).svg
Variant version of a flag of Japan, used between January 27, 1870 and August 13, 1999 (aspect ratio 7:10).
Flag of Japan (1870–1999).svg
Variant version of a flag of Japan, used between January 27, 1870 and August 13, 1999 (aspect ratio 7:10).
Olympic Torch Tower of the Los Angeles Coliseum.jpg
Olympic Torch Tower of the Los Angeles Coliseum on the day of the opening ceremonies of the 1984 Summer Olympics.
Flag of Egypt (1972–1984).svg
The Egyptian flag (1972-1984). Also the flag of Libya (1972-1977) and Syria (1972-1980), when the three countries formed the nominal “Federation of Arab Republics”. (For a map of the federation, see Image:Esl.PNG.)
The Arab text in the scroll held by the “Golden Hawk of Qureish” reads Arabic اتحاد الجمهوريات العربية, ittiħād al-jumhūriyyāt al-`arabiyya, i.e. the Federation (literally “Union”) of Arab Republics — in a quasi-Kufic script (in its original form, with a very ornamental letter dal د).
Willie Banks Seoul 1988.jpg
Willie Banks Jr., holder of the world triple jump record, competes in the XXIVth Olympiad. He placed sixth.