Olfert Fischer (Schiff)
Die Olfert Fischer 1913 | |
Übersicht | |
Typ | Küstenpanzerschiff |
Bauwerft | |
Kiellegung | 20. Oktober 1900 |
Stapellauf | 9. Mai 1903 |
Namensgeber | der Admiral Olfert Fischer |
Indienststellung | 31. Mai 1905 |
Verbleib | 1937 zum Abbruch verkauft |
Technische Daten | |
Verdrängung | 3.650 t |
Länge | 86,5 m über alles |
Breite | 15,4 m |
Tiefgang | 5,0 m |
Besatzung | 254 Mann |
Antrieb | 6 Thornycroft-Kessel, |
Geschwindigkeit | 15,8 kn |
Reichweite | 2500 sm bei 9 kn |
Bewaffnung | 2 × 24-cm-L/43-Bofors-Kanonen |
Treibstoffvorrat | ... t Kohle |
Panzerdeck | 64 bis 190 mm |
Bewaffnung 1905–1910 |
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1910 | 2 zusätzliche 57-mm-Geschütze |
1916 | 6 × 75-mm- und 2 × 57-mm-Geschütze, Revolverkanonen entfernt |
Das 1905 in Dienst gestellte dänische Küstenpanzerschiff Olfert Fischer war das zweite von drei Schiffen der Herluf-Trolle mit zwei 24-cm-Einzeltürmen. Sie schied 1936 aus dem Dienst in der dänischen Flotte aus. Das Schiff war benannt nach dem Vizeadmiral Olfert Fischer (1747–1829), dem dänischen Befehlshaber in der Seeschlacht von Kopenhagen 1801.
Baugeschichte
Die Olfert Fischer war das erste Schwesterschiff der Herluf Trolle und verfügte über einige Verbesserungen gegenüber dem Typschiff. Eine Verstärkung der Panzerung ergab sich aus der Verwendung des gehärteten Krupp-Stahls, des damals modernsten Panzerstahls. Auch reichte der Gürtelpanzer bei der Olfert Fischer nunmehr über die gesamte Rumpflänge. Die 24-cm-Canet-Kanonen der Herluf Trolle wurden auf der Olfert Fischer durch etwas längere 24-cm-L/43-Kanonen der schwedischen Firma Bofors ersetzt, die eine Reichweite von 13.700 m gegenüber den 11.500 m des Canet-Modells hatten und deren Feuergeschwindigkeit 1,8 Schuss je Minute (gegenüber 1,3) betrug. Die Verwendung etwas modernerer 15-cm-Kanonen des gleichen Herstellers brachte nur geringe Verbesserungen mit einer Reichweite von 10.400 m und einer Feuergeschwindigkeit von 7 Schuss pro Minute[1].
Da das bisherige Flottenflaggschiff Helgoland zur Aussonderung anstand, erhielt das neue Küstenpanzerschiff zusätzliche Admiralsräume, um künftig als Flaggschiff der dänischen Flotte zu dienen.
Einsatzgeschichte
Die Olfert Fischer kam am 31. Mai 1905 erstmals in Dienst und übernahm schon am 15. Juni eine Sonderaufgabe, als sie als Flaggschiff der dänischen Flottille mit dem kleinen Geschützten Kreuzer Gejser die königliche Yacht Dannebrog mit dem Prinzen Carl und seiner Gemahlin Maud nach Oslo brachte. Der Prinz war zum König des gerade selbständig gewordenen Norwegen gewählt worden.
Von 1906 bis 1912 nahm die Olfert Fischer regelmäßig an den Geschwaderübungen teil. Vom 12. bis zum 17. Mai 1912 geleitete sie die Dannebrog mit dem Sarg des in Hamburg verstorbenen dänischen Königs Friedrich VIII. von Travemünde nach Kopenhagen. Im Winter 1912/1913 gehörte sie wiederum zum Wintergeschwader.
Am 2. August 1914 begann für die Olfert Fischer die Neutralitätswache der dänischen Marine im Ersten Weltkrieg, die für sie am 27. November 1918 endete. Die drei Schiffe der Herluf-Trolle-Klasse wechselten während dieser Zeit mehrfach ihre Aufgaben zwischen dem 1. Geschwader am Öresund, dem 2. Geschwader am Großen Belt und der Aufgabe als Flottenflaggschiff.
1920 ging das Schiff anfangs nach Nordschleswig, um gegebenenfalls gegen marodierende russische Kriegsgefangene vorzugehen,[2] und transportierte dann dänische Truppen in die dortigen Abstimmungsbezirke.[3] Die Olfert Fischer gehörte im Herbst zum Übungsgeschwader. 1921 führte sie zusammen mit der Peder Skram Versuche mit HM-1-Seeflugzeugen (in Lizenz gebaute Maschinen vom Typ Hansa-Brandenburg W.29) durch. 1922 war sie mehr ein stationäres Schulschiff, 1923 machte sie auch wenige kurze Reisen. 1924 wurde sie auch aktiviert, ohne Reisen durchzuführen.
1926 machte sie dann einige Fahrten in dänischen Gewässern und war im Herbst Flaggschiff des Übungsgeschwaders. 1928 führte sie allein einige Fahrten als Artillerieschulschiff durch, ehe sie im Herbst zum Manövergeschwader trat. 1930 wurde das Schiff der Reserve zugeordnet, um dann 1933 nochmals Artillerieschulschiff zu werden, einige selbstständige Reisen in dieser Funktion durchzuführen und dann im Herbst letztmals an den Flottenmanövern teilzunehmen.
Vom 5. bis 17. Oktober 1936 diente das teilweise abgerüstete Schiff als Zielschiff für die Luftstreitkräfte von Heer und Marine. Die Versuche fanden in der Faxebucht statt. Die Ergebnisse waren wegen der geringen Trefferquote enttäuschend.[4] Im Anschluss wurde das Schiff in Dänemark abgebrochen.
Die dänischen Küstenpanzerschiffe
Name | Stapellauf | Verdrängung | Geschwindigkeit | Hauptbewaffnung |
---|---|---|---|---|
Tordenskjold | 30. September 1880 | 2.534 t | 13,3 kn | 1 × 35,5 cm L/25 |
Iver Hvitfeldt | 14. April 1886 | 3.478 t | 15,1 kn | 2 × 26 cm L/35 |
Skjold | 8. Mai 1896 | 2.195 t | 13,4 kn | 1 × 24 cm L/40 |
Herluf Trolle | 2. September 1899 | 3.505 t | 15,6 kn | 2 × 24 cm L/40 |
Olfert Fischer | 9. Mai 1903 | 3.650 t | 15,8 kn | 2 × 24 cm L/43 |
Peder Skram | 2. Mai 1908 | 3.735 t | 16,0 kn | 2 × 24 cm L/43 |
Erneute Verwendung des Namens Olfert Fischer
1981 bis 2009 hatte die dänische Marine die Korvette Olfert Fischer von 1320 t im Dienst. Ihre Schwesterschiffe hießen Niels Juel und Peter Tordenskjold.
Literatur
- R. Steen Steensen: Vore panserskibe. Marinehistorisk Selskab, 1968
Weblinks
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
Plans of the Danish coastal defence ship Herluf Trolle, launched 1899.
Danish coastal defence ship Olfert Fischer, launched in 1903
Ventspils, Latvia (June 6, 2005) — Danish frigate HDMS Niels Juel (F354) is currently underway participating in Baltic Operations (BALTOPS) 2005. In its 33rd year, BALTOPS is a maritime and land international exercise, co-hosted by Latvia and the United States, which includes 11 nations, 4,100 people, 40 ships, 28 aircraft and two submarines in the spirit of "Partnership for Peace (PFP)." BALTOPS 2005 improves interoperability with allies and PFP countries by conducting peace support operations at sea to include a combined amphibious landing and a scenario dealing with potential real world crisis.
Small Danish Cruiser Geiser 1919