Olmscheid
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 4′ N, 6° 13′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 510 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,87 km2 | |
Einwohner: | 192 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54689 | |
Vorwahl: | 06550 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 287 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Ingo Kleis | |
Lage der Ortsgemeinde Olmscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Olmscheid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.
Geographie
Lage
Die Ortsgemeinde liegt inmitten des Islek, im Westen der Eifel und nur wenige Kilometer östlich der Staatsgrenzen zu Luxemburg und Belgien. Ein ausgedehntes Waldgebiet erstreckt sich westlich und nördlich des Hauptortes.
Siedlungen
Zu Olmscheid gehören auch die Wohnplätze Hiermeshof, Hof Klingendell, Lindenhof und Olmscheiderfurth. Der nordöstlich des Kernorts liegende Weiler Steinrausch gehört nur zum Teil zu Olmscheid, teilweise liegt er auf der Gemarkung von Kickeshausen.[2]
Nachbarorte
Irrhausen | ||
Daleiden | Kickeshausen | |
Jucken |
Geschichte
Früher war Olmscheid Standort einer vorgeschichtlichen keltischen Fliehburg „Hicastel“, von der heute noch Reste erhalten sind. Die Römer hinterließen Überbleibsel eines Wachturms. Entstanden ist der Ort vermutlich in der spätmittelalterlichen Rodungsphase, worauf das „-scheid“ im Ortsnamen hinweist. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1282 als „Oelmerscheit“. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Olmscheid zur Meierei Binscheid in der luxemburgischen Herrschaft Dasburg im Quartier Vianden.[3]
Nach der Inbesitznahme der Österreichischen Niederlande (1794), zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, und der Übernahme der französischen Verwaltungsstrukturen (1795) war Olmscheid Sitz einer Mairie im Kanton Arzfeld, der verwaltungsmäßig zum Arrondissement Bitburg im Departement Wälder gehörte.[4]
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam die Region 1815 an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte Olmscheid von 1816 an zur gleichnamigen Bürgermeisterei im neu errichteten Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier.[4]
Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Olmscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
Jahr | Einwohner |
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1815 | 167 |
1835 | 247 |
1871 | 272 |
1905 | 246 |
1939 | 217 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
1950 | 223 |
1961 | 193 |
1970 | 175 |
1987 | 168 |
1997 | 158 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
2005 | 159 |
2011 | 153 |
2017 | 162 |
2021 | 192 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Olmscheid besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
Ingo Kleis wurde am 26. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Olmscheid. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung einstimmig für Kleis entschied.[7]
Der Vorgänger von Kleis als Ortsbürgermeister war Johann Weires.[7]
Wappen
Blasonierung: „Über grünem Dreiberg von Rot und Silber (Weiß) schräg geteilt, vorn ein grüner einblättriger Ulmenzweig mit drei birnenförmigen Samenkapseln mit silbernen (weißen) Samen, hinten silberne (weiße) Winkel und Zimmermannsbeil gekreuzt.“[8] | |
Wappenbegründung: Rot und Silber sind die Farben der Grafen von Vianden, denen seit dem 14. Jahrhundert die luxemburgischen Herrschaft Dasburg und damit Olmscheid gehörte. Der Dreiberg symbolisiert die Höhenrückenlage der Gemeinde. Der Ulmenzweig mit drei geflügelten Samenkapseln soll den Ort selbst und die drei außerhalb liegenden Ortsteile redend darstellen. Die Zimmermannswerkzeuge Beil und Winkel sind Attribute des Kirchenpatrons Josef von Nazaret. Das von Christian Gredner in Zusammenarbeit mit Olmscheider Bürgern entworfene Wappen wurde am 15. Juni 2012 durch die Kommunalaufsicht des Eifelkreises Bitburg-Prüm genehmigt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche Sankt Josef von 1912
- Hauskapelle der Familie Hankes-Schares aus dem frühen 20. Jahrhundert
- Ehemalige Hauskapelle der Familie Birnfeld gegenüber der Kirche dient heute als Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege
- Über das Gemeindegebiet sind mehrere Wegekreuze verteilt – darunter auch ein Nischenkreuz aus dem 17. Jahrhundert. ⊙
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Olmscheid
Grünflächen und Naherholung
- Das Naturdenkmal „Alte Linde auf dem Friedhof“ ⊙
- Kinderspielplatz am Fußballfeld mitten im Ort
- Wanderrouten in und um Olmscheid[9][10][11]
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Olmscheid
Regelmäßige Veranstaltungen
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Burgbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[12][13][13]
Wirtschaft und Infrastruktur
Olmscheid ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1971, als noch 28 landwirtschaftliche Betriebe gezählt wurden, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 348 ha auf 304 ha (2007) abgenommen, die von neun Betrieben bewirtschaftet wurden.[14]
51 % des Gemeindegebietes werden landwirtschaftlich genutzt, 38 % sind von Wald bestanden.[5]
Östlich der Ortsgemeinde verläuft die Landesstraße 13, die Arzfeld mit Karlshausen verbindet. Die darüber ebenfalls zu erreichende Bundesstraße 410 liegt zwei Kilometer nördlich von Olmscheid.
Literatur
- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/II). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 121–122 (222 S., Mit 9 Taf. u. 185 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Weblinks
- Ortsgemeinde Olmscheid auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Olmscheid in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Olmscheid in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 92 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier: nach amtlichen Quellen ..., Band 1, Lintz, 1849, S. 86 (Online)
- ↑ a b Georg Baersch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier: nach amtlichen Quellen ..., Band 2, Lintz, 1846, S. 70 (Online)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ a b Unterrichtung der Einwohner aus der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderates Olmscheid am 26. Juni 2019. In: Eifel aktuell – Bürgerzeitung für den Bereich der Verbandsgemeinde Arzfeld, Ausgabe 29/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 22. Januar 2022.
- ↑ Wappenbeschreibung /-begründung. Gemeinde Olmscheid, abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ Wandern in Olmscheid. Abgerufen am 24. Mai 2018.
- ↑ Wandertour Olmscheid-Irrhausen. Abgerufen am 24. Mai 2018.
- ↑ Wanderweg im Naturpark Südeifel. Abgerufen am 24. Mai 2018.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ a b Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Statistisches Landesamt: Mein Dorf, meine Stadt – Olmscheid, Landwirtschaft (Memento vom 18. Mai 2016 im Internet Archive)
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54689 Olmscheid, Hauptstraße gegenüber Nr. 13. Hauskapelle der Familie Hankes-Schares. Kleiner Putzbau, wohl vom Anfang des 20. Jahrhunderts; in der Giebelwand aufwändiges nachbarockes Balkenkreuz, Schiefer, bezeichnet 1811. Aufnahme von 2018.
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54689 Olmscheid. Die Namensendung -scheid deutet auf eine Entstehung des heutigen Ortes in der späten mittelalterlichen Rodungsphase hin. Die erste urkundliche Nennung stammt aus 1282 als Oelmerscheit. In der Feudalzeit gehörte der Ort zur Meierei Eschfeld-Arzfeld in der Herrschaft Dasburg, Quartier Vianden. Aufnahme des Gemeindehauses von 2018.
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54689 Olmscheid. Die Namensendung -scheid deutet auf eine Entstehung des heutigen Ortes in der späten mittelalterlichen Rodungsphase hin. Die erste urkundliche Nennung stammt aus 1282 als Oelmerscheit. In der Feudalzeit gehörte der Ort zur Meierei Eschfeld-Arzfeld in der Herrschaft Dasburg, Quartier Vianden. Aufnahme von 2018.
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54689 Olmscheid, bei Hauptstraße 35. Spielplatz neben dem Gemeinschaftshaus. Aufnahme von 2018.
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54689 Olmscheid, Hauptstraße 42a. Romanisierender Bruchstein-Saalbau, teilweise verschiefert, 1912–16, Architekt Dombaumeister Julius Wirtz, Trier; mit Ausstattung. Aufnahme von 2018.