Olympische Sommerspiele 1948/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

London1948.jpg
SportartLeichtathletik
DisziplinDiskuswurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer21 Athletinnen aus 11 Ländern
WettkampfortLondoner Wembley-Stadion
Wettkampfphase30. Juli 1948
Medaillengewinnerinnen
Micheline Ostermeyer (Frankreich 1946 FRA)
Edera Gentile (Italien ITA)
Jacqueline Mazéas (Frankreich 1946 FRA)
Eröffnungsfeier bei den Olympischen Spielen in London

Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1948 in London wurde am 30. Juli 1948 im Wembley-Stadion ausgetragen. 21 Athletinnen nahmen teil. Das Finale war die erste Entscheidung in der Leichtathletik in London.

Olympiasiegerin wurde die Französin Micheline Ostermeyer. Sie gewann vor der Italienerin Edera Gentile und der Französin Jacqueline Mazéas.

Bestehende Rekorde

Weltrekord48,31 mGisela Mauermayer (Deutsches Reich NS Deutsches Reich)Berlin, Deutsches Reich11. Juli 1936[1]
Olympischer Rekord47,63 mQualifikation OS Berlin, Deutsches Reich4. August 1936

Anmerkung zum Weltrekord:
Die sowjetische Werferin Nina Dumbadse erzielte am 29. August 1946 im norwegischen Sarpsborg 50,50 m. Doch diese Weite wurde nicht als Weltrekord anerkannt, weil die Sowjetunion damals noch kein Mitglied der IAAF war.[2]

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Olympiasiegerin Micheline Ostermeyer verfehlte mit ihrem weitesten Wurf diesen Rekord um 5,71 m.

Durchführung des Wettbewerbs

21 Teilnehmerinnen traten am 30. Juli zum Wettkampf an. Auf eine Qualifikationsrunde wurde verzichtet.

Endergebnis

Micheline Ostermeyer errang ihre erste Goldmedaille – später gab es noch eine zweite im Kugelstoßen sowie Bronze im Weitsprung

30. Juli 1948, 15.30 Uhr[3]

Anmerkung:
Nur die jeweiligen Bestweiten sind überliefert. Die Reihenfolge und Weiten der einzelnen Versuche sind unbekannt.

PlatzNameNationBestweite
1Micheline OstermeyerFrankreich 1946 Frankreich41,92 m
2Edera GentileItalien Italien41,17 m
3Jacqueline MazéasFrankreich 1946 Frankreich40,47 m
4Jadwiga WajsPolen 1944 Polen39,30 m
5Lotte HaideggerOsterreich Österreich38,81 m
6Ans Panhorst-NiesinkNiederlande Niederlande38,74 m
7Majken ÅbergSchweden Schweden38,48 m
8Ingeborg MelloArgentinien Argentinien38,44 m
9Frieda TiltschOsterreich Österreich37,19 m
10Paulette VesteFrankreich 1946 Frankreich36,84 m
11Frances KaszubskiVereinigte Staaten 48 USA36,50 m
12Gudrun ArenanderSchweden Schweden36,25 m
13Nel Roos-LodderNiederlande Niederlande36,15 m
14Bevis ReidVereinigtes Konigreich Großbritannien35,84 m
15Marianne SchlägerOsterreich Österreich34,79 m
16Dorothy DodsonVereinigte Staaten 48 USA34,69 m
17Gabre GabricItalien Italien34,17 m
18Pak Bong-sikKorea Sud 1948 Südkorea33,80 m
19Margaret BirtwistleVereinigtes Konigreich Großbritannien33,02 m
20Elspeth WhyteVereinigtes Konigreich Großbritannien32,46 m
21Julija MatejJugoslawien Jugoslawien30,25 m

In Abwesenheit der sowjetischen Sportlerinnen, insbesondere der amtierenden Europameisterin Nina Dumbadse, gelang der Französin Micheline Ostermeyer der Sieg in einem Wettkampf, dessen Siegesweite fast sieben Meter kürzer war als der Weltrekord. Auch Gisela Mauermayers olympischer Rekord wurde bei Weitem nicht erreicht. Die Siegerin Micheline Ostermeyer wäre mit ihrer Leistung 1936 in Berlin Dritte geworden.[4] In einem Filmbeitrag erzählt sie, dass sie erst wenige Wochen vor den Spielen in London einen Diskus in die Hand genommen habe. Im französischen Team wurde eine dritte Werferin für diese Disziplin gesucht und Ostermeyer errang diesen Platz. Umso erstaunlicher ist es, dass sie mit ihrem letzten Wurf die olympische Goldmedaille gewann.[5]

Die beiden erstplatzierten Werferinnen gewannen die ersten Medaillen ihrer Länder in dieser Disziplin.

Videolinks

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 49

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weltrekorde. Diskuswurf Frauen, abgerufen am 29. Juli 2021
  2. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 49
  3. Official Report of the Organising Committee for the XIV Olympiad, "Athletic Timetable", S. 240, digital.la84.org, englisch (PDF; 31.668 KB), abgerufen am 29. Juli 2021
  4. Athletics at the 1948 London Summer Games: Women's discus throw, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 18. August 2017
  5. Micheline Ostermeyer : del piano al podio olímpico, youtube.com, abgerufen am 24. August 2017

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La Française Jacqueline Mazéas, médaillée de bronze au disque (podium des JO de Londres, 1948).
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Micheline Ostermeyer championne olympique au lancer du disque à Londres en 1948.