Olympische Sommerspiele 1904/Leichtathletik – Gewichtwurf (Männer)

Francis Field 1904.jpg
SportartLeichtathletik
DisziplinGewichtweitwurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer6 Athleten aus 2 Ländern
WettkampfortFrancis Field
Wettkampfphase1. September 1904
Medaillengewinner
GoldmedailleÉtienne Desmarteau (Kanada 1868Kanada Kanada)
SilbermedailleJohn Flanagan (Vereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA)
BronzemedailleJames Mitchel (Vereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA)

Der Gewichtweitwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis wurde am 1. September 1904 im Francis Field entschieden. Der Wettbewerb stand nur hier in St. Louis auf dem olympischen Programm.

Olympiasieger wurde der Kanadier Étienne Desmarteau vor den beiden US-Amerikanern John Flanagan und James Mitchel.

Rekorde

Die damals bestehenden Weltrekorde waren noch inoffiziell.

Weltrekord12,25 mJohn FlanaganVereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA1897
Olympischer RekordWettbewerb zum ersten Mal im olympischen Programm

Anmerkung:
Dieser Weltrekord wurde nicht nach den bei den Olympischen Spielen geltenden Regeln erzielt. Flanagan durfte zu seinem Wurf frei anlaufen, während in St. Louis aus einem 2,13-Meter-Kreis aus dem Stand geworfen wurde.

Folgende Rekorde wurden in dieser Disziplinen bei den Olympischen Spielen 1904 gebrochen oder eingestellt:

OR10,465 mÉtienne DesmarteauKanada 1868Kanada Kanada1. September

Ergebnis

Der kanadische Olympiasieger Étienne Desmarteau war einer von nur zwei Goldmedaillengewinnern, die nicht aus den USA kamen
PlatzAthletLandWeite (m)
1Étienne DesmarteauKanada 1868Kanada Kanada10,465 OR0000000
2John FlanaganVereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA10,1600000000000
3James MitchelVereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA10,1350000000000
4Charles HennemannVereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA09,1800000000000
5Charles ChadwickVereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USAk. A.0000000000
6Ralph RoseVereinigte Staaten 45Vereinigte Staaten USA08,530 (geschätzt)

Geworfen wurde eine 56 Pfund (25,4 kg) schwere Kugel, an die einer kurzen Kette befestigt war. Die Würfe waren aus einem Ring mit sieben Fuß – das entspricht 2,13 m – auszuführen. Vor dem Wettkampf galt Weltrekordinhaber John Flanagan als Favorit. Diesen hatte er allerdings nicht aus einem Ring, sondern mit freiem Anlauf erzielt. Flanagan musste sich jedoch dem Frankokanadier Étienne Desmarteau geschlagen geben.

Im Verlauf der Konkurrenz lag der vierzigjährige James Mitchel zwischenzeitlich an zweiter Stelle, doch mit seinem letzten Versuch übertraf Hammerwurfolympiasieger John Flanagan ihn noch um ein paar Zentimeter. Mitchel war in seiner früheren Laufbahn mit insgesamt 42 Meisterschaften in Irland, England und den Vereinigten Staaten äußerst erfolgreich, konnte hier jedoch auch in den anderen Wettbewerben mit den jüngeren Werfern nicht mehr ganz mithalten. Immerhin errang er in dieser Disziplin eine Bronzemedaille.[1] Den vierten Rang belegte Charles Hennemann vor dem Hammerwurfvierten und Kugelstoßfünften Charles Chadwick. Kugelstoßolympiasieger Ralph Rose wurde deutlich abgeschlagen Sechster.

Der Gewichtwurf war einer von nur zwei Leichtathletikwettbewerben in St. Louis mit einem Sieger, der nicht aus den USA kam. Nur im Zehnkampf war dies mit dem britischen Goldmedaillengewinner Tom Kiely auch noch der Fall.

Für die Plätze zwei bis vier sind in den hier eingesetzten Quellen teilweise abweichende Weiten im Zentimeter- oder halben Zentimeterbereich ausgewiesen. Dabei handelt es sich vermutlich um durch Umrechnung aus dem englischen Maßsystem oder auch durch Rundung zustande gekommene Resultate. Gemessen wurde damals in vielen Disziplinen beim Werfen und Springen tatsächlich im halben Zentimeter-Bereich, manchmal sogar noch detaillierter, wie bei diesen Olympischen Spielen im Hochsprung. Die Weite des sechstplatzierten Rose wurde geschätzt, für Chadwick liegt keine Weitenangabe vor.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970
  • Volker Kluge, Olympische Sommerspiele – Die Chronik I, Berlin 1997 (ISBN 3-328-00715-6)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 58

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