Oligofructose

Oligofructose (Fructooligosaccharid, FOS) ist ein Mehrfachzucker, der zwischen 30 und 50 % der Süßkraft von Saccharose aufweist und daher auch als Zuckeraustauschstoff verwendet wird. Oligofructose ist aus drei bis zehn 1,2-β-glycosidisch verbundenen Fructose-Einheiten aufgebaut (ähnlich Inulin, dessen Kette aus rund 35 Einheiten besteht) und wird in einer patentierten Form unter dem Namen Raftiline oder Raftilose vermarktet.

Da Verdauungsenzyme Oligofructose nicht direkt abbauen können, sondern diese von Dickdarmbakterien verdaut wird, wurde sie früher den „Ballaststoffen“ zugeordnet. Menschen, denen diese Bakterien fehlen (z. B. wenn diese von Saccharose-verdauenden Bakterien verdrängt wurden), oder die eine Fructoseintoleranz haben, können Oligofructose auch nicht indirekt verdauen. Sie ist auch von Natur aus in vielen (nicht hochverarbeiteten) Früchten enthalten, wird aber auch künstlich als Präbiotikum zum Beispiel Joghurt zugesetzt, um die Schädigung der Darmflora durch den enthaltenen Haushaltszucker zur reduzieren. (Im Marketing wird dies als Stimulierung der wünschenswerten Dickdarmbakterien für eine gesunde Darmflora bezeichnet.)[1]

Enthalten Lebensmittel keine anderen Zucker (Mono- oder Disaccharide), so dürfen sie trotzdem als „zuckerfrei“ ausgelobt werden. Enthalten sie noch Mono- oder Disaccharide, so können sie nur dann als „ohne Zuckerzusatz“ deklariert werden, wenn diese ein natürlicher Bestandteil der Zutaten (z. B. enthaltener Früchte) sind.

Einzelnachweise

  1. Joseph O'Neill: Using inulin and oligofructose with high-intensity sweeteners (Memento des Originals vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.functionalingredientsmag.com, 1. Juni 2008.