Oliver Franks, Baron Franks

Oliver Franks (1990)

Oliver Franks, Baron Franks, OM, GCMG, KCB, CBE, DL (* 16. Februar 1905 Selly Oak, Birmingham; † 15. Oktober 1992 in Oxford) war ein britischer Beamter.

Leben

Oliver Franks besuchte die Bristol Grammar School in Bristol und studierte am Queen’s College in Oxford. Unmittelbar nach seinem Abschluss 1927 wurde er als Fellow an das Queen’s College berufen. 1935 wurde ihm nach einem Gastsemester an der Universität von Chicago dort ein Lehrstuhl angeboten, den er jedoch ablehnte. Stattdessen wurde er 1937 Professor für Moralphilosophie an der Universität Glasgow.

Im Rahmen der Kriegsdienstpflicht arbeitete er von 1939 bis 1945 für das Ministry of Supply und stand nach Kriegsende als Permanent Secretary dem Ministerium als höchster Beamter vor, ehe er 1946 als Provost an das Queen’s College nach Oxford zurückkehrte. Aber bereits 1948 verließ er die Universität wieder um als Botschafter des Vereinigten Königreichs in den USA zu amtieren. Während seiner Zeit in den USA war er der Vorsitzende der NATO-Vertragsvorbereitungsverhandlungen.

Franks verließ die Stellung als Botschafter 1952 und arbeitete ab 1953 zunächst als Direktor und ab 1954 als Vorsitzender bei der Lloyds Bank. 1962 kehrte er als Provost des Worcester College an die Universität Oxford zurück. Im gleichen Jahr wurde ihm die Würde eines Life Peer als Baron Franks of Headington verliehen. Seit 1960 war er Mitglied (Fellow) der British Academy.^[1]

Nachdem er 1976 in den Ruhestand getreten war, war seine Arbeit als Vorsitzender des Falkland Island Review Committee von 1982 bis 1983 mit dem als Franks Report bezeichneten Abschlussbericht von großem öffentlichen Interesse, da dort der britischen Regierung eine Verantwortung für den Ausbruch des Falklandkrieges abgesprochen wurde.

Quellen

• Nachruf auf Lord Franks im The Independent 17. Oktober 1992 (abgerufen am 24. Februar 2013)
• Biographie Oliver Franks von Howard Sommerville (abgerufen am 24. Februar 2013)
• Biographie der Universität Glasgow

Literatur

• Alex Danchev, Oliver Franks: Founding Father, Oxford University Press, Oxford 1993, ISBN 978-0-19-821577-6
• Alex Danchev, Taking the Pledge: Oliver Franks and the Negotiation of the North Atlantic Treaty in: Diplomatic History, Volume 15, Issue 2, S. 199–220, April 1991

Weblinks

• Transkript eines Interviews mit Prof. David McLellan am 27. Juni 1964 bereitgestellt von der Harry S. Truman Library Oral History Section
• Zeitungsartikel über Oliver Franks, Baron Franks in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
• The Reith Lectures 1954 Oliver Franks:Britain and the Tide of Affairs. Transkripte aller 6 Vorlesungen. Vorlesung 3 The Atlantic Bridge auch als Audio verfügbar.

Gesprächsnotizen von Dean Acheson (amerikanischer Außenminister)

• Memorandum of Conversation with Sir Oliver Franks, Mr. Kenneth Younger, Sir Roger Makins, Robert Scott, W. Averell Harriman, Dean Rusk, George W. Perkins, and Philip C. Jessup, December 5, 1950. Secretary of State File. Acheson Papers
• Memorandum of Conversation with Sir Oliver Franks, Sir Roger Makins, Robert Scott, Dean Rusk, Paul Nitze, H. Freeman Matthews, and Philip C. Jessup, December 7, 1950. Secretary of State File. Acheson Papers
• Memorandum of Conversation with the Ambassador of Great Britain, Sir Oliver Franks, Sir Roger Makins, Robert Scott, Dean Rusk, and Philip C. Jessup, 4. Dezember 1950. Secretary of State File. Acheson Papers
• Memorandum of Conversation with Sir Oliver Franks, Sir Roger Makins, Kenneth Younger, Robert Scott, Dean Rusk, Averell Harriman, Philip Jessup, and John Hickerson, December 5, 1950. Secretary of State File. Acheson Papers
• Memorandum of Conversation with the Ambassador of Great Britain, Sir Oliver Franks, George Perkins, and Willard Thorp, December 26, 1950. Secretary of State File. Acheson Papers
• The Pentagon Papers Gravel Edition Volume 1 Document 11, Memorandum of Conversation between Secretary of State Acheson and British Ambassador Oliver Franks, 17. Juni 1952, S. 381–82

Einzelnachweise

1. ↑ Deceased Fellows. (PDF) British Academy, abgerufen am 29. Mai 2020.