Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – 110 m Hürden (Männer)

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SportartLeichtathletik
Disziplin110-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer33 Athleten aus 24 Ländern
WettkampfortEstadio Olímpico Universitario
Wettkampfphase16. Oktober 1968 (Vorläufe/Halbfinale)
17. Oktober 1968 (Finale)
Medaillengewinner
Willie Davenport (Vereinigte Staaten USA)
Ervin Hall (Vereinigte Staaten USA)
Eddy Ottoz (Italien ITA)

Der 110-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 16. und 17. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 33 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Willie Davenport. Er gewann vor seinem Landsmann Ervin Hall und dem Italiener Eddy Ottoz.

Während für die DDR – offiziell Ostdeutschland – keine Athleten an den Start gingen, wurde die Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – durch Hinrich John und Werner Trzmiel vertreten. Beide überstanden die Vorrunde. John schied im Halbfinale aus, Trzmiel qualifizierte sich für das Finale, in dem er Fünfter wurde.
Für die Schweiz startete Daniel Riedo, der im Halbfinale ausschied.
Läufer aus der Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord[1]13,2 sMartin Lauer (Deutschland BR BR Deutschland)Zürich, Schweiz7. Juli 1959
Lee Calhoun (Vereinigte Staaten USA)Bern, Schweiz21. August 1960
Earl McCullouch (Vereinigte Staaten USA)Minneapolis, USA16. Juli 1967[2]
Olympischer Rekord13,5 sLee Calhoun (Vereinigte Staaten 48 USA)Finale OS Melbourne, Australien28. November 1956
Jack Davis (Vereinigte Staaten 48 USA)
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier 1968

Rekordegalisierungen / -verbesserungen

Der bestehende olympische Rekord wurde zunächst egalisiert, dann einmal verbessert und ein weiteres Mal egalisiert:

  • 13,5 s (egalisiert) – Eddy Ottoz (Italien), dritter Vorlauf am 16. Oktober bei einem Rückenwind von 1,7 m/s
  • 13,3 s – Ervin Hall (USA), erstes Halbfinale am 16. Oktober bei einem Rückenwind von 1,8 m/s
  • 13,3 s (egalisiert) – Willie Davenport (USA), Finale am 17. Oktober bei Windstille

Durchführung des Wettbewerbs

33 Athleten traten am 16. Oktober zu insgesamt fünf Vorläufen an. Die jeweils drei Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie der nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – kamen ins Halbfinale, das am selben Tag stattfand. Hier qualifizierten sich die vier Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – für das Finale am 17. Oktober.

Zeitplan

16. Oktober, 10:00 Uhr: Vorläufe
16. Oktober, 15:00 Uhr: Halbfinale
17. Oktober, 17:00 Uhr: Finale[3]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6) angegeben.

Vorrunde

Datum: 16. Oktober 1968, ab 10:00 Uhr[4]

Vorlauf 1

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Ervin HallVereinigte Staaten USA13,7 s13,75 s
2Pierre SchoebelFrankreich Frankreich13,8 s13,83 s
3Daniel RiedoSchweiz Schweiz14,0 s14,10 s
4Giovanni CornacchiaItalien Italien14,1 s14,13 s
5Franklin BlydenJungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln14,7 s14,74 s
6Kimaru SongokKenia Kenia14,7 s14,76 s
DNSBernard KenderTschad Tschad

Vorlauf 2

Wind: +1,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Willie DavenportVereinigte Staaten USA13,6 s13,65 s
2Hinrich JohnDeutschland BR BR Deutschland13,8 s13,87 s
3Arnaldo BristolPuerto Rico Puerto Rico13,9 s13,92 s
4Oleg StepanenkoSowjetunion 1955 Sowjetunion13,9 s13,95 s
5Hernando ArrecheaKolumbien Kolumbien14,0 s14,09 s
6Ishtiaq MubarakMalaysia Malaysia14,3 s14,36 s
7Su Po-taiTaiwan Taiwan15,0 s15,11 s

Vorlauf 3

Gary Knoke – ausgeschieden als Vierter des dritten Vorlaufs

Wind: +1,7 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Eddy OttozItalien Italien13,5 s ORe13,61 s
2Werner TrzmielDeutschland BR BR Deutschland13,8 s000013,87 s
3Juan MoralesKuba Kuba13,9 s000013,95 s
4Gary KnokeAustralien Australien14,1 s000014,14 s
5Stuart StoreyVereinigtes Konigreich Großbritannien14,1 s000014,20 s
6Simbara MakiElfenbeinküste Elfenbeinküste14,3 s000014,32 s
7Fernand TovondrayMadagaskar Madagaskar14,9 s000015,00 s

Vorlauf 4

Wind: +3,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Leon ColemanVereinigte Staaten USA13,7 s13,77 s
2Bo ForssanderSchweden Schweden13,9 s14,00 s
3Kjellfred WeumNorwegen Norwegen14,0 s14,08 s
4Mike ParkerVereinigtes Konigreich Großbritannien14,1 s14,16 s
5Patricio SaavedraChile Chile14,4 s14,47 s
6Rogelio OnofrePhilippinen 1944 Philippinen15,0 s15,01 s
DNSWerner KuhnSchweiz Schweiz

Vorlauf 5

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Wiktor BalikinSowjetunion 1955 Sowjetunion13,8 s13,82 s
2Marcel DuriezFrankreich Frankreich13,9 s14,00 s
3Sergio LianiItalien Italien13,9 s14,01 s
4Alan PascoeVereinigtes Konigreich Großbritannien13,9 s14,01 s
5Lubomír NádeníčekTschechoslowakei Tschechoslowakei14,1 s14,18 s
6Alfredo DezaPeru Peru14,3 s14,38 s
7Radhamés MoraDominikanische Republik Dominikanische Republik16,8 s16,85 s

Halbfinale

Datum: 16. Oktober 1968, ab 15:00 Uhr[5]

Lauf 1

Wind: +1,8 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Ervin HallVereinigte Staaten USA13,3 s OR13,38 s
2Eddy OttozItalien Italien13,5 s00013,53 s
3Bo ForssanderSchweden Schweden13,7 s00013,75 s
4Pierre SchoebelFrankreich Frankreich13,7 s00013,78 s
5Hinrich JohnDeutschland BR BR Deutschland13,8 s00013,87 s
6Daniel RiedoSchweiz Schweiz14,0 s00014,07 s
7Juan MoralesKuba Kuba14,0 s00014,08 s
8Wiktor BalikinSowjetunion 1955 Sowjetunion14,1 s00014,13 s

Lauf 2

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Willie DavenportVereinigte Staaten USA13,5 s13,53 s
2Leon ColemanVereinigte Staaten USA13,5 s13,54 s
3Werner TrzmielDeutschland BR BR Deutschland13,5 s13,60 s
4Marcel DuriezFrankreich Frankreich13,7 s13,73 s
5Oleg StepanenkoSowjetunion 1955 Sowjetunion13,8 s13,83 s
6Kjellfred WeumNorwegen Norwegen14,0 s14,04 s
7Sergio LianiItalien Italien14,0 s14,09 s
8Arnaldo BristolPuerto Rico Puerto Rico14,1 s14,13 s

Finale

Eddy Ottoz (hier im Jahr 2015) erkämpfte sich nach Platz vier 1964 in Tokio diesmal die Bronzemedaille

Datum: 17. Oktober 1968, 17:00 Uhr[5]

Wind: ±0,0 m/s

PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Willie DavenportVereinigte Staaten USA13,3 s ORe13,33 s
2Ervin HallVereinigte Staaten USA13,4 s000013,42 s
3Eddy OttozItalien Italien13,4 s000013,46 s
4Leon ColemanVereinigte Staaten USA13,6 s000013,67 s
5Werner TrzmielDeutschland BR BR Deutschland13,6 s000013,68 s
6Bo ForssanderSchweden Schweden13,7 s000013,73 s
7Marcel DuriezFrankreich Frankreich13,7 s000013,77 s
8Pierre SchoebelFrankreich Frankreich14,0 s000014,02 s

Es gab zwei Favoriten für dieses Rennen, beide aus den Vereinigten Staaten: Willie Davenport und Ervin Hall, der sich durch die Verbesserung des olympischen Rekords in seinem Halbfinallauf besonders stark präsentiert hatte. Earl McCullouch, ein weiterer US-Hürdensprinter, hatte im Vorjahr den Weltrekord eingestellt, war jedoch schon vor der Olympiasaison ins Lager der Profi-Footballer gewechselt und so bei diesen Spielen nicht dabei.

Im Finalrennen kam Davenport sehr gut aus den Startblöcken und hatte früh die Führung inne, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Mit ca. einem Meter Vorsprung unter Einstellung des Olympischen Rekords wurde er Olympiasieger vor Ervin Hall. Der Italiener Eddy Ottoz, Europameister 1966, verhinderte mit seinem dritten Platz zeitgleich mit Hall einen totalen US-Erfolg. Leon Coleman, USA, kam zwei Zehntelsekunden dahinter auf Platz vier und der Deutsche Werner Trzmiel wurde zeitgleich mit Coleman überraschend Fünfter.[6]

Im sechzehnten olympischen Finale über 110 Meter Hürden lief Willie Davenport zur vierzehnten US-Goldmedaille. Es war der achte US-Sieg in Folge.
Zugleich war es für die USA der elfte Doppelsieg, der sechste in Folge.
Eddy Ottoz gewann die erste italienische Medaille in dieser Disziplin.

Videolinks

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 349 bis 351

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 110 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 18. September 2021
  2. IAAF Weltrekorde. 110 m Hürden Männer auf rekorde-im-sport.de, abgerufen am 5. November 2017
  3. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 10, digital.la84.org, abgerufen am 18. September 2021
  4. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 523f, digital.la84.org, abgerufen am 18. September 2021
  5. a b The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 3 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 524, digital.la84.org, abgerufen am 18. September 2021
  6. Athletics at the 1968 Ciudad de Mexico Summer: Men's 110 metres hurdles, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. September 2021

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Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
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Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
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Die Flagge der Dominikanischen Republik hat ein zentriertes weißes Kreuz, das bis zu den Rändern reicht. Dieses Emblem ähnelt dem Flaggendesign und zeigt eine Bibel, ein Kreuz aus Gold und sechs dominikanische Flaggen. Um den Schild herum sind Oliven- und Palmzweige und oben am Band steht das Motto "Dios, Patria, Libertad" ("Gott, Land, Freiheit") und zur liebenswürdigen Freiheit. Das Blau soll für Freiheit stehen, Rot für das Feuer und Blut des Unabhängigkeitskampfes und das weiße Kreuz symbolisierte, dass Gott sein Volk nicht vergessen hat. "Dominikanische Republik". Die dominikanische Flagge wurde von Juan Pablo Duarte, dem Vater der nationalen Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik, entworfen. Die erste dominikanische Flagge wurde von einer jungen Dame namens Concepción Bona genäht, die in der Nacht des 27. Februar 1844 gegenüber der Straße von El Baluarte, dem Denkmal, an dem sich die Patrioten versammelten, um für die Unabhängigkeit zu kämpfen, wohnte. Concepción Bona wurde von ihrer Cousine ersten Grades unterstützt Maria de Jesús Pina.
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