Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – 110 m Hürden (Männer)

SportartLeichtathletik
Disziplin110-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer26 Athleten aus 17 Ländern
WettkampfortLos Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase5. August 1984 (Vorläufe)
6. August 1984
(Halbfinale und Finale)
Medaillengewinner
Roger Kingdom (Vereinigte Staaten USA)
Greg Foster (Vereinigte Staaten USA)
Arto Bryggare (Finnland FIN)
Blick auf des Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 5. und 6. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 26 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Roger Kingdom. Er gewann vor seinem Landsmann Greg Foster und dem Finnen Arto Bryggare.

Läufer aus der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1980Thomas Munkelt (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)13,39 sMoskau 1980
Weltmeister 1983Greg Foster (Vereinigte Staaten USA)13,42 sHelsinki 1983
Europameister 1982Thomas Munkelt (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)13,41 sAthen 1982
Panamerikanischer Meister 1983Roger Kingdom (Vereinigte Staaten USA)13,44 sCaracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister 1983Alejandro Casañas (Kuba Kuba)13,61 sHavanna 1983
Südamerika-Meister 1983Pedro Chiamulera (Brasilien 1968 Brasilien)14,3 sSanta Fe 1983
Asienmeister 1983Wu Chin-jing (Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh)13,90 sKuwait 1983
Afrikameister 1982Philip Sang (Kenia Kenia)13,8 sKairo 1982

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord12,93 sRenaldo Nehemiah (Vereinigte Staaten USA)Zürich, Schweiz19. August 1981[1]
Olympischer Rekord13,24 sRod Milburn (Vereinigte Staaten USA)Finale OS München, BR Deutschland7. September 1972

Rekordegalisierungen / -verbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde dreimal egalisiert und einmal verbessert:

  • 13,24 s (Egalisierung) – Greg Foster (USA), vierter Vorlauf bei einem Rückenwind von 1,7 m/s
  • 13,24 s (Egalisierung) – Roger Kingdom (USA), erstes Halbfinale bei einem Rückenwind von 0,7 m/s
  • 13,24 s (Egalisierung) – Greg Foster (USA), zweites Halbfinale bei einem Gegenwind von 1,1 m/s
  • 13,20 s (Verbesserung) – Roger Kingdom (USA), Finale bei einem Gegenwind von 0,4 m/s

Vorrunde

Datum: 5. August 1984[2]

In der Vorrunde wurden die 26 Teilnehmer in vier Läufe gelost. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athleten (hellblau unterlegt).

William Fong in Lauf vier war der erste Leichtathlet, der für den pazifischen Inselstaat Samoa – hier mit der Bezeichnung Westsamoa – bei Olympischen Spielen antrat.

Mit 13,24 s lief der US-Amerikaner Greg Foster im vierten Vorlauf die schnellste Vorlaufzeit und stellte damit den Olympiarekord ein. Die langsamste Zeit, mit der sich ein Athlet für das Halbfinale qualifizieren konnte, betrug 14,29 s, die der Chinese Li Jieqiang in Lauf drei erzielte. Dagegen schied Modesto Castillo aus der Dominikanischen Republik mit seinen 14,05 s aus dem vierten Vorlauf aus. Er hatte die schnellste Zeit aller in der Vorrunde gescheiterten Hürdensprinter erzielt.

Vorlauf 1

Wind: +2,0 m/s, Temperatur: 29 °C

PlatzNameNationZeit
1Arto BryggareFinnland Finnland13,35 s
2Mark McKoyKanada Kanada13,58 s
3Daniele FontecchioItalien Italien13,75 s
4Yu ZhichengChina Volksrepublik Volksrepublik China14,20 s
5Mohamed Ryad Ben HaddadAlgerien Algerien14,44 s
6Nicolas ChapparoParaguay 1954 Paraguay15,51 s
DSQMark HoltomVereinigtes Konigreich Großbritannien

Vorlauf 2

Franck Chevallier – ausgeschieden als Fünfter des zweiten Vorlaufs

Wind: −0,5 m/s, Temperatur: 29 °C

PlatzNameNationZeit
1Tonie CampbellVereinigte Staaten USA13,53 s
2Carlos SalaSpanien Spanien14,02 s
3Wilbert GreavesVereinigtes Konigreich Großbritannien14,04 s
4Jeff GlassKanada Kanada14,07 s
5Franck ChevallierFrankreich Frankreich14,32 s
6Hisham Mohamed MekinAgypten 1972 Ägypten14,67 s

Vorlauf 3

Wind: −0,5 m/s, Temperatur: 28 °C

PlatzNameNationZeit
1Roger KingdomVereinigte Staaten USA13,53 s
2Javier MorachoSpanien Spanien14,05 s
3Nigel WalkerVereinigtes Konigreich Großbritannien14,07 s
4Li JieqiangChina Volksrepublik Volksrepublik China14,29 s
5Naji MubarakKuwait Kuwait14,65 s
6Eric SpenceKanada Kanada14,93 s

Vorlauf 4

Wind: +1,7 m/s, Temperatur: 29 °C

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Greg FosterVereinigte Staaten USA13,24 sORe
2Stéphane CaristanFrankreich Frankreich13,45 s
3Wu Chin-jingChinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh13,91 s
4Don WrightAustralien Australien14,00 s
5Modesto CastilloDominikanische Republik Dominikanische Republik14,05 s
6Mohamed Helal AliVereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate15,75 s
DNFWilliam FongSamoa West 1949 Westsamoa

Halbfinale

Datum: 6. August 1984[2]

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten Vier (hellblau unterlegt) für das Finale.

Sowohl Roger Kingdom in Lauf eins als auch Greg Foster in Lauf zwei stellten mit jeweils 13,24 s den Olympiarekord ein.

Lauf 1

Wind: +0,7 m/s, Temperatur: 28 °C

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Roger KingdomVereinigte Staaten USA13,24 sORe
2Tonie CampbellVereinigte Staaten USA13,56 s
3Stéphane CaristanFrankreich Frankreich13,62 s
4Jeff GlassKanada Kanada13,88 s
5Javier MorachoSpanien Spanien13,89 s
6Wu Chin-jingChinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh14,21 s
7Yu ZhichengChina Volksrepublik Volksrepublik China14,26 s
DNSNigel WalkerVereinigtes Konigreich Großbritannien

Lauf 2

Wind: −1,1 m/s, Temperatur: 28 °C

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Greg FosterVereinigte Staaten USA13,24 sORe
2Mark McKoyKanada Kanada13,30 s
3Arto BryggareFinnland Finnland13,52 s
4Carlos SalaSpanien Spanien13,85 s
5Wilbert GreavesVereinigtes Konigreich Großbritannien13,86 s
6Daniele FontecchioItalien Italien13,86 s
7Don WrightAustralien Australien13,93 s
8Li JieqiangChina Volksrepublik Volksrepublik China14,15 s

Finale

Der zweifache EM-Dritte (1978/1982) Arto Bryggare (Foto: 2009) gewann die Bronzemedaille

Datum: 6. August 1984[3]

Wind: −0,4 m/s, Temperatur: 28 °C

PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Roger KingdomVereinigte Staaten USA13,20 sOR
2Greg FosterVereinigte Staaten USA13,23 s
3Arto BryggareFinnland Finnland13,40 s
4Mark McKoyKanada Kanada13,45 s
5Tonie CampbellVereinigte Staaten USA13,55 s
6Stéphane CaristanFrankreich Frankreich13,71 s
7Carlos SalaSpanien Spanien13,80 s
8Jeff GlassKanada Kanada14,15 s

Für das Finale hatten sich drei US-Amerikaner, zwei Kanadier, ein Finne, ein Franzose und ein Spanier qualifiziert.

Bedingt durch den Olympiaboykott war der Olympiasieger von 1980 und Europameister von 1982 Thomas Munkelt aus der DDR nicht dabei. Als Favorit galt vor allem der Weltmeister von 1983 Greg Foster aus den USA.

Den schnellsten Start im Finale erwischten der Finne Arto Bryggare und der Kanadier Mark McKoy. McKoy touchierte jedoch die erste Hürde und fiel zurück. Foster ging an der zweiten Hürde in Führung, Bryggare lag nahezu gleichauf. Fosters Teamkamerad Roger Kingdom kam nun heran und zog an Bryggare vorbei. An der letzten Hürde hatte Kingdom auch zu Foster aufgeschlossen und konnte auf den letzten Metern die Goldmedaille mit neuem Olympiarekord gewinnen. Hinter Foster hielt Bryggare seinen dritten Platz vor McKoy.[4]

Im zwanzigsten olympischen Finale lief Roger Kingdom zum sechzehnten US-Sieg. Gleichzeitig war es der zwölfte Doppelsieg für die USA in dieser Disziplin.

Arto Bryggare gewann die erste finnische Medaille über 110 Meter Hürden.

Videolinks

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 110 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 8. November 2021
  2. a b Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 280, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 8. November 2021
  3. Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 281, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 8. November 2021
  4. Athletics at the 1984 Los Angeles Summer Games: Men's 110 metres hurdles, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 8. November 2021

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Egypt (1972–1984).svg
The Egyptian flag (1972-1984). Also the flag of Libya (1972-1977) and Syria (1972-1980), when the three countries formed the nominal “Federation of Arab Republics”. (For a map of the federation, see Image:Esl.PNG.)
The Arab text in the scroll held by the “Golden Hawk of Qureish” reads Arabic اتحاد الجمهوريات العربية, ittiħād al-jumhūriyyāt al-`arabiyya, i.e. the Federation (literally “Union”) of Arab Republics — in a quasi-Kufic script (in its original form, with a very ornamental letter dal د).
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See Flag of Australia.svg for main file information.
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Die Flagge der Dominikanischen Republik hat ein zentriertes weißes Kreuz, das bis zu den Rändern reicht. Dieses Emblem ähnelt dem Flaggendesign und zeigt eine Bibel, ein Kreuz aus Gold und sechs dominikanische Flaggen. Um den Schild herum sind Oliven- und Palmzweige und oben am Band steht das Motto "Dios, Patria, Libertad" ("Gott, Land, Freiheit") und zur liebenswürdigen Freiheit. Das Blau soll für Freiheit stehen, Rot für das Feuer und Blut des Unabhängigkeitskampfes und das weiße Kreuz symbolisierte, dass Gott sein Volk nicht vergessen hat. "Dominikanische Republik". Die dominikanische Flagge wurde von Juan Pablo Duarte, dem Vater der nationalen Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik, entworfen. Die erste dominikanische Flagge wurde von einer jungen Dame namens Concepción Bona genäht, die in der Nacht des 27. Februar 1844 gegenüber der Straße von El Baluarte, dem Denkmal, an dem sich die Patrioten versammelten, um für die Unabhängigkeit zu kämpfen, wohnte. Concepción Bona wurde von ihrer Cousine ersten Grades unterstützt Maria de Jesús Pina.
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Olympic Torch Tower of the Los Angeles Coliseum on the day of the opening ceremonies of the 1984 Summer Olympics.
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JO Los Angeles 1984 - 1/4 de finale