Olympische Sommerspiele 1936/Leichtathletik – Stabhochsprung
Sportart | Leichtathletik | ||||||||
Disziplin | Stabhochsprung | ||||||||
Geschlecht | Männer | ||||||||
Teilnehmer | 30 Athleten aus 21 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Olympiastadion Berlin | ||||||||
Wettkampfphase | 5. August 1936 | ||||||||
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Der olympische Stabhochsprungwettbewerb von 1936 wurde am 5. August 1936 ausgetragen und ging wegen des langen Kampfes von zwei Japanern und zwei US-Amerikanern um die Medaillen in die Sportgeschichte ein.
Der US-Springer Earle Meadows wurde schließlich Olympiasieger. Die beiden Japaner Nishida Shūhei und Ōe Sueo platzierten sich zunächst als gemeinsame Zweite, nachdem der US-Amerikaner Bill Sefton im Stechen um die Silbermedaille im Gegensatz zu den beiden Japanern 4,25 m nicht hatte überspringen können. Shūhei und Sueo verzichteten auf eine Fortsetzung des Stechens und die japanische Mannschaftsführung entschied unter Anwendung der damals noch nicht gültigen Fehlversuchsregel, dass Nishida Shūhei Zweiter und Ōe Sueo Dritter sei. Da die beiden Athleten mit dieser Entscheidung nicht einverstanden waren, ließen sie ihre Olympiamedaillen in ihrer Heimat halbieren und zu je einer aus einem halben Anteil Silber und einem halben Anteil Bronze zusammensetzen.
Rekorde
Bestehende Rekorde
Weltrekord | 4,43 m | George Varoff ( USA) | Princeton, USA | 4. Juli 1936[1] |
Olympischer Rekord | 4,315 m | Bill Miller ( USA) | Finale OS Los Angeles, USA | 3. August 1932 |
Rekordverbesserung
Der US-amerikanische Olympiasieger Earle Meadows verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 5. August um 3,5 Zentimeter auf 4,35 m. Den Weltrekord verfehlte er dabei um acht Zentimeter.
Durchführung des Wettbewerbs
Am 5. August fand zunächst eine Qualifikation statt. Die Qualifikationshöhe war mit 3,80 m so niedrig angesetzt, dass von den dreißig angetretenen Athleten nur fünf ausschieden. 25 Springer qualifizierten sich für das Finale am Nachmittag. Durch diese hohe Anzahl waren die Weichen gestellt für eine äußerst lange Dauer des Finales bis weit in die Abendstunden hinein.
Qualifikation
Datum: 1. August 1932, am Vormittag
Qualifikationshöhe: 3,80 m
Folgende Springer schafften diese Höhe nicht:
Name | Nation | Höhe |
---|---|---|
Aulis Reinikka | Finnland | 3,70 m |
Evald Äärma | Estland | 3,70 m |
Jasa Bakov | Jugoslawien | 3,70 m |
Rigoberto Pérez | Mexiko | 3,50 m |
Guillermo Chirichigno | Peru | 3,50 m |
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
– | verzichtet |
o | übersprungen |
x | ungültig |
Finale
Datum: 5. August 1936, 16:00 Uhr
Platz | Name | Nation | 3,40 m | 3,60 m | 3,80 m | 4,00 m | 4,15 m | 4,25 m | 4,35 m | 4,45 m | Höhe | Anmerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Earle Meadows | USA | – | o | – | o | o | xo | xo | xxx | 4,35 m | OR |
2 | Nishida Shūhei | Japan | – | – | o | o | o | o | xxx | 4,25 m | 4,25 m im Stichkampf mit Sueo und Sefton | |
3 | Ōe Sueo | Japan | – | – | o | o | o | xo | xxx | 4,25 m | 4,25 m im Stichkampf mit Shūhei und Sefton | |
4 | Bill Sefton | USA | – | o | – | o | xxo | o | xxx | 4,25 m | ogV im Stichkampf mit Shūhei und Sueo | |
5 | William Graber | USA | – | o | – | o | xo | xxx | 4,15 m | |||
6 | Adachi Kiyoshi | Japan | – | o | o | o | xxx | 4,00 m | Auf das Stechen um Platz sechs wurde verzichtet. | |||
Syl Apps | Kanada | – | o | o | o | xxx | ||||||
Péter Bácsalmási | Ungarn | – | o | o | xxo | xxx | ||||||
Josef Haunzwickel | Österreich | – | o | o | xo | xxx | ||||||
Danilo Innocenti | Königreich Italien | – | o | o | xo | xxx | ||||||
Jan Korejs | Tschechoslowakei | – | xo | o | xxo | xxx | ||||||
Bo Ljungberg | Schweden | – | o | o | o | xxx | ||||||
Alfred Proksch | Österreich | – | o | o | o | xxx | ||||||
Wilhelm Schneider | Polen | – | – | o | o | xxx | ||||||
Richard Webster | Vereinigtes Königreich | – | o | o | o | xxx | ||||||
Viktor Zsuffka | Ungarn | – | o | o | xxo | xxx | ||||||
17 | Andries du Plessis | Südafrikanische Union | o | o | o | xxx | 3,80 m | |||||
Ernst Larsen | Dänemark | – | o | o | xxx | |||||||
Julius Müller | Deutsches Reich | – | o | o | xxx | |||||||
Miroslav Klásek | Tschechoslowakei | – | o | o | xxx | |||||||
Fu Baolu | China | – | o | o | xxx | |||||||
Pierre Ramadier | Frankreich | – | o | o | xxx | |||||||
Siegfried Schulz | Deutsches Reich | – | o | o | xxx | |||||||
24 | Adolfo Schlegel | Chile | – | xo | xxx | 3,60 m | ||||||
25 | André Crépin | Frankreich | o | xxx | 3,40 m |
Weltrekordler George Varoff hatte bei den nationalen Ausscheidungen nur Platz vier belegt und sich damit nicht für den Olympiawettkampf qualifizieren können. Der Stabhochsprungwettkampf in Berlin dauerte bis 21 Uhr, zwischen 18:15 Uhr und 18:35 Uhr musste er wegen Regens unterbrochen werden. Als um die Medaillen gesprungen wurde, war es schon so dunkel, dass die Scheinwerfer eingeschaltet wurden. Zusammen mit der äußeren Kühle waren diese Bedingungen nicht einfach für die Springer. Wieder gab es einen Kampf zwischen US-Amerikanern und Japanern, bei dem Nishida Shūhei und William Graber wie bei den Spielen von 1932 beteiligt waren. Der US-Amerikaner Earle Meadows, der bei 4,25 m einen Fehlversuch hatte, überquerte schließlich als Einziger, die olympische Rekordhöhe von 4,35 m. Auch hier war er mit dem zweiten Versuch erfolgreich. Die Rangfolge auf den Plätzen zwei bis vier wurde durch einen Stichkampf entschieden. Shūhei erreichte dabei genauso wie sein Landsmann Ōe Sueo eine Höhe von 4,25 m. Da der am Stechen ebenfalls beteiligte William Sefton inzwischen ausgeschieden war, einigten sich die beiden Japaner, auf eine weitere Fortsetzung zu verzichten.
Die japanische Mannschaftsleitung legte daraufhin fest, dass Shūhei die Silber- und Sueo die Bronzemedaille erhalten sollte, weil Shūhei einen Fehlversuch weniger hatte. Die beiden Athleten waren mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Sie zerschnitten nach ihrer Rückkehr ihre Medaillen und setzten sie mit jeweils der anderen Hälfte wieder zusammen.[2] Dieser einmalige Vorgang in der olympischen Sportgeschichte wurde als wahrer Teamgeist und wahre Freundschaft angesehen und weltweit bekannt. Die zwei Medaillen werden im japanischen als Yūjō no Medal (友情のメダル Yūjo no Medaru) bzw. im englischsprachigen Raum als Medal of Friendship[2] (deutsch Medaille der Freundschaft) oder als Medal of eternal Friendship[3] (dt. Medaille der ewigen Freundschaft) bezeichnet.
Natürlich änderte das Zerteilen der Medaillen nichts an der offiziellen Rangfolge. Allerdings mutet es heute schon etwas seltsam an, dass eine nationale Mannschaftsführung und nicht das Kampfgericht die offizielle Rangfolge festlegt.
Der sechste Platz wurde mit einer gesprungenen Höhe von 4,00 m insgesamt elfmal vergeben. Auf ein Stechen wurde hierbei verzichtet.[4][5]
Nachbetrachtung
Ōe Sueo, der während seiner Sportkarriere an der Keiō-Universität studierte, fiel Ende Dezember 1941 während des Zweiten Weltkriegs. Nishida Shūhei war ein Student der Waseda-Universität. Am 21. Juni 2005 überreichte seine älteste Tochter Amano Kiyoko Shūheis Medaille sowie weitere Sporttrophäen der Universität im Rahmen einer Feierstunde. Die Silber-Bronzemedaille wurde anschließend im Aizu-Museum auf dem Gelände der Universität ausgestellt.[6] Sueos Medaille befindet sich im Sportmuseum Chichibu-no-Miya Kinen Sports Hakubutsukan.
Videolinks
- 1936, Pole Vault, Men, Olympic Games, Berlin, youtube.com, abgerufen am 15. Juli 2021
- Berlin 1936 - Olympics - Olympia - broad-, high- & triple jump - Weitsprung, Hochsprung, Dreisprung, Bereich ab 1:40 min, youtube.com, abgerufen am 15. Juli 2021
Literatur
- Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 288 bis 290
Weblinks
- Olympedia, 1936 Summer Olympics, Athletics Pole Vault, Men, olympedia.org (englisch), abgerufen am 15. Juli 2021
- The XIth Olympic Games Berlin 1936, S. 666f, digital.la84.org, englisch (PDF; 60.845 KB), abgerufen am 15. Juli 2021
- Athletics at the 1936 Berlin Summer Games: Men's pole vault, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 19. September 2017
- hurdler49.wordpress.com: Abbildung einer der Freundschaftsmedaillen, abgerufen am 21. September 2017
- Berlin 1936 Athletics, pole vault men, Seite des IOC, olympics.com, abgerufen am 15. Juli 2021
Einzelnachweise
- ↑ Weltrekorde. Stabhochsprung Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ a b waseda.jp: Bonds of Friendship Tied Rivals - Waseda and Keio. Medal of Friendship, vom 1. August 2011, in englischer Sprache, abgerufen am 2. August 2012
- ↑ Great Olympic Friendships: Shuhei Nishida and Sueo Oe, the friends who wouldn’t be divided by their medals. independent.co.uk, abgerufen am 15. Juli 2021
- ↑ Athletics at the 1936 Berlin Summer Games: Men's pole vault, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 19. September 2017
- ↑ Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 288f
- ↑ waseda.jp: Medal of Friendship Donated to Waseda University - A donation ceremony for Syuhei Nishida, in englischer Sprache, abgerufen am 2. August 2012
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Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
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Variant version of a flag of Japan, used between January 27, 1870 and August 13, 1999 (aspect ratio 7:10).
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Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
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Flagge des Königreich Italiens (1861-1946) In einem staatlichem oder militärischem Kontext ist die Version mit der Krone zu verwenden.
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Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flag of Second Polish Republic and later People's Republic of Poland in period from March 29, 1928 to March 10, 1980. Red shade used here is HTML "vermilion" #E34234. Proportion 5:8.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
Flag of South Africa, used between 1928 and 1982. It is identical to the 1982 to 1994 version except that the shade of blue is darker. It is also known as the "Oranje-Blanje-Blou".
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Atletiek.Tijdens een Internationaal Atletiek Concours in 1935 in het Olympisch Stadion in Amsterdam, springt de Amerikaan Sefton op het onderdeel polsstok hoogspringen een hoogte van 4.20 mtr.
Flagge von Peru (1884 - 1950).
Pan-Slavic flag. Emerged from 1848 Prague pan-Slavic conference, or interpretations of the resolutions of the conference. Drawn by Fibonacci.
Pierre Ramadier.
(c) Bundesarchiv, Bild 183-R82532 / CC-BY-SA 3.0
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Olympische Sommerspiele 1936 – Goldmedaille von B.H. Mayer's
Jan Koreis (1907-1949), československý sportovec, atlet,
Pole vault jumpers Earle Meadows (left) and Sueo Oe at the Berlin Olympics.
Evald Äärma
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.
This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Mexico (1934-1968)
(c) David Liuzzo, CC BY-SA 3.0
State flag of Austria from 1934 to 1938.
Pole vault jumpers Shuhei Nishida, Kiyoshi Adachi and Sueo Oe of Japan cut a pole to adjust ahead of the Berlin Olympic circa August 1936 in Berlin, Germany.