Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – Hochsprung (Männer)

London1948.jpg
SportartLeichtathletik
DisziplinHochsprung
GeschlechtMänner
Teilnehmer27 Athleten aus 16 Ländern
WettkampfortLondoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase30. Juli 1948
Medaillengewinner
John Winter (Australien AUS)
Bjørn Paulson (Norwegen NOR)
George Stanich (Vereinigte Staaten 48 USA)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London

Der Hochsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde am 30. Juli 1948 im Wembley-Stadion ausgetragen. 27 Athleten nahmen teil. Zum ersten Mal entschied bei Olympischen Spielen die Anzahl der Fehlversuche bei gleicher Höhe über die Platzierung.

Olympiasieger wurde der Australier John Winter. Er gewann vor dem Norweger Bjørn Paulson und dem US-Amerikaner George Stanich.

Bestehende Rekorde

Weltrekord[1]2,11 mLester Steers (Vereinigte Staaten 48 USA)Los Angeles, USA17. Juni 1941
Olympischer Rekord2,03 mCornelius Johnson (Vereinigte Staaten 48 USA)Finale OS Berlin, Deutsches Reich2. August 1936

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasieger John Winter verfehlte diesen Rekord mit seinem besten Sprung um fünf Zentimeter.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Teilnehmer traten am 30. Juli zu einer Qualifikationsrunde an. Als Qualifikationshöhe waren 1,87 Meter gefordert. Alle zwanzig Springer, die diese Höhe schafften – hellblau unterlegt –, qualifizierten sich für das Finale am selben Tag.

Qualifikation

Ron Pavitt (rechts) reichten seine 1,80 m nicht zur Teilnahme am Finale

30. Juli 1948, 11:00 Uhr[2]

Die Anfangshöhe betrug 1,60 m. Weitere Versuche gingen über 1,70 m, 1,80 m, 1,84 m und 1,87 m. Die Versuchsserien der einzelnen Athleten sind nicht bekannt.

Mit Lloyd Valberg nahm erstmals ein Sportler aus Singapur an Olympischen Spielen teil.
Als erster Sportler aus Puerto Rico bei Olympischen Spielen trat Benjamín Casado an.

PlatzNameNationHöhe
1Adegboyega Folaranmi AdedoyinVereinigtes Konigreich Großbritannien1,87 m
Hércules AzcuneUruguay Uruguay1,87 m
Georges DamitioFrankreich 1946 Frankreich1,87 m
Dwight EddlemanVereinigte Staaten 48 USA1,87 m
Bjørn GundersenNorwegen Norwegen1,87 m
Kuuno HonkonenFinnland Finnland1,87 m
Arthur JackesKanada 1921 Kanada1,87 m
Alfredo JadresicChile Chile1,87 m
Pierre LacazeFrankreich 1946 Frankreich1,87 m
Birger LeirudNorwegen Norwegen1,87 m
Vern McGrewVereinigte Staaten 48 USA1,87 m
Nils NicklénFinnland Finnland1,87 m
Alan PatersonVereinigtes Konigreich Großbritannien1,87 m
Bjørn PaulsonNorwegen Norwegen1,87 m
Gurnam SinghIndien Indien1,87 m
George StanichVereinigte Staaten 48 USA1,87 m
Hans WahliSchweiz Schweiz1,87 m
Göran WidenfeltSchweden Schweden1,87 m
Lloyd ValbergSingapur 1946 Singapur1,87 m
John WinterAustralien Australien1,87 m
21Arne ÅhmanSchweden Schweden1,84 m
Claude BénardFrankreich 1946 Frankreich1,84 m
Benjamín CasadoPuerto Rico Olympia Puerto Rico1,84 m
Ioannis LambrouKönigreich Griechenland Griechenland1,84 m
Pedro ListurUruguay Uruguay1,84 m
Arnulf PilhatschOsterreich Österreich1,84 m
27Ron PavittVereinigtes Konigreich Großbritannien1,80 m

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

oübersprungen
xungültig
?Versuchsablauf unbekannt

Finale

Olympiasieger John Winter

30. Juli 1948, 16:30 Uhr[2]

Anmerkung:
Ab Rang neun sind die Versuchsserien über die Sprunghöhe von 1,87 m nicht bekannt. Nur die Bestleistung ist erfasst.

PlatzNameNationResultat1,87 m1,90 m1,95 m1,98 m
1John WinterAustralien Australien1,98 mooxoo
2Bjørn PaulsonNorwegen Norwegen1,95 moooxxx
3George StanichVereinigte Staaten 48 USA1,95 mooxxoxxx
4Dwight EddlemanVereinigte Staaten 48 USA1,95 moxoxxoxxx
5Georges DamitioFrankreich 1946 Frankreich1,95 moxxoxxoxxx
6Arthur JackesKanada 1921 Kanada1,90 moo
7Alan PatersonVereinigtes Konigreich Großbritannien1,90 mxoxo
Hans WahliSchweiz Schweiz1,90 mxoxo
9Alfredo JadresicChile Chile1,90 m?xxo
Pierre LacazeFrankreich 1946 Frankreich1,90 m?xxo
Göran WidenfeltSchweden Schweden1,90 m?xxo
12Adegboyega Folaranmi AdedoyinVereinigtes Konigreich Großbritannien1,90 m?xxo
13Birger LeirudNorwegen Norwegen1,90 m?xxo
14Hércules AzcuneUruguay Uruguay1,87 m?
Lloyd ValbergSingapur 1946 Singapur1,87 m?
16Vern McGrewVereinigte Staaten 48 USA1,87 m?
17Kuuno HonkonenFinnland Finnland1,87 m?
18Gurnam Singh|Indien Indien1,87 m?
NMBjørn GundersenNorwegen NorwegenogVxxx
Nils NicklénFinnland Finnlandxxx

Ins Finale der ersten Leichtathletikentscheidung bei den Männern zogen zwanzig Athleten ein, die die geforderte Qualifikationshöhe gemeistert hatten. Zum ersten Mal bei Olympischen Spielen kam die Mehrversuchsregel zur Anwendung, sodass die bisher üblichen Stechen bei gleicher Höhe entfielen.

Die US-Amerikaner waren die klaren Favoriten für diesen Wettbewerb, doch nur George Stanich schaffte es in die Medaillenränge. Der US-Coach Dean Cromwell machte die schlechte Anlage für das schwache Abschneiden seiner Athleten verantwortlich. Alle Springer mit Anlauf von der Seite seien wegen des dort sehr rutschigen Bodens benachteiligt. Der Australier John Winter, der von vorne anlief, hatte allerdings ein anderes außerordentliches Handicap. Wegen einer Rückenverletzung hatten ihm die Ärzte abgeraten, überhaupt teilzunehmen. Winter ging dennoch an den Start, übersprang als einziger 1,98 m und gewann die Goldmedaille. Der Norweger Bjørn Paulson überraschte mit seiner Silbermedaille alle Fachleute.

Winter war der letzte Olympiasieger, der im Schersprung zur Goldmedaille sprang.[3]

Winter und Paulson gewannen die jeweils ersten Hochsprungmedaillen für ihre Länder.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 31f

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weltrekorde. Hochsprung Männer. rekorde-im-sport.de, abgerufen am 15. Juli 2021
  2. a b Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, "Athletic Timetable", S. 240, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 25. Juli 2021
  3. mens-high-jump.html Athletics at the 1948 London Summer Games: Men's high jump, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017

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