Olivenspötter

Olivenspötter

Olivenspötter (Hippolais olivetorum)

Systematik
Unterklasse:Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung:Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung:Singvögel (Passeri)
Familie:Rohrsängerartige (Acrocephalidae)
Gattung:Spötter (Hippolais)
Art:Olivenspötter
Wissenschaftlicher Name
Hippolais olivetorum
(Strickland, 1837)

Der Olivenspötter (Hippolais olivetorum) ist ein Singvogel aus der Familie der Rohrsängerartigen (Acrocephalidae). Die Art hat ein relativ kleines Verbreitungsgebiet in Südosteuropa und der Türkei.

Beschreibung

Der Olivenspötter ist 16–18 Zentimeter lang und hat eine Flügellänge von 8,5 bis 8,8 Zentimeter. Er ist rund 15 Gramm schwer. An der Oberseite ist er grau gefärbt. Dazu besitzt der Vogel einen weißlichen Fleck vor dem Auge. Die Unterseite ist weißlichgrau. Der kräftige Schnabel ist verhältnismäßig lang.

Verbreitung und Lebensraum

Der Olivenspötter bewohnt lichte Wälder mit buschreichen Lichtungen, hohe Macchie sowie Oliven- und Mandelhaine an der Adriaküste, in Griechenland und in den küstennahen Gebieten der Türkei.

Nahrung

Der Olivenspötter ernährt sich von Insekten und deren Larven.

Lebensweise

Gelege, Sammlung Museum Wiesbaden

Der Gesang des Olivenspötters ist lauter, langsamer und tiefer als bei anderen Spöttern. Das Nest wird meist in dichter Vegetation in einem Baum oder großen Busch gebaut. Die Nester befinden sich auf den äußeren Zweigen meist 1 bis 3 Meter über den Boden. Errichtet werden sie aus Bast, Grashalme, Würzelchen und Gespinsten an der Außenseite. Innen werden Pflanzenwolle, Grasrispen, Pferdehaare und Daunen verbaut. Der Nestbau und die Bebrütung der Eier erfolgen durch das Weibchen. Die drei bis vier Eier sind blassviolett und schwarz gefleckt und haben eine Größe von 21 × 14 Millimeter. Die Brutzeit beträgt etwa 13 Tage. Ein Nachgelege ist möglich. Beide Elternvögel füttern, die Jungvögel verlassen das Nest nach 2 Wochen noch nicht ganz flugfähig. Im September, Anfang Oktober ziehen die Vögel ins Winterquartier nach Ostafrika, aus dem sie Anfang Mai zurückkehren.

Gefährdungssituation und Bestand

Aufgrund des großen Verbreitungsgebiets von 1.510.000 km² und der stabilen Bestände von 23.800 bis 55.600 adulten Individuen wird die Art in der Roten Liste der IUCN derzeit als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft. Der europäische Brutbestand umfasst etwa 10.800 bis 25.000 Brutpaare, was etwa 90 % des Gesamtbestandes ausmacht. Als mögliche Bedrohungen werden Habitatdegradation durch Lichtung und Ausholzung von Wäldern sowie durch Intensivierung der Landwirtschaft in Olivenhainen und Obstplantagen, außerdem das Insektensterben durch Pestizide und die Fallenjagd in Griechenland genannt.[1]

Literatur

  • Alfred Limbrunner und Manfred Pforr: Ornithologischer Bildatlas der Brutvögel Europas. Verlag J. Neumann-Neudamm, Melsungen 1980, ISBN 3-7888-0347-9.
  • Lars Svensson, Peter J. Grant, Killian Mullarney, Dan Zetterström: Der neue Kosmos Vogelführer. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9, S. 300 f.
  • Wolfgang Makatsch: Wir bestimmen die Vögel Europas. Neumann Verlag, Radebeul 1966.

Weblinks

Commons: Olivenspötter (Hippolais olivetorum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hippolais olivetorum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 31. Dezember 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hippolais olivetorum MWNH 1710.JPG
Autor/Urheber: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Olivenspötter Hippolais olivetorum , Ei, Coll. Museum Wiesbaden
Olive-tree warbler, Hippolais olivetorum, at Mkuze Game Reserve, Kwa Zulu-Natal, South Africa (26068814078).jpg
Autor/Urheber: Derek Keats from Johannesburg, South Africa, Lizenz: CC BY 2.0
The olive-tree warbler leaves its breeding ground in southern Europe every year, and flies to southern Africa for the northern winter. They are fairly common here, but not very easy to find as they are secretive and don't usually call. A famous location for them is in the dense acacia by the airstrip at Mkuze where these photos were taken.