Olympische Sommerspiele 1908/Leichtathletik – 5 Meilen (Männer)


Leichtathletik
Olympic games 1908 London.jpg
SportartLeichtathletik
Disziplin5-Meilen-Lauf
GeschlechtMänner
OrtWhite City Stadium
Teilnehmer35 Athleten aus 14 Ländern
Wettkampfphase15./18. Juli 1908
Medaillengewinner
Gold GoldEmil Voigt (Vereinigtes Konigreich 1801 GBR)
Silbermedaillen SilberEdward Owen (Vereinigtes Konigreich 1801 GBR)
Bronzemedaillen BronzeJohn Svanberg (Schweden SWE)

Der 5-Meilen-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1908 in London wurde am 18. Juli 1908 im White City Stadium entschieden. Drei Tage zuvor gab es sechs Vorläufe, um die Finalisten zu ermitteln.

Es war der erste Einzelwettbewerb über eine Langstrecke im olympischen Programm überhaupt. Die Streckenlänge betrug umgerechnet 8047 Meter. Diese Distanz wurde nur einmal bei Olympischen Spielen ausgetragen und ab 1912 abgelöst durch die bis heute üblichen Bahnrennen über 5000 und 10.000 Meter.

Den Olympiasieg errang der Brite Emil Voigt, Silber gewann sein Landsmann Edward Owen. Der Schwede John Svanberg wurde Dritter.

Rekorde

Es gab bereits einen allerdings inoffiziellen Weltrekord über diese Distanz.

Weltrekord24:33,4 minAlfred ShrubbVereinigtes Konigreich 1801 GroßbritannienLondon (Großbritannien), 12. Mai 1904[1]
Olympischer RekordWettbewerb erstmals im olympischen Programm

Folgende Rekorde wurden bei den Olympischen Spielen 1908 in dieser Disziplin aufgestellt:

OR25:46,2 minJohn SvanbergSchweden Schweden1. Vorlauf, 15. Juli
OR25:11,2 minVereinigtes Konigreich 1801 GroßbritannienEmil VoigtFinale

Ergebnisse

Vorläufe (15. Juli)

Die Sieger der sechs Vorläufe – hellblau unterlegt – sowie die vier schnellsten Zweiten der Vorläufe – hellgrün hinterlegt – erreichten das Finale.

1. Vorlauf

PlatzAthletLandZeit (min)
1John SvanbergSchweden Schweden25:46,2 OR
2Charles HefferonVereinigtes Konigreich 1801 Südafrika26:05,0000
3George BlakeAustralasien Australasienk. A.000
William CoalesVereinigtes Konigreich 1801 GroßbritannienDNF000
Gaston RagueneauDritte Französische Republik Frankreich

John Svanberg qualifizierte sich mit der schnellsten Zeit aller Vorläufe problemlos, auch
Charles Hefferons Zeit genügte für das Finale. George Blake wurde überrundet, William Coales
gab nach mehr als vier Meilen auf, Gaston Ragueneau bereits in der ersten Runde.

2. Vorlauf

PlatzAthletLandZeit (min)
1Emil VoigtVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien26:13,4
2Frederick BellarsVereinigte Staaten 46 USA26:49,0
3Pericle PaglianiItalien 1861 Italien26:56,4
4Kjeld NielsenDanemark Dänemark27:04,8
Willem WakkerNiederlande NiederlandeDNF
Nikolaos KouloumberdasKönigreich Griechenland Griechenland
Edward DahlSchweden Schweden

3. Vorlauf

PlatzAthletLandZeit (min)
1Seth LandquistSchweden Schweden27:00,2
2Edward CarrVereinigte Staaten 46 USA27:24,4
3Julius JørgensenDanemark Dänemark28:08,8
4Charles HallVereinigte Staaten 46 USA28:24,0
5Paul NettelbeckDeutsches Reich Deutschland28:31,6
Wilhelmus BraamsNiederlande NiederlandeDNF

Da dies der langsamste Vorlauf war, erreichte nur der Sieger das Finale.

4. Vorlauf

PlatzAthletLandZeit (min)
1 James MurphyVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien25:59,2
2Frederick MeadowsKanada 1868 Kanada26:16,2
3Georg PetersonSchweden Schweden26:50,4
4Paul LizandierDritte Französische Republik Frankreich27:10,8
Joe DeakinVereinigtes Konigreich 1801 GroßbritannienDNF
John TaitKanada 1868 Kanada
Jacques KeyserNiederlande Niederlande

5. Vorlauf

PlatzAthletLandZeit (min)
1Arthur RobertsonVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien25:50,2
2John FitzgeraldKanada 1868 Kanada26:05,8
3Samuel StevensonVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien26:17,0
Axel WiegandtSchweden SchwedenDNF
Joseph LynchAustralasien Australasien
Herbert TrubeVereinigte Staaten 46 USA

Bei einem vergleichsweise knappen Ausgang hätte die Zeit des drittplatzierten Samuel Stevenson in mehreren anderen Läufen zur Finalqualifikation genügt. Der Sieger Arthur Robertson hatte weniger als drei Stunden vor diesem Vorlauf den Mannschaftswettkampf über drei Meilen bestritten.

In der unten angegebenen Literatur von zur Megede ist unter den Läufern, die aufgegeben haben, anstelle des US-Amerikaners Herbert Trube der Niederländer Arie Vosbergen benannt.

6. Vorlauf

PlatzAthletLandZeit (min)
1Edward OwenVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien26:12,0
2William GalbraithKanada 1868 Kanada27:23,2
3Arnošt NejedlýBöhmen Böhmen28:29,8
Antal LovasUngarn 1867 UngarnDNF

Edward Owen gewann mit mehr als einer Minute Vorsprung, der zweitplatzierte
William Galbraith hatte aufgrund seiner nicht ausreichenden Zeit keine Finalchance.

Finale (18. Juli)

Olympiasieger Emil Voigt
PlatzAthletLandZeit (min)
1Emil VoigtVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien25:11,2 OR
2Edward OwenVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien25:24,0000
3John SvanbergSchweden Schweden25:37,2000
4Charles HefferonVereinigtes Konigreich 1801 Südafrika25:44,0000
5Arthur RobertsonVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien26:13,0000
6Frederick MeadowsKanada 1868 Kanada26:16,2000
7John FitzgeraldKanada 1868 Kanadak. A.000
8Frederick BellarsVereinigte Staaten 46 USA
9Seth LandquistSchweden Schweden
James MurphyVereinigtes Konigreich 1801 GroßbritannienDNF000

Während des Finallaufs gab es mehrmals Wechsel an der Spitze. Nach der ersten Meile führte Edward Owen mit einer Zwischenzeit von 4:46,2 min. Danach übernahm der Südafrikaner Charles Hefferon die Führung. Er passierte die 2-Meilen-Marke in 9:54,2 min und die 3-Meilen-Marke nach 15:05,6 min. Nach vier Meilen lag der Schwede John Svanberg mit einer Zeit von 20:19,2 min vorne. Der Brite Emil Voigt hatte sich bis dahin taktisch geschickt im Hintergrund gehalten, sprintete siebenhundert Meter vor dem Ziel jedoch nach vorne, überholte seine Konkurrenten und gewann schließlich mit über zwölf Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Edward Owen. John Svanberg, der bei den Athener Zwischenspielen 1906 Silber im Marathonlauf gewonnen hatte und eigentlich als Favorit angetreten war, belegte den dritten Platz. Vierter wurde Charles Hefferon, der sechs Tage später die Silbermedaille auf der Marathonstrecke errang.

Literatur

  • Volker Kluge, Olympische Sommerspiele – Die Chronik I, Berlin 1997 (ISBN 3-328-00715-6)
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 38

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Athlete Charles Hefferon won the silver medal at the 1908 London Olympics.

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